aus der Liebe

Der alte Mann vom Uluru

Lange Zeit saß er da und betrachtete die Kugel in seiner Hand. Er liebte seine Welt, diese Kugel. Sie war klein und in leuchtendem strahlenden Blau, es gab darin noch andere Farbflecken wie Rot, Grün und Gelb, aber das kräftige Blau überwog. Es war geheimnisvoll, dieses Blau und erzählte von seinen Erinnerungen.
Der alte Mann war im „Land des Never, Never“ wie die Aborigines es nennen, und er war ganz in die Betrachtung seiner Welt vertieft.
Ich bin endlos lange über die Erde gewandert, dachte er. Auf den Traumpfaden meiner Ahnen, als der Mond sein bläulich weißes Licht zu uns in die Dunkelheit warf.
Da fand der Kampf zwischen dem Emu und der Brolga statt. Brolga, das ewig tanzende Mädchen unserer Ahnen... der alte Mann lächelte versonnen.
Brolga entriss dem Emu ein Ei aus seinem Nest und warf es in den Himmel und die Sonne entstand. Von da ab leuchtete sie über die Weiten unserer roten Erde. Unsere Erde, durchzogen von leuchtenden Opalen. Ja, ich erlebte die Schönheit der Welt, da waren wir noch so jung...die Welt und ich.
Auch die Waratah Blumen durfte ich bewundern und von ihrem köstlichen Honig naschen. Dort begegnete ich dem blinden Jäger Wamili, der die Blüten genau kennt. Das Geister Volk der Kwinis hat die Blüten für ihn geschaffen.
Doch ich konnte nirgends verweilen, meinen Blick richtete ich zum entfernten Horizont, zum weiten Land hinter dem Regenbogen.
Ich stieg auf die hohen saphirblauen Berge, erklomm die höchsten Gipfel, dort wo es einsam war und der Wind von der Ewigkeit raunt...über die Zeiten vor den Zeiten Als der Wind noch allein durch die Welt rauschte, unaufhörlich und rastlos.
Im Beginn der „Traumzeiten“, als die nördlichen Flinders Berge entstanden, da gab es die beiden Brüder, die Jäger von Morowie. Einmal jagten sie ein Emu und wollten es am Feuer braten, da kam plötzlich ein heißer Nordwind von der Wüste auf und es brannte ein Buschfeuer. Die Jäger von Morowie konnten sich nur noch hinauf auf die Berge retten, bis sie auf einem einsamen Gipfel standen. Aber die Flammen und der beißende Rauch, verfolgten sie noch bis hinauf. So mussten die beiden Jäger hinauf in den weiten Himmel fliehen, wo sie noch heute als die beiden hellsten Sterne am Firmament stehen, die Sterne des Kreuz des Südens.

Ja, ich erlebte auch die Schrecken unserer Welt. Ich durchdrang dichte Regenwälder und erlebte das Feuer der weiten Steppen. Ich lernte von den Gefahren, gerade sie haben mich weiser gemacht. So weiß ich, wenn man diese unsere Erde nicht liebt wird man sie niemals verstehen.
Dann, nach vielen Kämpfen und Abenteuern, folgte ich dem Adler Wildu zusammen mit dem Nordwind gelangten wir an das große Wasser.
Ich tauchte in die Tiefen der Meere und lauschte den Gesängen der Wale. Hörte uralte Lieder ihrer Erinnerungen. Ich spielte mit ihnen ihre Spiele. Friedliche Spiele, um des Spielens willen. Lebensformen die in die Zukunft weisen. Spiele, die wir Menschen noch immer erlernen.
Es wurde Zeit heim zu kehren. Ich begegnete vielen Menschen und liebte sie wie meine Brüder, war mit ihnen glücklich und war mit ihnen unglücklich.

Ja, dachte er der alte Mann, ich habe alles erfahren. Das aber, was ich suchte, habe ich endlich gefunden. Es war immer schon da, es ist in mir. Und er sah hinauf in den Nachthimmel zu den Sternen. Ich bin endlich heimgekehrt.
Er begann zu singen, er sang die Lieder über seine Welt, er sang das Lied des Morgensterns Wata-urdli bis er einschlief und träumte. Er träumte von der Großen Mutter Wata-urdli, die ihre beiden böswilligen Kinder bestrafte und sie in Sterne verwandelte. Sie grub dann mit ihrem Speer ein tiefes Loch in die Erde, so tief, dass sie auf der anderen Seite der Welt herauskam und dort am Himmel als Morgenstern erschien.
Der alte Mann vom Uluru lächelte im Schlaf und träumte weiter bis an das Ende unserer Zeiten.

von Ali
Ist das eine wunderschöne Geschichte :blume:
Es ist genau die Welt, die sich wie zu Hause anfühlt.
Ich danke dir Ali :kiss3:
 
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Sie rechnete nicht das Forum und ihre Leute mit ein.
Dank der Geduld und dem relativen Verständnis einiger Forumsteilnehmer,
habe ich mich nicht wie sonst immer in die Verbannung geschossen.

...relatives Verständnis beinhaltet Toleranz und Güte - doch reicht nicht aus um gemeinsam hoch fliegen zu können. Tiefes Verständnis hat gemeinsame Wurzeln...

Ich hatte immer eine große Vorstellung vom Erwachungsprozess.
Ich stellte mir vor, wie wir Menschen alle zusammen aufwachen und vollstes Bewusstsein haben, in einem einzigen Moment.
So stellte ich mir das erwachen vor, das etwas wunderbares passiert, man ist mit allem verbunden, vom kleinsten bis zum größten Teil.
Man schwingt in höchster Energie...................die man Liebe nennt......
Wie herrlich diese Vorstellung, diese Illusion.
Zu schön um wahr zu sein.

No, nicht zu schön um wahr zu sein - jedenfalls nicht für einen Wanderer zwischen den Welten...eine Illusion ist es, sich geborgen fühlen zu können in einer 'Schattenwelt', die uns vorspielt die einzig wahre zu sein - unsere dreidimensionale Welt.
In diese Welt zu erwachen, nachdem man in himmlischen Sphären schwebte ist allerdings ein Schock, der machen die Flucht ergreifen liess...

Es ist jedoch genauso, wie du ES dir vorstellst - in einem Augenblick kann sich alles ändern, denn in der Ewigkeit gibt es keine Zeit und dorthin erwachen alle im ewigen Jetzt, wenn auch nicht gleichzeitig aus der Perspektive des irdischen Daseins.

Der Sinn sich hier noch aufzuhalten, kann doch wohl nur sein sich zu vollenden, egal ob du zwischen Schlafenden wandelst; denn wer zu früh zu seinem Haus gelangt, kann es verschlossen vorfinden und wird zurückgepustet...

Ich vertraue darauf das alles seine Richtigkeit hatte.

Das kannst du getrost tun - ich sage es aus tiefem Veständnis - nix relativ...

Für mich gibt es keinen Abschied...kommt ja von 'scheiden'...da ich dir nun begegnet bin...
 
am rand
des morganasees
ein traumbild trinken
finde den ort nicht
will infinitum
aus dem nebel
der dunkelwelten

wenn ich erwache
werde ich kerne finden
suchen nach erde
die Bäume erträgt

ich träume
schritte zu dir
es zerschellt mein apfel
an deinem schieferschlaf
 
Das Leben auf der Erde ist sehr wichtig für unsere Entwicklung. Sie ist nicht nur wichtig, sondern alles.
Dieses Ich oder Selbst kann sich nur entwickeln, wenn es lernen kann von den Polaritäten.
So haben wir die Aufgabe für uns selbst die eigene Verantwortung zu übernehmen.
Das geht einfach nur hier.
Irgendwann können wir wieder nach Hause gehen, aber mit dem Schatz der ICH Kraft.
Die Sehnsucht nach Hause ist ja unser Antrieb, unsere Bewegung und unser Halt.
Die Schattenwelt war uns schon immer ein Graus.
Aber durch sie hindurch den Schatten erkennen. Dann wird es leichter.
Wer ihn nicht sieht, kann nicht aus ihm lernen.
 
Eigentlich wollte ich dir auch etwas in dein Profil schreiben, es ist aber leider gesperrt.
Ich hinterlasse es auch gerne hier. ;)
„Besondere Menschen erkennt man nicht, man fühlt sie...“
-Bhudda-
 
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Lg Sanni
Mein Verstand scheiterte die letzten sieben Jahre beim Versuch das Unsichtbare zu verfassen.
Sehr vieles hört sich gut an, doch zu vieles ging nach hinten los.
Mein Herz scheiterte nie, ausser der Kopf versuchte seine Sprache ins Sichtbare zu übersetzen.
Das Herz spricht alles Sprachen und versteht das Leben auf seine ganz eigene Weise, eine Weise die dem Kopf um Lichtjahre vorraus ist.
Kann man alles Wahrheit, alles Bewustsein was hier gesucht wird mit dem Verstand fassen?
Ich dachte immer ich müsste das Unsichtbare erklären, es kommt ja den Menschen gut.
Ja sie waren erstaunt und es gefiel ihnen sehr unsichtbare Gespräche zu führen, aber ob es mir immer gut getan hat habe ich ausser Acht gelassen, man sieht ja was dabei raus gekommen ist

Mir ist nur eine wichtige Sache mit einem breitem Spektrum klar geworden.
Ich muss nichts mehr erklären, das Herz will einfach Leben und klar mein Verstand will sich nicht lösen, er möchte weiter genährt werden.
Das ist auch dieser Schock gewesen, mein Verstand dürfte bemerkt haben das es sich in Hinsicht zum Unsichtbaren zu Ende gedacht hat.
Ich bleibe beim Herzen und sänftige den Verstand mit kleinen Häppchen um nicht aus zu hungern.

LG Oli
 
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