Aspekte und deren Grundlagen.

Arnold

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Aspekte und ihre Grundlagen.





Das Wort "aspectare" bedeutet so viel wie "sich anblicken", und so blicken sich in einem Horoskop die Planeten an und entfalten somit ihre Wirkung. In diesem Beitrag interessieren die Aspekte der 30 Grad Ordnung, und diese Zahl findet man in all den Winkeln, welche sich ebenso durch 30 teilen lassen. Die Anordnung beginnt bei 0 Grad, welche bei zwei Planeten eine Konjunktion ergibt. Mit 30 Grad ergibt sich das Halbsextil und mit 60 Grad das Sextil. Weiter geht es in der Abfolge mit dem Quadrat mit 90 Grad, mit dem Trigon, welches einen Winkel von 120 Grad hat. Zuletzt das Quincunx mit 150 Grad und zuletzt die Opposition mit 180 Grad.



Dies ergibt die sieben Hauptaspekte im Horoskop. Das wäre die aufsteigende Reihe bis zur Opposition, und dann kommt die absteigende Folge mit dem Quincunx, dann dem Trigon und wieder dem Quadrat. Zuletzt kommt das Sextil, das Halbsextil und zuletzt ist bei der wiederkehrenden Konjunktion ein Zyklus zu Ende und startet sogleich für eine neue Runde wieder durch. Um ein besseres Verständnis für die Aspekte zu bekommen, ist es gut, sobald man das Leben in der Natur beobachtet. Gemäß den hermetischen Gesetzen bildet die Natur alljährlich einen Zyklus, welcher bei uns die vier Jahreszeiten ergibt. Der Start geschieht bei 0 Grad Widder, also bei der Tag- und Nachtgleiche zum Frühlingsbeginn.



Konjunktion:



Unter der Erde verborgen bildet sich ein Keim. Er ist noch nicht sichtbar und ist im Erdboden gegen die Kälte geschützt. Er trägt einen DNS Code in sich, welcher ihn zu einer bestimmten Gattung oder Art gedeihen lassen wird.



Halbsextil: Inzwischen ist die Kraft der Sonne so stark, dass sie den Schnee wegschmilzt und den Boden immer mehr erwärmt. Das Licht lockt den Keim zum austreiben, so dass rasch ein kleines Blatt durch den restlichen Schneeboden dringt.



Sextil: Der Frühling ist fortgeschritten, und alle Pflanzen treiben aus und viele fangen zu blühen in ihrer ganzen Pracht an. Bienen fliegen durch die Luft und holen sich den Nektar von den Blumen und blühenden Büschen. Das Grün ist satt und zeigt sich durch viele Facetten.



Quadrat: Der Sommer hat begonnen und nun muss sich die Pflanze sehr anstrengen. Sie trägt Blüten und Blätter und fängt an ihre Früchte heranzubilden, was ihr viel Kraft und Anstrengung kostet.



Das Trigon folgt und leert sein Füllhorn über der Natur aus. Reife Früchte und Beeren, und auch das Getreide ist für die Ernte herangereift. Für diese Zeit herrscht Überfluss.



Quincunx: Jetzt ist es an der Zeit zu ernten, und der Spätsommer lässt die Sonne nicht mehr so lange scheinen. Daher ist es jetzt wichtig Vorkehrungen zu treffen, damit im Winter niemand an Nahrungsmangel leiden muss.



Opposition: Die Sonne steht wieder in der Tag- und Nachtgleiche, aber von nun ab werden die Tage wieder kürzer und die Nächte lang. Der Herbst hat begonnen und allmählich verfärben sie die Blätter an den Bäumen, Blumen verblühen und der Klee blüht noch einmal auf. Eine gute Zeit für das einbringen aller Vorräte und Vorkehrungen, damit genügend Holz für den Ofen zur Verfügung steht.



Absteigender Aspektzyklus.





Quincunx:



Die Tage werden spürbar kälter und kürzer und spätestens jetzt ist es höchste Zeit sich auf den baldigen Winter vorzubereiten. Letzte Vorkehrungen werden noch einmal getroffen und alles durchgesehen, damit nichts vergessen wird und man bei Wintereinbruch gewappnet ist.





Trigon:



Der Winter ist gekommen und alles liegt unter einer dichten Schneedecke. Viele Tiere schlafen in ihren Höhlen oder unter einer dichten Laubdecke, um die Wärme halten zu können. Sie schlafen und sind passiv, so lange bis der Frühling wieder genug Wärme und Nahrung liefert. In der Hütte brennt ein wärmendes Feuer und schafft Behaglichkeit.



Das Quadrat bringt besonders kalte Tage, aber ebenso die Wintersonnenwende, so dass kaum spürbar die Tage wieder wärmer werden. Als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht zünden die Menschen jede Woche eine Kerze an, bis zuletzt vier Kerzen gleichzeitig brennen. Das Fest zur Wintersonnenwende wird gefeiert, im Wissen darüber, dass es auch wieder der Frühling kommen wird.



Sextil: Die Tage sind nun spürbar länger geworden und man vertreibt die Geister mit Rasseln und Glocken, möchte den Winter besiegen und zurückdrängen. Doch ist die Sonne immer noch zu schwach, als dass sie den Schnee zum schmelzen bringt. Trotzdem herrscht Zuversicht, denn allzu lange kann es nicht mehr dauern.



Halbsextil:



Die Sonne wird immer kräftiger und weicht die Schneedecke an manchen Stellen auf. Zuletzt bringt ihre Strahlkraft den Schnee gänzlich zur Strecke, so dass braune und dunkle Töne die Landschaft durchziehen.



Konjunktion: Endlich ist Frühlingsanfang und der Zyklus durch das Jahre beginnt von vorne.





Die Natur macht es uns vor, so dass man auf den Menschen übertragen die Aspekte ebenso bedeuten kann.





Aspektbeschreibung in Stichworten:



Bei einer Konjunktion spricht man von wenigstens zwei Planeten, eng aneinander stehend. Dies ist eine Verkettung, ein Keim, welcher im Laufe der Zeit zum treiben anfängt und sich entfalten wird. Drei Planeten sich verbindend im engen Orbit entspricht einer "dreiblättrigen Kleeblattkonjunktion". Mit vier ergibt dies ein vierblättriges Kleeblatt, und selten können fünf oder sechs Planeten eine große Konjunktion bilden.



Das Halbsextil wird der "kleiner Denkschritt" genannt und entspricht dem Merkuraspekt. Es ist informativ, sucht Kontakt im alltäglichen Dasein, möchte Austausch und Wissen vermittelt bekommen.



Das Sextil ist ein Venusaspekt. Es bringt Substanz und entsprechende Fähigkeiten mit sich und sorgt dafür, dass man sich immer wieder zurücklehnen und entspannen kann, den Tag genießen.



Das Quadrat entspricht dem Marsaspekt. Dieses wurde in der klassischen Astrologie als disharmonischer Aspekt bezeichnet. Das mag daran liegen, dass Arbeit anstrengend sein kann und Energieeinsatz fordert, so dass das Quadrat ein Leistungsaspekt ist. Einem Stabhochspringer gleich kann man ein Problem wie eine Hürde nehmen, und unter keinen anderen Aspekt ist so ein rascher Lerneffekt der Fall.



Das Trigon entspricht dem Jupiteraspekt. Im Leben sind die Phasen extremer Verzückung nicht so lange, aber man hat es verdient, sobald man vorherige Anstrengungen geleistet hat. Ein Trigon ist auch das Resultat vorangegangener Anstrengungen.



Das Quincunx ist ein Saturnaspekt und wird auch "schwebende Opposition" und auch "der lange Denkschritt" genannt. Man kann zunächst resignieren, dann wieder Hoffnung und Glaube entwickeln, bis hin zur Gewissheit. Das kann lange im Leben dauern, da man dazu motiviert ist, in allen zwölf Häusern alle Informationen abzugrasen, um Gewissheit erlangen zu können.



Die Opposition ist ebenso ein Saturnaspekt. Man muss sich für das eine oder andere entscheiden, und ebenso wichtig ist es, beide Pole mit einzubeziehen und als großes Ganzes zu erkennen. Die Opposition ist ebenso ein spiritueller Aspekt, da sie als einziger den Kreis in der Mitte, also ins Wesenszentrum vordringt. Ebenso trägt der Aspekt die Energien in sich, um das bestehende Problem integrieren und auflösen zu können.

Alles liebe!

Arnold
 
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Vorschlag

Um den Faden "am Leben" zu halten, könnte man hier immer wieder mal den einen oder anderen
laufenden Aspekt besprechen. Wäre es eine Idee?
 
..sehr gerne. Man kann mit dem Aspektbild Details herauspflücken, aber diese in der Gesamtschau erkennen, was ja Synthese, ganzheitliches Erfassen bedeutet. Ich schaue natürlich gerne auf die Altersprogression, aber ebenso auf die Taktgeber der Langsamläufer im Transit. Keine Prognostik, vielmehr das malen eines Bildes, in dem sich der Fragende wieder erkennt und zuletzt selbst entscheiden kann, wohin die Reise führt. Planeten sind eigene Funktionsorgane, welche alle zuletzt integriert sein sollten. Das führt zur inneren Ganzheit und bringt natürlich entsprechende, persönliche Weiterentwicklung. Auch die sekundäre Progression des Mondes ist stimmig, so dass man auf verschiedenen Methoden das gleiche Puzzle zusammensetzen kann.

Einstweilen alles liebe!

Arnold
 
hier noch ein wenig Vertiefung in die Materie:

Die Deutung von Aspekten und dem Aspektbild im Horoskop.


Das Aspektbild als Ganzes ergibt im Horoskop die innerste Bewusstseinsstruktur eines Menschen. Durch Lagerung in Zeichen und Häusern, sowie den daran beteiligten Planeten
erkennt man somit dessen Lebensmotivation. Bei der Bedeutung eines Horoskops ist es notwendig von der Analyse zur Synthese zu kommen und umgekehrt. Man muss die einzelnen Aspekte sorgsam auf ihre Qualität untersuchen, sowie immer wieder das Bild als Ganzes betrachten um es entsprechend bedeuten zu können. Dieser Abschnitt widmet sich
den einzelnen Aspekten im Horoskop, daher ist es notwendig, zunächst darauf hinzuweisen,
dass das API Aspekte entsprechend der möglichen Entwicklungsstufen in vier Ebenen unterteilt!

Dies ist einfach notwendig, um den Ansprüchen an ein stimmiges Horoskop gerecht werden zu können, ohne die betreffende Person lassen sich nur Entsprechungen und Möglichkeiten erkennen. Nachfolgend die sieben Hauptaspekte im Horoskop mit ihren möglichen Entsprechungen:

Konjunktion:

1. Stufe Ichhaftigkeit, Zusammenballung, Komplexbildung,.
2. Stufe Kraftempfinden, Undifferenziertheit, Latenz.
3. Stufe Magische Kraft, Quelle der Inspiration.
4. Stufe Kraftreservoir, schöpferisches Wirken, Knospe.

Halbsextil:

1. Stufe Erregbarkeit, Nervosität, Unsicherheit.
2. Stufe Neugierde, Anpassung, lernbegierig.
3. Stufe Waches Interesse, intelligentes Verarbeiten.
4. Stufe Informationsquelle, Geführt werden.

Sextil:

1. Stufe Komfortbedürfnis, Sinn für Modisches, Bequemlichkeit.
2. Stufe Harmoniestreben, Konfliktängste, Kompromisse.
3. Stufe Perfektionsanspruch, Ästhetik, Schönheit.
4. Stufe Gerechter Standpunkt, Synthese und Vollkommenheit.

Quadrat:

1. Stufe Energie, Leistung, Aktivität.
2 Stufe Auseinandersetzung, Konflikt, Kampf.
3. Stufe Psychische Kraft, Euphorie, Durchsetzung.
4. Stufe Intelligenter Einsatz der Energie, Zielverwirklichung.

Trigon:

1. Stufe Bedürfnis nach Ruhe, Trägheit, Sattheit.
2. Stufe Genießen, Glücksempfindung, Lust.
3. Stufe Optimale Fülle, Überlegenheit, Abgeklärtheit.
4. Stufe Füllhorn ausgießen, Vertrauen und Güte erwecken.

Quincunx:

1. Stufe Unsicherheit, Umherschweifen, Projektionen.
2. Stufe Sehnsucht, Zweifel, leicht irritierbar.
3. Stufe Entscheidungskrisen, Willensbildung.
4. Stufe Kreativität, Lösungen im Sinnenzusammenhang finden.

Opposition:

1. Stufe Blockierung, Fixiertheit, Verdrängung.
2. Stufe Polarisierung, Entweder- oder Haltung.
3. Stufe Kraftreserve, Antagonismus, Rückgrat.
4. Stufe Überwindung der Polarität, der Weg durch die Mitte.


Die sieben Hauptaspekte im Horoskop lassen sich mühelos den drei Kreuzen und somit den drei Grundmotivationen zuordnen. Auch die Planeten haben Zuordnungen, in welche sie dem
entsprechenden Kreuz, sowie den Aspekten zugeordnet werden.

Im kardinalen Kreuz finden wir die roten Aspekte, das Quadrat und die Opposition aus Sicht der astrologisch, psychologischen Entsprechung vor, ebenso die männlichen Planeten Pluto, Mars und die Sonne. Rote Aspekte entsprechen der leistungsorientierten Motivation des kardinalen Kreuzes. Ich-Bestätigung und Durchsetzung tragen als Anlage die kardinalen Tierkreiszeichen Widder, Krebs, Waage und Steinbock in sich, die Häuser eins, vier, sieben und zehn entsprechen den Forderungen der kardinalen Motivation.

Im fixen Kreuz liegen die blauen Aspekte, das Sextil und das Trigon, ebenso die weiblichen Planeten Uranus, Saturn und Venus. Festigung und Stabilität, sowie das Bedürfnis nach Beständigkeit und Dauerhaftigkeit sind hier zwischen dem kardinalen und dem veränderlichen Kreuz regelrecht eingebettet. Die Tierkreiszeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann bilden das fixe Kreuz von den Anlagen her, die astrologischen Häuser zwei, fünf, acht und elf entsprechen den Forderungen und der Motivation dieses Kreuzes.

Im veränderlichen Kreuz finden wir die grünen Aspekte, das Halbsextil und den Quincunx vor, sowie das Bestrebung nach Hinterfragung, Veränderung, sowie Liebe und Freiheit. Im veränderlichen Kreuz unterliegen die Dinge der Sinnfindung, dem Denken und der Kommunikation. Die Liebes- und Kontaktplaneten Neptun, Jupiter, Merkur und besonders der Mond entsprechen der Motivation dieses Kreuzes. Die Zeichen Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische entsprechen diesen Anlagen, die Häuser drei, sechs, neun und zwölf stellen diese Forderungen in den Raum.

Bei einer Konjunktion hängt die Farbe immer davon ab, also die Motivation, aus welchen Planeten diese sich zusammensetzt. Eine Konjunktion von Merkur und Mond ist demnach eine grüne Konjunktion, während eine Konjunktion von Saturn und Venus die blaue Farbe ergibt. Dabei kommt es nicht selten zu einer Konjunktion verschiedener Motivationen, wie zum Beispiel mit Jupiter und Uranus. Hier hat man es mit einer blau-grünen Motivation zu tun, also suchend, entspannt, sinnlich. Eine Pluto Konjunktion mit Saturn bring die Farben rot und blau zusammen. Das wäre ambivalent, Anspannung und Entspannung, hin und her zwischen Aktion und Stabilisierung.

Die astrologischen Computerprogramme mit API-Modul zeichnen die Konjunktion immer orange, um dies oben genannte zum Ausdruck zu bringen. Nun kommt es ebenso darauf an,
einen Aspekt mit den daran beteiligten Planeten sorgfältig zunächst analytisch auf seine Qualität hin zu untersuchen. Dabei kann man folgende Schritte tätigen:

1. Zu welcher Reihe der Planeten gehören die an den Aspekt beteiligten Planeten?
2. Auf welcher Ebene der Planetentafel nach API stehen diese?
3. In welchen Horoskopräumen befinden sich die Planeten?
4. Welche Häuser oder Achsen werden mit diesem Aspekt verbunden?
5. In welchen Zeichen stehen die daran beteiligten Planeten?
6. Auf welchen Zeichengraden in Zeichen und Häusern?
7. Wie ist die jeweilige Stellung der beteiligten Planeten in den Häusern?
8. Welche Veränderung erfahren die Planeten in Zeichen und Häusern?
9. Steht ein Planet oder sogar beide in eingeschlossenen Zeichen?
10. Steht der Planet in einem Zeichen mit zwei Häuserspitzen?
11. Welche Planetenqualitäten sind miteinander verbunden?
12. Ist der Aspekt zweier Planeten in das Aspektbild mit eingebunden oder losgelöst?
13. Wenn ja, zu welcher Aspektfigur gehört dieser Aspekt?
14. Welche Farbe hat dieser Aspekt?
15. Ist der Aspekt einseitig gestrichelt?
 
Man sieht hier eine Menge an Informationen, welche es zu berücksichtigen gilt. Aber die ganze Methode beruht auf einer einfachen Logik, welche sich wie ein roter Faden durch das ganze Horoskop zieht! Später folgt noch eine Liste zur Bedeutung des ganzen Aspektbildes und seinen entsprechenden Aussagen. Doch zunächst soll noch auf die detaillierte Horoskopanalyse näher eingegangen werden. Dazu ist es notwendig sich der Quadranten im Horoskop zu erinnern, da jeder dieser vier Abschnitte über sich darin befindliche Planeten
Auskunft gibt. Ebenso geschieht dies durch die Einteilung in die sechs bekannten Horoskopachsen, welche ja immer einen Teil eines Kreuzes beinhalten.

Besonders wichtig ist die Kombination der Planeten in Zeichen zum Haus, weil man darüber immer Informationen erhält, wie ein Planet eingefärbt ist und wo er seinen Anforderungen begegnet. Ein Halbsextil von Saturn zu Merkur kann durch den entsprechenden Orbit sogar
innerhalb eines Hauses oder Zeichen vorkommen. Ebenso könnte sich dieser Aspekt sogar über drei Zeichen oder Häuser ziehen, sobald er am Ende oder Anfang der Zeichen oder Häuser zum liegen kommt!

Hinzu kommt die Frage, ob sich der Planet stark, mittel oder schwach im Zeichen befindet, und ebenso in welcher Häuserstellung sich er aufhält. Dadurch erkennt man mehr oder weniger, ob der Planet von der Umwelt Feedback erhält, also auf der Spitze eines Hauses steht. Eine Hausspitze trägt immer kardinale Energie in sich, der Invertpunkt fixe Kraft und der Talpunkt nach Innen gerichtete Energien! Natürlich geben die Planeten im Zeichen immer
eine Besonderheit ab, sobald man die Qualitäten entsprechend vergleicht. Eine Sonne wird ihre Strahlkraft in den veränderlichen Zeichen ganz anders hervorbringen, wie in den kardinalen Zeichen oder den Feuerzeichen – das Feuer entspricht ja der Sonne, die Feuerzeichen verraten uns mehr über den Aggregatzustand, der Art, wie das Feuer zum Ausdruck gebracht wird.

Man kann sich sicher gut eine Sonne in den Fischen vorstellen, sobald sie auf der Spitze des zehnten Hauses zum liegen kommt. Da soll eine veränderliche Motivation im zehnten Haus ihre Berufung finden. Das ist zunächst so, als werden im tiefen Ozean 1000000 Lampen auf einmal zum Leuchten gebracht! Man steht ja im Mittelpunkt da oben, für alle sichtbar. Natürlich sind bei der Bedeutung immer das Alter und die Reife eines Menschen zu berücksichtigen. Eine Sonne im zehnten Haus wird im Alterspunkt entsprechend des jeweiligen, gegenwärtigen Alters eine ganz andere Vorstellung von sich haben. In der Kindheit mag es ein fernes, verschwommenes Bild sein. Die Altersprogression im Horoskop durch die astrologischen Häuser gibt darüber immer Auskunft, weil sie der inneren Entwicklungsdynamik eines Menschen entspricht!

Angenommen, die Sonne in den Fischen im zehnten Haus steht bei 12 Grad Fische. Um diese
Gradzahl, also zwischen 10 und 18 Grad steht eine Sonne voll im Saft, sie nährt ihre Strahlkraft gewissermaßen aus den Fischen optimal. Also hat sie in sich die Kraft und die Energien sich hier auch zu behaupten. Dies mag mit einer Sonne ebenso möglich sein, welche sich am Anfang oder Ende des Zeichens Fische befindet, also zwischen Null und zwei Grad oder zwischen 20 und 30 Grad. Aber diese Sonne wird sich mehr anstrengen müssen, ist leichter gestresst oder erschöpft. Doch gerade hier kann sich eine Spezialität finden, da man
ja zwischen zwei Zeichen schwankt.

Die Dynamik geht immer in Richtung zum nächsten Zeichen. Anfang Fische bedeutet, dass man den vorhergehenden Wassermann noch irgendwie in sich trägt. Ende Fische tendiert man schon spürbar zum Widder. Mit der Temperamentenlehre lässt sich nun der Aggregatzustand der Sonne, oder eines anderen Planeten erfassen und psychologisch bedeutend umsetzen. Bei
Normalstellung im Zeichen kann man von der umgesetzten Energie im Normalfall ausgehen. Man hat die notwendigen Energien zur Verfügung und somit keine Probleme den Anforderungen an das Haus genüge zu leisten.

Als nächstes untersucht man die Aspekte, welche die Sonne im Horoskop empfängt. Sie gilt ja als „harter, männlicher Planet“ und kann somit besonders mit Quadraten oder der Opposition sehr gut umgehen. Natürlich schätzt sie Aspekte von Pluto und Mars, da diese ihrer eigenen Qualität von der Motivation her gesehen entsprechen. Ein Halbsextil zur Sonne
bringt kleine Denkschritte in die Taten des Betreffenden mit ein. Dieser Aspekt entspricht der
Qualität Merkurs, also Denkprozesse, den Drang Informationen zu bekommen oder weiterzugeben. Der Quincunx kann zunächst die Sonne unsicher machen, bringt aber letztlich eine tiefe Auseinandersetzung, eine Suche mit sich. Grüne Aspekte zur Sonne bekommen eine
besondere Note, sobald diese von Neptun, Jupiter, Merkur oder dem Mond ausgehen.

Blaue Aspekte zur Sonne bringen Stabilität und Erfahrung, die Fähigkeit sich auch zu entspannen und etwas zu genießen mit sich. Dabei ist grundsätzlich zu beachten, welche Aspektfarben bei einem Planeten NICHT VORHANDEN sind! Hat eine Sonne nur rot-grüne
Aspekte, so ist sie gereizt, muss sich um das fehlende blau bemühen, damit sie Entspannung finden kann! Dabei ist darauf zu achten, ob sich blaue Aspekte im Horoskop befinden und welche Planeten daran beteiligt sind.

Rot-blaue Aspekte machen ambivalent, man schwankt zwischen Leistung und Entspannung hin und her. Hier fehlt das Sinngebende grün, also die Frage nach dem warum. Eine blau-grün aspektierte Sonne wirkt entspannt, auch suchend. Blau-grün kann ebenso Fluchtgeneigt machen. Man geht Konflikten aus dem Weg. Im zehnten Haus herrscht kardinale Energie vor,
um bei unserer Fische Sonne zu bleiben. Also wäre für diese Sonne blau-grün schwierig, da sie vom Zeichen und den Aspektfarben keine notwendige Energie beziehen würde, um den Anforderungen gerecht zu werden. Allerdings wären auch bei diesen Aspektfarben Aspekte von Pluto und Mars sicher hilfreich. Ein Trigon von Mars zur Sonne kann ja eine starke, kontinuierliche Energiequelle anzeigen, was natürlich wiederum von der Marsstellung und
weiteren Aspekten abhängig ist. Man braucht letztlich nur diese Qualitäten nach den Kreuzen
entsprechend einordnen, um zu einer wirklich realen Aussage zu kommen.


Das Aspektbild als etwas Ganzheitliches.


Wir haben die Aspekte zuvor mehr merkurisch, analytisch betrachtet. Nun wenden wir uns der Gesamtschau, der jupiterischen Sichtweise zu:

1, Feststellen der Farbigkeit. Welche Farbe dominiert? Sind alle drei Farben vorhanden, oder
fehlt eine? Letzteres ist sehr aussagekräftig!

2. Unterscheidung der Figuren in Groß- und Klein- und Halbfiguren. Großfiguren spielen die
erste Rolle, kleinere oder Nebenfiguren zeigen Erweiterungen, Modifikationen,
Abwandlungen.

3. Zu welcher Hauptgruppe von Aspektfiguren gehört das Horoskopbild – Strichfiguren,
mehreckige Figuren, vier- oder mehreckige Figuren, nicht geschlossene Figuren?

4. Kombination von grafischen Strukturen: sind zwei oder drei vorhanden?

5. Welche Aspektrichtung herrscht vor: Waagrecht oder senkrecht?

6. Stehen die Planeten in der Figur an den Häuserspitzen, Talpunkten, Zeichengrenzen, oder
eingeschlossene Zeichen? Dadurch wird der Wirkungseinfluss in der Umwelt gefördert
beeinträchtigt.

7. Aus wie viel Figuren besteht das Aspektbild? Ist es kohärent oder inkohärent?

8. Welcher der Hauptplaneten führt eine spezielle Figur an? Es gibt Figuren, die entweder
von Saturn, Sonne oder Mond gesteuert sind, oder von zwei Hauptplaneten.

9. Ist in einer Figur kein Ich-Planet beteiligt, so ist diese Fähigkeit von Ich-Motiven frei. Sie
kann frei von subjektiven Zielen eingesetzt werden.


Zur Auffrischung sei noch erwähnt, dass die Aspektfiguren im Horoskop in drei grundlegende Motivationen einzuordnen sind wie folgende Aufstellung zeigt:

Strichfiguren haben kardinalen Charakter.
Vierecke entsprechen der fixen Motivation.
Dreiecke haben veränderlichen Charakter.
 
Um ein besseres Verständnis für die Aspekte zu bekommen, ist es gut, sobald man das Leben in der Natur beobachtet. Gemäß den hermetischen Gesetzen bildet die Natur alljährlich einen Zyklus, welcher bei uns die vier Jahreszeiten ergibt. Der Start geschieht bei 0 Grad Widder, also bei der Tag- und Nachtgleiche zum Frühlingsbeginn.
Es ist ein schönes Bild, die Aspekte zum Jahreslauf auf der Erde in Beziehung zu bringen. Aber eben, es ist ein irdisches Bild der Wachstumsphasen.

Die hermetische Betrachtungsweise lässt aber noch das `über-` irdische Bild `Wie oben, so unten` zu, das mit dem kosmischen `Frühling`am Anfang der Holozän-Warmzeit beginnt, als der Frühlingspunkt vor etwa 10000 Jahren zwischen den Zeichen Löwe und Krebs lag.
Dieses kosmische Bild korrespondiert mit dem ptolemäischen Herrschersystem. das den sieben 30°-Hauptaspekten jeweils eine planetare Zuordnung zukommen lässt und auf sieben astrologischen Stufen aus der Ur-Einheit (Konjunktion) zur Entwicklungs-Ganzheit (Opposition) führt.

API-Aspekte.jpg
Ich finde diese API-Grafik absolut überzeugend.
Sie zeigt in der Symbolik einen Lebensbaum, der im Vater/Mutter-Urgrund der Schöpfung wurzelt und zum Licht strebt.
ELi
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Die Opposition ist ebenso ein Saturnaspekt. Man muss sich für das eine oder andere entscheiden, und ebenso wichtig ist es, beide Pole mit einzubeziehen und als großes Ganzes zu erkennen. Die Opposition ist ebenso ein spiritueller Aspekt, da sie als einziger den Kreis in der Mitte, also ins Wesenszentrum vordringt. Ebenso trägt der Aspekt die Energien in sich, um das bestehende Problem integrieren und auflösen zu können.

Ich glaube das einzige Problem besteht darin, sich für eine Seite zu entscheiden, entscheiden zu wollen, oder einem Gefühl dies zu müssen. Das entspricht nicht dem "sowohl als auch".

Da tanzt der Mensch um seinen Wesenskern herum ohne sich wohl selbst nahe zu kommen?

In die Mitte hat jede Energie der einzelnen Planeten den gleichen Zugang.

Welche Energien aus dieser Mitte genutzt werden, welchen man sich bedient, sie sind alle greifbar und gleichwertig ohne Umwege vorhanden, hängt wohl von der jeweiligen Situation, vom Jetzt ab?
Möglicher Weise hebt dies das "Drumherum", wie auch geartet, sogar auf.
 
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Der Oppositionsaspekt
Ich glaube das einzige Problem besteht darin, sich für eine Seite zu entscheiden, entscheiden zu wollen, oder einem Gefühl dies zu müssen.
Ja, genau das ist die Grundlage der Widersprüche, Konflikte, Auseinandersetzungen und der Kriege, zu meinen, sich für ein Entweder - Oder entscheiden zu müssen. Auch das Sowohl - Als auch hilft sicher für das Verständnis der Opposition, auf dem Wege zum inneren Einklang. Oft ist eine Opposition indessen aber auch ein Entwicklungsweg.

Es ist m.E. zunächst ausschlaggebend zu erkennen, ob es sich bei einer Opposition um eine Polarität oder eine Dualität handelt. In der Polarität geht es um den Einklang. Bei der Dualität geht es um das Entwicklungsgeschehen von einem Ausgangsplaneten zu einem Zielplaneten.

Oppositionen im Leistungsdreieck, Leistungsviereck, Reizfigur, Kuvert sind immer Polaritäten. Oppositionen in einer Yodfigur und Drachenfigur sind immer Dualitäten

ELi

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