Beziehungen schwarz-weiß

bifini

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21. November 2007
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25
Ort
Deutschland, bei Dortmund
Hallo liebe Forengemeinde!

Mich beschäftigt seit einiger Zeit ein Thema, zu welchem ich bislang noch keinerlei Meinungen oder Gedanken in Erfahrung bringen konnte.

Darum würde mich interessieren: Wie seht ihr die Belastung der Partner in einer binationalen Beziehung, nun speziell bei Partnerschaften, in welcher der eine Teil weiß, der andere Teil schwarz ist?
Ich bin seit 1,5 Jahren mit einem Afrikaner verheiratet, der zwecks Studium nach Deutschland kam.
Wir haben immer wieder kleinere Probleme, obwohl wir uns gernerell sehr ähnlich sind und ich das Gefühl habe, dass es auf der Ebene, welche wirklich nur uns beide als Partner betrifft, nicht "passender" sein könnte.
Dennoch kommen immer wieder Dinge auf, die unsere Partnerschaft für den Moment scheinbar sehr bedrohen. Allerdings verfliegen sie auch immer sehr schnell wieder und scheinen keinen weiteren Wert für die Zukunft zu haben.
Nie verfolgten uns die Folgen einer Auseinandersetzungen tatsächlich längere Zeit, auch wenn sie in dem Moment, als sie auftrat, sehr gewichtig erschien und unsere Ehe kurzzeitig ins Schwanken brachte.
Vor allem ändern sie nicht das geringste an unserer Liebe für einander oder an unserer Stetigkeit, was für mich eine völlig neue Erfahrung ist.
So kommt in mir bisweilen das Gefühl auf, dass es sich in diesen Streitigkeiten letztendlich garnicht um uns dreht. So absurd das auch klingen mag.

Wie schwer ist eine solche Beziehung vorbelastet, allein durch die Geschichte und die noch immer vorherrschende Unausgeglichenheit zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Afrika und der westlichen Welt?
Mit Blick auf den Kolonialismus, die Sklaverei und die Ausbeutung und die stetige Diskriminierung, werde ich das Gefühl nicht los, dass es da so viel Schuld gibt, die sich evtl. auch in solchen Beziehungen bemerkbar macht.

Hinzu kommt evtl. noch, dass unsere Ehe ihm natürlich seinen Aufenthalt in Deutschland gesichert hat, was sicher eine zusätzliche Belastung für beide Seiten sein könnte, auch wenn es offensichtlich zunächst nicht der Fall ist.

Ich wünsche mir von Herzen, dass unsere Beziehung eine Bereicherung und etwas Gutes für uns darstellt, solange es so sein darf.
Da wir auf partnerschaftlicher Ebene im Prinzip die besten Voraussetzungen dafür erfüllen, würde ich gerne auch noch gute Lösungen für mögliche Unausgeglichenheiten finden.

Mich würde Euer Feedback dazu sehr interessieren.

Liebste Grüße,

bifini
 
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Hallo Bifini!

Du siehst ja selbst, dass es für Eure Ehe etliche Belastungen geben kann, die aus unterschiedlichen systemischen Zwiebelschichten stammen. Ich habe den Eindruck, dass Ihr das auch ganz wach wahrnehmt und Euch von den Eruptionen, die das zwischendurch aufwirft, nicht fundamental erschüttern lasst.

Es ist natürlich die Versuchung groß, bei auftretenden Schwierigkeiten dann vorschnelle Erklärungsmodelle bzw. "Sündenböcke" zu suchen, wobei oft ja auch ein Körnchen Wahrheit dran ist - das macht es leichter, dann gleich alles an diesen Haken zu hängen. Die komplexen Zusammenhänge sind hingegen oft vielschichtiger ... im übrigen nicht nur bei Schwarz-Weiß-Beziehungen, sondern überall dort, wo in Beziehungen schwarz-weiß gemalt wird, statt genauer hinzuschauen.

So allgemein lässt sich da kaum etwas sagen ... habt Ihr denn schon einmal daran gedacht, eine Aufstellung zu machen und dort Eure Differenzen anzuschauen? Dort könnte auch etwas an Lösung geschehen, um Euch dabei zu unterstützen, mit diesen Differenzen gut zu leben. Völlig beseitigen werden sie sich, nehme ich an, in manchen Bereichen nicht lassen. Solche Unterschiede können ja durchaus auch belebend sein, wenn sie nicht alle Energie beanspruchen, um irgendwie ausgebügelt zu werden.

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo bifini, binationale Ehen haben es immer schwer. Ich lebe auch in einer solchen. Dennoch ist die Liebe oft größer. Denn es gab mal eine Studie, im TV hab ich das gesehen, da hatte man festgestellt, dass diese Ehen weniger häufig geschieden werden als die derjenigen mit gleicher Nationalität.
Das nur so allgemein.
Aber natürlich sind das zwei Familien, völlig unterschiedlicher Kultur, die da im Hintergrund des Paares stehen. Und die Erwartungshaltung der anderen Kultur - also der anderen Familienmitglieder, kann einen ganz schön fertig machen und zerrt dann an den Nerven. Meine Ehe war solange super wie diese angeheiratete Familie sich nicht eingemischt hat. Übrigens galt das von beiden Seiten. Auch meine Familie zerrte an den Nerven meines Ehemannes.
Inzwischen bin ich drüber weg, weil ich die Familienmitglieder meines Mannes verstehen kann, dass die nicht begeistert sind, dass er einfach weg ist aus dem Heimatland und nun bei mir lebt. Aber das Leben ist nun mal so gelaufen. Damit müssen die letztendlich auch fertig werden.
Wünsche dir viel Glück
MM
 
Schade, dass hier keiner weiter etwas dazu zu sagen hat. Interessant wäre es, zu erfahren, wie eine Familienaufstellung aussehen würde, bei der es sich verhält wie bei Romeo und Julia. Zwei, die aus zwei verfeindeten Clans stammen und sich lieben. Im klassischen Fall bei Romeo und Julia sahen die beiden ja nur den Ausweg im Tod. Fragt sich, ob der hätte verhindert werden können mit einer Familienaufstellung.
LG
MM
 
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Schade, dass hier keiner weiter etwas dazu zu sagen hat. Interessant wäre es, zu erfahren, wie eine Familienaufstellung aussehen würde, bei der es sich verhält wie bei Romeo und Julia. Zwei, die aus zwei verfeindeten Clans stammen und sich lieben. Im klassischen Fall bei Romeo und Julia sahen die beiden ja nur den Ausweg im Tod. Fragt sich, ob der hätte verhindert werden können mit einer Familienaufstellung.
LG
MM
Ja, das währe sehr interessant, weil verfeindet sein ja nicht gut ist und bifini ja auch geschriehben hat das die zwei sich manchmal streiten ??? Wenn der schwarze Tod in der Fahmilienaufstelung dann gezeight wird !!! und dann alles weiß wirdt. Ich finde das ist ganz wichtig!!! :umarmen:
 
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