Man kann an alten Wegkreuzen, auf denen der Gekreuzigte mit seinem ausgemergelten Leib brutal angenagelt dargestellt ist, sehen, dass unter seinen angenagelten Füßen ein Schädel abgebildet ist. Entweder hat man es noch aus Tradition so dargestellt oder man wusste noch ahnend den esoterischen Hintergrund, den man heute ganz verloren hat, was nur als Tatsache, nicht als Vorwurf gemeint sein soll.
Ein bloßer Schädel ist fleischlos und damit ohne Hirn. Der Schädel ist innen ohne Masse, also (scheinbar) leer. Er bezeichnet damit zwar einerseits den Tod, aber andererseits den Sieg des Geistes nicht über das Materielle, was für es den Tod bedeutet, sondern was er geistig bedeutet. "Es ist vollbracht", heißt es am Karfreitag, und es meint, der Geist habe über die Kräfte des (nicht materiellen) Todes gesiegt. Das hat eine besondere Bedeutung am Karfreitag und dies lehrt für den Ahnenden angemessen seiner esoterischen Tiefe die Anthroposophie.
Der Schädel ist daher ein Symbol für das Geistige. Der bloße Schädel ist ohne Gehirn. Wenn Naturwissenschaft Reaktionen beim Gehirn registriert, heißt das ja nicht, dass sie die Ursache z.B. für Gedanken seien. Es kann umgekehrt sein, dass Gedanken Reaktionen im Gehirn auslösen. Der Materialismus der Naturwissenschaften aber ist es, der die Materie als Ursache sieht: Die Masse, der Aufbau des Gehirns usw. sowie verschiedene äußere Einflüsse wären die Urheber der Gedanken und sie nennt dies gerne "Geist".