Brauche Hilfe nach Oma`s Tod!

Jessi

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18. Oktober 2007
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Ich bin eben auf der Suche nach Hilfe auf dieses Forum gestoßen.

Letzte Woche Donnerstag ist meine geliebte Oma nach langer Krebserkrankung im Alter von 67 Jahren gestorben. Montag hatte ich Geburtstag, gestern war die Beerdigung.

Meine Gefühle sind total komisch im Moment.

Als meine Mama mich Donnerstag morgens anrief und mir von Oma`s Erlösung erzählte, weinte ich ein bißchen, stand dann aber auf und machte die Fläschchen für meine 3-Monate alte Tochter fertig, hängte Wäsche auf...alles ging so weiter als wenn nix geschehen wäre.

Ich hatte ein schlechtes Gefühl, weil ich von ihrem Tod nichts "mit bekam". Wir hatten eine sehr enge und innige Bindung. Ich war so oft ich nur konnte bei ihr im Krankenhaus und hielt ihre Hand. Ich habe gedacht, dass irgendetwas in mir passiert , wenn Oma geht?!?

Ich war dann nochmal bei Oma im Krankenhaus. Ich habe sie nur gestreichelt. Konnte aber nicht mehr mit ihr reden. Sie lag da, als ob sie schläft. Ganz ruhig und friedlich. Sie sah sehr zufrieden aus!

Nachmittags suchten Mama und ich einen Sarg für sie aus. Ich versuchte, so viel wie möglich mit zu organisieren. Trauerkarten, Zeitungsanzeigen, etc. Gleichzeitig fühlte ich mich schlecht dabei. Ich will Oma hier bei mir haben und sie nicht in einem Sarg liegen sehen und schon gar nicht in dem kalten Erdloch!!!

An meinem Geburtstag Montag war ich bei meiner Kleinen bei meiner Mama. Von ihr fühle ich mich im Moment am besten verstanden. Ganz schrecklich fand ich, dass ich an meinem ersten Geburtstag ohne Oma keine Gelegenheit hatte ihr nah zu sein. Es gab ja noch kein Grab. Auf dem Nach-Hause-Weg ging an meinem Auto einmal der Scheibenwischer an. Ohne, das ich den Hebel berührte. So etwas hat mein Auto auch noch nie vorher gemacht. Ich sagte sofort "Danke, Oma!" Es kam so aus mir raus. Ich war mir sicher, dass Oma mir so zu meinem Geburtstag gratuliert hat. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, auf jeden Fall geht es mir sehr gut bei dem Gedanken!

Mein Leben geht jetzt einfach so weiter. das ist auch gut so. Aber ich habe Angst, meine Trauer zu zeigen. Für meinen Freund war das Thema mit der Beerdigung beendet. Ich werde aber sicherlich erst in den nächsten Tage und Wochen bemerken, dass meine Oma einfach so weg ist. Ich werde sie nie wieder sehen (nicht in diesem Leben), kann mich nie mehr bei ihr ausheulen, kann nie mehr mit ihr shoppen fahren, kann nie mehr an ihrem Bett sitzen und ihre hand halten!

Ich bin 29 Jahre und bin dem Tod schon öfters begegnet. Mein Ex-Freund kam mit 23 Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben, meine Opa starb ebenfalls langsam und qualvoll an Krebs. Trotzdem kann ich bis heute nicht begreifen, dass ein Menschenleben einfach so vorbei sein soll?!?

Ich bin froh, dass ich meine kleine Tochter habe, die mich ablenkt und meine kleiner Sonnenschein ist. Aber ich habe Angst, niemals über den Verlust meiner Oma hinweg zu kommen.

Ich hatte immer Angst, an ihrem Grab zu stehen. Hatte Angst, dass ich zusammenbrechen könnte. Dass ich einfach nicht damit fertig werde. Ixch war aber ziemlich ruhig und gelassen. ich habe zwar dolle geheult, aber es kam nicht alles raus, hatte ich das Gefühl. Jetzt habe ich Angst vor dem "Rauskommen". Wann kann da spassieren? Passiert es überhaupt? Ich habe Angst!!!
 
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Ach du arme Jessi
es tut mir leid das du deine Omi nicht mehr hast, aber du hast schon richtig gesehen das sie dir Zeichen gibt. Mach einfach was du aus dem Bauch heraus entscheidest, denn das ist sicher gut für dich.
Alles liebe
Sternenfee
 
Liebe Jessi

erstmal fühl dich von mir ganz herzlich in den Arm genommen. :liebe1:

Ich bin 29 Jahre und bin dem Tod schon öfters begegnet. Mein Ex-Freund kam mit 23 Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben, meine Opa starb ebenfalls langsam und qualvoll an Krebs. Trotzdem kann ich bis heute nicht begreifen, dass ein Menschenleben einfach so vorbei sein soll?!?
Das ist sehr schlimm alles, aber du bist stärker als du glaubst. Und vielleicht weißt du ganz tief in dir drin, besondere Dinge, mehr als dein Verstand begreift.

liebe Grüsse Pia
 
Liebe Jessie,

zuerst einmal: mein aller herzlichstes Beileid.

Du fragst, wie Du damit umgehen sollst. Bei meiner Oma werden es im Jänner 6 Jahren, daß sie gestorben ist. Ich habe sie über alles geliebt. Ich bin bei ihr aufgewachsen, sie war wie meine Mutter. Als mein Opa starb, was das schon die Hölle, aber bei meiner Oma dachte, meine ganze Welt würde zusammen brechen. Dazu kam, das ich gerade "frisch" geschieden war, einen kleinen Sohn hatte, kein Geld, nur Sorgen und Probleme. Es war der schlimmste Tag meines bisherigen Lebens. Ich habe geheult, geheult, geheult. Ich tu es auch gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe. Nach all den Jahren kann ich noch immer nicht über sie schreiben, weil es so weh tut. Ich würd sie so gerne anrufen, mit ihr sprechen, sie umarmen. Aber es geht alles nicht mehr.

Das ist die eine Seite, die andere Seite ist die, das ich ein Medium bin. Unter andere beschäftige ich mich mit dem beigleiten der erdgebundenen Seelen ins Jenseits bzw. auch mit dem Clearen von Menschen. Ich habe genug gesehen und weiss, daß nach dem Tote nicht alles vorbei ist. Meine Oma war in den letzten Jahren immer wieder bei mir. Sie hat mir oft beim Kochen zugesehen, hat mich in der Nacht am Kopf gestreichelt, zu Ostern hörte ich plötzlich ihre Stimme "frohe Ostern" - sagen.

Was ich Dir damit sagen möchte - DEINE OMA IST NICHT WEG. Nein, sie hat nur diese Ebene verlassen. Aber glaube mir, sie kommt trotzdem noch immer zu Dir, Dich besuchen. Vielleicht träumst Du sogar hin und wieder von ihr. In den Träumen nehmen Verstorbene Kontakt mit uns auf. Vielleicht schaffst Du es sogar, Dich mit Deiner Oma zu unterhalten. Heuer war meine Oma so intensiv da, daß ich sehr oft mit ihr gesprochen hab. Zur Zeit braucht sie ein wenig Ruhe, weil sie sich weiterentwickeln muss und kommt nur ganz, ganz selten.

Jessie, es ist ganz normal und natürlich und menschlich, daß Du trauerst, und ich denk das ist auch gut so. Aber Du hast Deine Oma nicht zur Gänze "verloren" und glaube mir, Du wirst sie wieder treffen und auch das kannst Du mir glauben (bin Reinkarnationstherapeutin), ihr werdet ganz sicher wieder ein Leben miteinander verbringen.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles, alles Gute und Liebe. Ich umarme Dich ganz, ganz fest.

cornwallsusan
 
oh. nach dem tod ist es doch überhaupt nicht "einfach so vorbei". *smile*
im gegenteil, du hast jetzt eine starke helferin in der anderen welt an deiner seite!
stell dir das so vor: sie ist nur in einem anderen raum! aber ihr könnt euch gegenseitig besuchen, wenn ihr wollt!

ich mache das mit meinem opa so: ich habe eine dicke fette ahnenkerze.
wenn ich sie anzünde, dann sag ich: hallo opa, ich lade dich ein, hier bei mir zu sein!"

dann lasse ich sie brennen so lange ich möchte, daß er anwesend ist (bei feiern, oder bei wichtigen entscheidungen)
und wenn ich die kerze ausblase sage ich: "danke opa, daß du hier warst!"

es ist immer wieder sehr schön, wenn wir zum beispiel geburtstage feiern, diese kerze brennen zu sehen, und zu wissen, solange sie brennt sitzt er hier neben mir und ist dabei.

ausserdem ist mein opa inzwischen eine große hilfe für mich geworden in der geistigen welt. er behütet mein seelenhaus. das hat er sich zur aufgabe gemacht.
du musst deine oma nur fragen, ob sie für dich da sein möchte.

daß sie sich meldet, hast du ja schon bemerkt.

alles liebe dir!

wolkenflug
 
Ich liebte meine oma über alles. jahrelang trauerte ich um sie. dann kam sie
( die umstände sind und waren unglaublich) nochmals zu mir. seitdem haben sich viele heißgeliebte menschen von mir "entfernt", aber ich weiß, ich habe sie nicht verloren. trotzdem fühle ich deinen schmerz und verstehe ihn. in liebe skardi
 
Liebe Jessi,

* mein Herzliches Beileid * ich fühle mit Dir.
Meine Oma ist heute 6 Monate und 1 Tag nicht mehr bei mir, ich vermisse sie, ich Liebe sie,sie war und ist mein ein und alles.
Ich weiss ich muss loslassen,nur ich kann es nicht so einfach. Ich brauche meine Zeit, ich weiss sie ist immer bei mir. Hier ein Gedicht für Dich,vielleicht hilft es Dir ein wenig.

Sei Lieb gegrüsst
Missi

Wenn ich fort bin,

Dann gebt mich frei,

Lasst mich gehen,

Es gibt so viele Dinge für mich zu sehn.

Seid dankbar für die schönen Zeiten,

Die wir zusammen verbringen durften.

Ich habe euch meine Liebe gegeben,

Und ihr wisst gar nicht,

Wie viel Glück ihr mir beschert habt.

Ich danke euch für die Liebe,

Die ihr mir gegeben habt,

Aber es ist jetzt Zeit,

Alleine weiterzugehen.

Wenn euch die Trauer hilft, so trauert

Und dann lasst die Trauer dem Glauben weichen.

Wir müssen uns nur einen Weile trennen,

Drum haltet fest an den Erinnerungen in eurem Herzen.

Ich werde nie weit von euch entfernt sein.

Also wenn ihr mich braucht, ruft nach mir –

Und ich werde DA sein.

Auch wenn ihr mich nicht berühren oder sehen könnt,

Ich bin euch nah –

Und wenn ihr mit eurem Herzen lauscht,

Dann werdet ihr meine Liebe

überall fühlen können,

Ganz nah und deutlich.

Und wenn es für euch an der Zeit ist,

Diese Reise alleine anzutreten,

Werde ich euch mit einem Lächeln erwarten

Und euch in eurem neuen Zuhaue begrüßen.
 
Nun, was soll ich da noch sagen. Ich verstehe Dich 100%ig. Vieles von dem, was mir jetzt einfiele, steht schon in den bisherigen Beiträgen. Es stimmt schon: das einzig Traurige am Sterben ist der Schmerz der "Unwissenden", die zurückbleiben.
Eines ist mir noch wichtig, was bisher noch nicht angesprochen wurde: frag Deinen Partner, was er unter Liebe versteht und ober er sich dessen bewußt ist, dass Mitgefühl ein sehr wichtiger Bestandteil davon ist. Dabei ist es ganz unwesentlich, ob man den Grund für die Trauer selbst nachvollziehen kann. Einfach in den Arm nehmen, noch mehr Liebe zeigen und so helfen, das momentane Vakuum zumindest teilweise zu füllen.
Tja, noch etwas: aus Deinen Zeilen geht ja nicht hervor (oder ich hab´s nicht mitgekriegt), ob es die Mutti- oder Vatioma war, aber da hat ja jemand seine Mutti verloren, oder??? Glaube mir, geteilter Schmerz ist halber Schmerz. Von Niemandem fühlt man sich so verstanden als von jemand, der mitleidet.

Mien Mitgefühl soll Dich begleiten, trotzdem, Kopf hoch, Deine Oma will das sicher so.

Liebe, liebe Grüße,
spiritlove
 
Hi Jessi,
mir geht es nicht viel anders :( ich habe am Montag meine Oma verloren.
Sehr plötzlich für mich... und ich will es noch nicht wirklich wahrhaben... ich wollte sie nochmal sehen - obwohl sie schon von uns gegangen war.... aber das war anders als sonst - als wäre da nurnoch eine hülle ... so ungreifbar und weit weg.

Heute klingelte um 0:00 Uhr auf mich unerklärliche Weise der Wecker.. ich hatte ihn nicht gestellt.... vielleicht ja auch ein Zeichen - ich würde es mir wünschen... auch, dass sie in meinen Träumen noch oft auftaucht und ich sie nie vergessen werde.
 
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Lieber Dominik,

du wirst deine Oma nicht vergessen… ich denke.. dafür hast du sie viel zu lieb… oder? lächel

Deine Oma wird immer bei dir sein.. in deinen Erinnerungen.. in deinem Herzen.

Auch dir Jessi wünsche ich alles Gute und Licht und Liebe...

Alles Liebe wünscht, :liebe1:
Waldfee
 
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