Anthroposophie

Naja, jedenfalls bin ich darin bestrebt.


Vielen Dank deiner Nachfrage, aber @Inti und @Werdender haben dazu ja schon einiges gesagt.



Ich glaube eher, dass dir eine Verwechslung untergekommen ist. Das Damaskus-Erlebnis und die Verwandlung ist die, bzw. das des Paulus, worauf Rudolf Steiner in "Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den drei anderen Evangelien, besonders zu dem Lukas-Evangelium" näher eingehe, wie es hier "anthrowiki.at/GA_112" gesagt wird.

Ich zitiere aus der Webseite "anthrowiki.at/Damaskuserlebnis":
"Das Damaskuserlebnis führte Paulus von Tarsus auf dem Weg nach Damaskus zur Begegnung mit dem auferstandenen Christus. Das überzeugte ihn, dass in Jesus von Nazareth tatsächlich der in der jüdischen Tradition erwartete Messias ... bereits auf Erden erschienen war. Paulus, der bis dahin aus 'Eifer für das Gesetz' die Anhänger des Christus unerbittlich verfolgt hatte, wurde daraufhin zum Apostel Jesu Christi."


Was hat dich dazu geführt, dies Buch und andere Schriften von ihm zu schätzen und zu lesen?

Hallo Solis, sieh Dir meine ausführliche Antwort an Inti an. Was das Damaskuserlebnis betrifft, gibt es keine Verwechslung meinerseits. Ich habe damit eine radikale Wandlung gemeint, wie eben dem Paulus geschehen war.
Das Buch habe ich gelesen, weil ich einen Weg gehe, der direkte Erfahrungen mit höheren Sphären nicht ausschließt. Mich hat sehr interessiert, wie Rudolf Steiner dieses Thema behandelt. Ich kann an seinen Einblicken vieles abgewinnen, obwohl ich einige Schwächen sehe, die z.T. auf die damals so große Begeisterung für Okkultimus und verwandte Bereiche zurückzuführen sind.
 
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Besant hat noch manch anderes Ungereimte über Steiner ins Gerede gebracht. Und ich denke dabei auch an eine typisch weibliche Eigenart vieler Frauen, deren Sympathie, wenn sie jäh enttäuscht wird, rasch in Antipathie und Hass umschlagen kann. Da würde Frau Besant als Mensch, der sie nach wie vor war, vielleicht keine besondere Ausnahme machen...
Besant war in der Tat ein sehr problematischer Mensch. George Bernard Show hätte ein Lied davon singen können. Sie hat die Spaltung der Theosophischen Gesellschaft auch durch den Fehler, Krishnamurti als Maitreya zu verkünden, mitverursacht.
 
An anderer Stelle (Methodische Grundlagen der Anthroposophie. Gesammelte Aufsätze zur Philosophie, Naturwissenschaft, Ästhetik und Seelenkunde 1887–1901, 1961, S. 559) hatte er geschrieben, der Mensch der Zukunft werde „nicht mehr glauben, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat, ihn von sündiger Schmach zu befreien, er wird aber einsehen, daß unzählige Himmel da sind, um ihn zuletzt hervorzubringen und sein Dasein genießen zu lassen“. Solche Sätze erscheinen wie ein Nachhall von Nietzsches Kritik am christlichen Glauben, wie dieser sie unter anderem in Der Antichrist – Fluch auf das Christenthum niedergeschrieben hatte.



Servus Plissken!



Der von mir hervorgehobene Teil ist doch ein wenig euphorisch.
Zuvor wurde hier an anderer Stelle die weibliche Psyche generell kritisiert.
Im Gegensatz dazu meinte meine verstorbene Mutter, ehe sie uns beide Kinder geboren hatte,
sie wolle in ihrem Leben 10 Kinder bekommen.
Danach war ihr Kredo jedoch nur noch: „Im nächsten Leben werde ich ein Mann!“
Ja, meine Mutter konnte sprechen.

Am Lebensende, wenn die Physik des anderen Körpers zu Greifen beginnt,
da kann es schon passieren, dass eine männliche Seele beim Körper einer Frau landet, wenn diese nahe genug ist,
oder umgekehrt, eine Frau befindet sich dann plötzlich bei einem Mann.
Was daran an sich „himmlisch“ sein soll ist mir nicht immer einleuchtend genug.


Darüber hinaus ist dies eine Momentaufnahme, die sich in der weiteren Folge,
also beim Sterben des Wirtens selbst, erneut in Frage stellt.



Denn neben der Qualität, ob es eine weibliche oder männliche Destination werden wird,
da spielt doch die Frage über Gelingen oder Misserfolg eine wesentliche Rolle.
Eine Ansammlung mehrerer erfolgreicher Abläufe erfordert eine relativ große Anzahl einzelner Ereignisse dieser Art.
Begleitet von zahlreichen Fehlschlägen, wie bei einem Kind,
neben häufigen Bemühungen im gegenseitigen Geschlechtsverkehr.
Wie daraus allgemein ein gesamter Himmel gezimmert werden kann ist relativ schleierhaft …


Das ist das Problem!


… und ein :weihna1

-
 
Hallo Solis, sieh Dir meine ausführliche Antwort an Inti an. Was das Damaskuserlebnis betrifft, gibt es keine Verwechslung meinerseits. Ich habe damit eine radikale Wandlung gemeint, wie eben dem Paulus geschehen war.
Das Buch habe ich gelesen, weil ich einen Weg gehe, der direkte Erfahrungen mit höheren Sphären nicht ausschließt. Mich hat sehr interessiert, wie Rudolf Steiner dieses Thema behandelt. Ich kann an seinen Einblicken vieles abgewinnen, obwohl ich einige Schwächen sehe, die z.T. auf die damals so große Begeisterung für Okkultimus und verwandte Bereiche zurückzuführen sind.


Servus Plissken!


Ergänzend zu meinem vorherigen Beitrag sollte gesagt werden,
wenn die Physik der Materie derart lückenhaft wäre,
ja gibt es da für irgendjemanden noch Rettung im Seelendasein?

Nun, die Antwort ist sehr naheliegend, und doch nicht einfach.
Denn diese materielle Physik des menschlichen Körpers wird zusätzlich ergänzt,
aufgesetzt an diese Physik der Materie wegen der notendigen Energiezufuhr,
da vereinigen sich die Seelen in einen Verband, den man einst Bund genannt hatte.
Auf diesem 2. Weg wird der unmittelbare Mensch beim Sterbenden ergänzt.
Besonders dann, wenn keine materiell körperliche Möglichkeit vorhanden ist.

Ein praktisches Beispiel dazu ist etwa der Tsunami im Jahre 2004 im Indischen Ozean,
das nasse Wassergrab auf der anderen Seite der Erde, Indonesien, Sri Lanka, usw.,
denn zu jener Zeit am Ende des Jahres wurde ein Seelenkundler allein gelassen,
keine Kommunikation mit verstorbenen Seelen war möglich,
denn diese waren damals alle beim Geschehen vor Ort.

Hier bekommt „Save our Souls“ eine ganz neue Bedeutung.

Neben einer konservativen materiellen körperlichen physikalischen und damit göttlichen Grundvoraussetzung,
da gelangen wir in diesem Fahrwasser immer mehr und mehr in die 2. Steigerungsstufe des Menschen,
also in die Menschheit als Gesamtprojekt, mit einer sehr starken sozialen Komponente,
ja man kann bereits offen von einer sozialistischen Funktion sprechen im seelischen Bereich,
denn es bleibt genug seelische Arbeit am Ende übrig,
zum Zwecke die Weiterentwicklung beim Menschen für den Fall der Fälle, diese aufrecht zu erhalten.


Also, Halleluja, oder so …





"Bridge Over Troubled Water"



When you're weary, feeling small,
When tears are in your eyes
I will dry them all
I'm on your side
Oh when times get rough
And friends just can't be found

Like a bridge over troubled water
I will lay me down
Like a bridge over troubled water
I will lay me down

When you're down and out
When you're on the street
When evening falls so hard
I will comfort you
I'll take your part
Oh when darkness comes
And pain is all around

Like a bridge over troubled water
I will lay me down
Like a bridge over troubled water
I will lay me down

Sail on, silver girl
Sail on by
Your time has come to shine
All your dreams are on their way
See how they shine
Oh if you need a friend
I'm sailing right behind

Like a bridge over troubled water
I will ease your mind
Like a bridge over troubled water
I will ease your mind



… und ein :D

-
 
Rudolf Steiner meint dazu, wenn man sich in die menschliche Seele vertiefe, käme einem immer wieder der Ausspruch des weisen Heraklit in den Sinn:
Einer Seele Grenzen kannst du niemals finden, und wenn du auch alle Straßen abliefest; so umfassend ist der Seele Wesen.
vgl.: Rudolf Steiner, Metamorphosen des Seelenlebens, Die Mission des Zorns, S. 7
Ich habe ein wenig reingelesen. Du sprichst den Unterschied von Wahrnehmung und Vorstellung an?
 
Hallo Inti :) ,

der erste, der sich gründlich mit Naturbetrachtungen von Goethe beschäftigt hat, war Arthur Schopenhauer, in Ueber das Sehn und die Farben. 1816
Ja danke für den Hinweis. Die Farbenlehre von Goethe kam 1810 raus. 1915 Hatte Schopenhauer schon sein eigenes Büchlein geschrieben, also sicher schon wesentlich eher Goethes Ansichen gelesen.

Wobei es mir nicht so sehr auf naturwissenschaftlich-inhaltliche Erkenntnisse ankommt, sondern auf den Geist der dahinter steht und den Standpunkt, von dem aus betrachtet wird. Denn Fabzäpfchen auf der Retina kannte Goethe noch nicht und auch nicht den Unterschied zwischen einerseits Licht und andererseits den Farbpigmenten.
LGInti
 
wie ich dazu komme, ergibt sich aus meinen Recherchen. Ich habe hier einige Auszüge zusammengestellt, da das Material wirklich umfangreich ist. Mir ist schon klar, dass Rudolf Steiner sein Werk der Jahre ab 1900 als konsequente Weiterentwicklung seines bis dahin entstandenen philosophischen Werks verstanden wissen wollte. Es bestehen aber bei näherer Analyse einige Widersprüche, die hier unten aufgelistet sind. Was mich persönlich betrifft, finde ich seine spirituelle Wandlung hervorragend, daran ist nicht zu rütteln. Ich frage mich nur, wie diese Zäsur so schnell und radikal geschehen konnte.
Diese schnelle radikale Zäsur sehe ich nicht. Und dass es in einem Weltbild Schwankungen geben kann, die mal in den positiven Bereich und mal in den negativen Bereich gehen halte ich für normal. Auch ich hatte dem Christentum gegenüber meine kritische Phase, obwohl ich viele postive Erfahrungen mitbrachte und nun beides sehen kann.

Ich bin in der Lage eine sehr kritische Abhandlung über das Christentum zu schreiben, genauso wie ich positive Aspekte beleuchten kann. Und zwischen beiden wäre dann keine "schnelle und radikale Zäsur", sondern nur eine Verschiebung des Standpunktes und der Perspektive.

LGInti
 
Was das Damaskuserlebnis betrifft, gibt es keine Verwechslung meinerseits. Ich habe damit eine radikale Wandlung gemeint, wie eben dem Paulus geschehen war.
Ich bin in Steiners Biografie nicht sehr bewandert, darauf verstehen sich andere besser. Aber etwas, das bei Steiner als sein Damaskuserlebnis bezeichnet wird, ist mir unbekannt und ist als ein bekannter Begriff auf Steiner bezogen auch im Verlauf des Threads bisher nicht herausgearbeitet worden. Aber als sein Damaskuserlebnis wird jedenfalls das des Paulus bezeichnet.
 
Ich habe ein wenig reingelesen. Du sprichst den Unterschied von Wahrnehmung und Vorstellung an?
Es sollte zunächst einen Neubeginn des Threads bedeuten und das Zitat ist ebenso am Beginn stehend eines ersten Kapitels, worauf ich aufzubauen geplant habe. Auf "Die Mission des Zorns" kommt Rudolf Steiner aber erst nach mehreren Seiten zu sprechen, er braucht dazu einiges, um im Leser ein Vorverständnis entwickeln zu können. Denn es sind ja gerade der göttliche Zorn und der Zorn im Menschen, die für gewöhnlich nicht verstanden und daher abgelehnt werden, statt darin eine notwendige Entwicklungsmöglichkeit zu sehen.

Mein Zitat:
Rudolf Steiner meint dazu, wenn man sich in die menschliche Seele vertiefe, käme einem immer wieder der Ausspruch des weisen Heraklit in den Sinn:
Einer Seele Grenzen kannst du niemals finden, und wenn du auch alle Straßen abliefest; so umfassend ist der Seele Wesen.
vgl.: Rudolf Steiner, Metamorphosen des Seelenlebens, Die Mission des Zorns, S. 7

Steiner meint schließlich, vom Seelenleben solle hier nicht im Sinne einer landläufigen Psychologie gesprochen werden, sondern aus Sicht der Geisteswissenschaft. Sie stünde fest auf dem Boden, dass alles, was den äußeren Sinnen und dem an ihnen gebundenen Verstand gegeben sei, sich als Quell ein wirklich, reales Geistiges fände und dass der Mensch imstande sei, es zu erforschen.

Er grenzt also Psychologie von Geisteswissenschaften ab und erklärt die Möglichkeit für den Menschen, die Seele trotz ihrer Grenzenlosigkeit erforschen zu können.
 
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