Berufung

Tina83

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14. April 2009
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Hallo zusammen,

ich bin gerade in einer Situation in der ich nicht weiss was ich tun soll ... deshalb würde mich eure Meinung sehr interessieren.

Die letzten 5 Jahre meines Lebens waren nicht gerade schön, ich habe eigentlich nur fürs Studium gelebt und anderen Dingen gar keine Aufmerksamkeit geschenkt. Ich habe mir keine Zeit genommen für meinen Freund, für meine Hobbys, mein Aussehen oder sonstwas, Freunde hatte ich sowieso keine .... einfach nichts - nur das Studium. Ich glaube ich habe mich etwas darin geflüchtet.

...Insbesondere habe ich mir nie die Zeit genommen um zu überlegen, ob das was ich da studiere überhaupt meinen Interessen entspricht .. ob ich damit glücklich bin und so ...
Jetzt wo ich an meiner Abschlussarbeit arbeite wird mir immer mehr bewusst, dass ich mich mit diesem Gebiet überhaupt nicht identifizieren kann ... und dass ich eigentlich gar nicht diesem Beruf ergreifen möchte. Am liebsten würde ich sofort alles abbrechen. Und mich endlich dem Leben und meinen wahren Interessen wirdmen. Ich fühle mich im Moment nur noch wie gelähmt ... komme keinen Schritt vorwärts. Irgendwas in mir sträubt sich dagegen weiterzumachen. Weil ich ganz genau weiss, dass meine Stärken woanders liegen.

Was mich bisher nur daran gehindert hat, ist dass ich dann irgendwie als Looser dastehen würde. Insbesondere vor mir selbst. Ob meine Berufschancen ohne Abschluss schlechter sind, ist mir eigentlich egal - wie gesagt, ich bin sowieso nicht scharf darauf den Beruf auszuüben.

Das Leben ist so kurz, und ich möchte keine Zeit mehr für Dinge verschwenden die mir nichts bedeuten. Aber DARF man das überhaupt ? Ich weiss die Frage hört sich blöd an .. aber ich stelle sie mir wirklich. Schließlich leben wir ja in einer Gesellschaft in der jeden seinen Teil beitragen muss. Da kann nunmal nicht jeder das tun, worauf er gerade Lust hat - oder wie seht ihr das ?
 
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Ob das Leben kurz ist oder nicht ist eine definitionssache.

Ist es nicht vielleicht unendlich.....

Naja, wenn du dich langweilen willst, dann wirst du das ansonsten,

mal angestrengt nachdenken und viel neues ausprobieren...

Viele Grüße

universales
 
Man macht im Leben nichts umsonst.
Alles hat einen Sinn, wenn man ihn oft auch nicht gleich erkennt.
Ich würde dir empfehlen dein Studium fertig zu machen, wenn du das nicht tust würdest du es später sicher bereuen.
Du kannst ja trotzdem anfangen zu leben. Studieren heißt ja nicht, daß man am Leben vorbei gehen muß.
Wenn du mit dem Studium fertig bist kannst du immer noch entscheiden was du wirklich tun willst.
Was studierst du denn?
 
Hello,

ich kann mich sehr gut in deine Situation hinein versetzen, weil es mir grad ähnlich geht. Bei mir ist es allerdings "nur" die Bachelorarbeit und ich werde im Juni fertig sein.
ich weiß nicht wie lange du für deine Arbeit brauchen wirst, aber wenn es nicht allzu lange ist, würde ich durchbeißen. wenn du allerdings ein Jahr oder so brauchen würdest, würde ich es lassen und mich dem widmen, was dich wirklich interessiert.
leider ist es in Österreich schon noch so, dass man mit einem Titel mehr Ansehen erreicht und vor allem bei einigen Jobs auch mehr verdient. und wenn du wirklich so kurz vor dem Ende bist wäre es irgendwie auch schade drum, wenn du schon so viel investiert hast.
aber ich würde auch nicht behaupten, dass es unnütz war, immerhin hast du jetzt erkannt, dass es nicht das ist, was du willst. das macht leider auch nicht glücklich (wie ich auch selbst weiß), aber es ist ein erster Schritt.

weißt du denn schon, was du stattdessen machen willst?

Alles Liebe,
Stephanie
 
Hallo zusammen,

ich bin gerade in einer Situation in der ich nicht weiss was ich tun soll ... deshalb würde mich eure Meinung sehr interessieren.

Die letzten 5 Jahre meines Lebens waren nicht gerade schön, ich habe eigentlich nur fürs Studium gelebt und anderen Dingen gar keine Aufmerksamkeit geschenkt. Ich habe mir keine Zeit genommen für meinen Freund, für meine Hobbys, mein Aussehen oder sonstwas, Freunde hatte ich sowieso keine .... einfach nichts - nur das Studium. Ich glaube ich habe mich etwas darin geflüchtet.

...Insbesondere habe ich mir nie die Zeit genommen um zu überlegen, ob das was ich da studiere überhaupt meinen Interessen entspricht .. ob ich damit glücklich bin und so ...
Jetzt wo ich an meiner Abschlussarbeit arbeite wird mir immer mehr bewusst, dass ich mich mit diesem Gebiet überhaupt nicht identifizieren kann ... und dass ich eigentlich gar nicht diesem Beruf ergreifen möchte. Am liebsten würde ich sofort alles abbrechen. Und mich endlich dem Leben und meinen wahren Interessen wirdmen. Ich fühle mich im Moment nur noch wie gelähmt ... komme keinen Schritt vorwärts. Irgendwas in mir sträubt sich dagegen weiterzumachen. Weil ich ganz genau weiss, dass meine Stärken woanders liegen.

Was mich bisher nur daran gehindert hat, ist dass ich dann irgendwie als Looser dastehen würde. Insbesondere vor mir selbst. Ob meine Berufschancen ohne Abschluss schlechter sind, ist mir eigentlich egal - wie gesagt, ich bin sowieso nicht scharf darauf den Beruf auszuüben.

Das Leben ist so kurz, und ich möchte keine Zeit mehr für Dinge verschwenden die mir nichts bedeuten. Aber DARF man das überhaupt ? Ich weiss die Frage hört sich blöd an .. aber ich stelle sie mir wirklich. Schließlich leben wir ja in einer Gesellschaft in der jeden seinen Teil beitragen muss. Da kann nunmal nicht jeder das tun, worauf er gerade Lust hat - oder wie seht ihr das ?

Diese Gedanken kommen einem oft gerade bei Abschlussarbeiten. Ist ne echte Krankheit und gehört zu Prüfungssituationen dazu.

Mein Tipp aus Erfahrung: Was Du fünf Jahre konntest, hältst Du auch noch die paar Wochen aus.

Ob Du in dem Bereich dann arbeiten willst oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.

Also: Hau rein!

Gruß, Baubeau
 
Hallo Tina83,

mir fallen spontan zwei Apsekte ein:
1. deine Zeit ist kopstbar
deine Zeit ist viel zu kostbar, um sie zu verschwenden. Wenn du also schon 5 Jahre mit etwas vertan hast ist es spätestens heute endlich Zeit, dein Leben zu ändern.

2. Eine Ausbildung ohner Abschluss ist gar nichts
Es ist brutal, ungerechtm aber es ist so: Eine Ausbildung ohne Abschluß ist nicht wirklich besser als gar keine Ausbildung. Ich kenne einige SutdienabrecherInnen, die meinen wirklich in ihrem Leben etwas vertan zu haben, nur weil sie sich halt nicht ein paar Monmate zusammen gerissen haben...

Na ja, du übertitelst deinen Beitraqg mit "Berufung". Und vielleicht geht es genau darumn:
Wozu berufen?
Zu dem wo du Lust hast aber alle anderen sagen, das ist aussichtlos?
Zu dem berufen, das vernünftig ist, du aber nicht magst?
Oder: ????

Die Antwort kannst nur du dir selber geben. Du bist die Meisterin deines Lebens.

Wenn du willst kannst du aber folgendes Gedankenexperiment machen:
Stell dir vor du bist ein alter, glücklicher zufriedener Mensch. Du kannst auf ein reiches, ausgefülltes und erfüllendes Leben zurückschauen.
Und das tust du jetzt auch:
Du denkst an diese Apriltage des Jahres 2009 zurück. Du erinnerst dich, wie das gewesen ist. Du lächelst: Du weißt, du hast damals die richtige Entscheidung getroffen...

Alles Gute!
 
Hallo Tina83,

Ging mir vor zwei Jahren ähnlich. Hab aber trotzdem meinen Abschluss gemacht und hab mir dann einen Job gesucht in diesem Bereich. Wo ich dann total unglücklich war!! Nach einiger Zeit hab ich aufgehört. Dann ziemlich lang so herum gejobt, wo ich wieder total unglücklich war, vor allem weil es so ein starker Prestige-Verlust war. Seit Kurzem hab ich aber etwas gefunden, was mir wirklich gefällt! Diesen Job hab ich auch auf Grund meines Studienabschlusses bekommen, obwohl es ein völlig anderes Feld ist. Es gibt ja zum Glück auch Stellen für Akademiker, unabhängig davon, was sie studiert haben. Hier muss man wohl auch Glück haben und daran glauben, dass sich so eine Tür öffnet.
Fazit: wenn du dich jetzt noch nicht entscheiden kannst, wird dir das Leben schon zeigen, wo du hin musst, weil du ja, wenn du den falschen Weg gehts, automatisch immer unglücklicher wirst und irgendwann auch automatisch an einen Punkt kommst, wos sooo nicht mehr weiter geht. Das ist natürlich der Härtere Weg, (ausprobieren und die Konsequenzen der Entscheidung zu erleben) obwohl auch der Sicherste, tatsächlich zu erkennen, wo man hin gehört.
Dass du trotzdem so lange das Studium gemacht hast, zeigt dir ja vielleicht, dass es einen gewissen Wert für dich hat, WELCHEN solltest du dich fragen. Deine Zerissenheit zeigt dir vielleicht, dass es da zwei Dinge gibt, die du nicht miteinander verbinden kannst. Oder glaubst, du könntest sie nicht gleichzeitig haben. Da hilft nur Informationen sammeln, denn meistens gibt es einen Weg konträre Sachen zusammen zu bringen. Ich hoffe das war jetzt nicht verwirrend!
lg
zauntänzer
 
Hallo Tina83

Also erstmal: Da du nun fast fertig bist, würde ich das Studium schon noch beenden. Bei mir selbst ist das noch etwas anders. Ich habe eigentlich zu
kaum etwas überhaupt Motivation, das geht von Dingen, die ich tun muss bis
hin zu Dingen, die ich tun will. Von daher weiß ich nicht mal was ich überhaupt machen möchte. Meine Anstrengung geht schon dafür weg, irgendwie am Leben zu bleiben, und das ist nicht mal so gemeint, dass ich wirklich vorhabe mich umzubringen, sondern nicht zu zombifizieren.Dazu kostet mich der Kampf mit meiner Sozialphobie auch sehr viel Kraft. Du weißt immerhin angeblich was du machen willst. Das ist schon ein guter Anfang denke ich.

Ansonsten macht jeder sowieso zu was er Lust hat, bzw. arbeitet für sich selbst. Natürlich hat immer alles seine Konsequenzen, aber zu aller größten
Teilen für dich selbst. Mir hat die Gesellschaft nicht viel gegeben, und in irgend einer Schuld stehe ich ihr jedenfalls nicht gegenüber. Ich glaube, dass eine glückliche Gesellschaft nur aus glücklichen Menschen bestehen kann. Leider wissen die Leute selbst nicht was sie glücklich macht und zombifizieren.
Im Endeffekt breitet sich der Missmut und die Depression dann weiter aus , auf ihre Freunde, ihre Familie usw. Nein, unzufriedene Menschen können nie ein Gewinn für alle sein.

Ja, wir machen uns und unseren Mitmenschen das Leben schwer, und Besserung ist nicht in Sicht:(

Der Mensch ist des Menschen Wolf und damit sein eigener Totengräber.

P.S: Wenn diese Jahre für dich Verschwendung waren, kannst du ihnen kaum dadurch einen Sinn geben, dass du die nächsten 40 Jahre auch noch damit verschwendest. Es bringt nichts auf morschem Holz aufzubauen.
 
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