Anthroposophie

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Das Zitat stammt aus "Mein Lebensgang", es ist authentisch.
Mag sein, aber der Zitierende sollte schon selbst die Quelle angeben. Solange das nicht der Fall ist, ist es unbelegt und erfunden. Dazu fügen sich die vor Antipathie durchsetzten Behauptungen, ebenso ohne belegende Begründung, es ist nur eine aus Antipathie entstandene Meinung. Ist jetzt das Herablassende in der Kommentierung aber plötzlich wahr, weil jetzt das Zitat von einem anderen als authentisch bestätigt worden ist?

Der Übergang in eine neue Lebensphase ist oft mit einem kritischen Blick auf das Geschaffene, die Zukunft, aber im Besonderen auf sich selbst verbunden. Zur Zeit des Wandels steuerte Steiner auf die 40 zu, also auf einen solche Zäsur im Leben, in der man noch etwas Zeit hat, das Leben neu zu ordnen.
Er hatte zwar in seinen Sturm- und Drangzeiten mit seinen kontroversen Vorstellungen seine Erfolge erfahren, aber sich auf der anderen Seite damit auch selbst an den Rand der Gesellschaft manövriert. Er lebte zu diesem Zeitpunkt in sehr ärmlichen Verhältnissen, trank viel und kam oft erst am frühen Nachmittag von einer durchzechten Nacht zurück. Diese Verhältnisse zwangen ihn dann auch neben seiner sonstigen Haltung, zu einem Untertauchen und des Nachdenkens über sich und seine Verhältnisse.
Steiner hatte sich dann in diesem Prozess auch intensiv mit dem Christentum beschäftigt und kam zu der Erkenntnis:
Zitat Steiner: „Ich fand das Christentum, das ich suchen musste, nirgends in den Bekenntnissen vorhanden. Ich musste mich, nachdem die Prüfungszeit mich harten Seelenkämpfen ausgesetzt hatte, selber in das Christentum versenken, und zwar in der Welt, in der das Geistige darüber spricht.“
 
Steiner hatte sich dann in diesem Prozess auch intensiv mit dem Christentum beschäftigt und kam zu der Erkenntnis:
Zitat Steiner: „Ich fand das Christentum, das ich suchen musste, nirgends in den Bekenntnissen vorhanden. Ich musste mich, nachdem die Prüfungszeit mich harten Seelenkämpfen ausgesetzt hatte, selber in das Christentum versenken, und zwar in der Welt, in der das Geistige darüber spricht.“


Servus Merlin!


Es ist doch erstaunlich und sonderbar, wie sich eine Seele ohne eigenen Körper auszudrücken versteht.
Wenn der Prozess einer solchen Positionierung durch NTE bereits im Vorfeld erfahren wurde,
dann ist es zwar das Gleiche, aber nicht das Selbige.

Darum schreibt Paulus auch im 1.Kor 15,35ff beim Lebensende von einer „Verwandlung“.
Also, so wie er die erhaltenen Erzählungen verstanden hatte.
Ich bevorzuge hier die Formulierung der „Übertragung“.
Wobei während einer NTE sowohl beim Absender als auch beim abspeichernden Empfänger,
jeweils der gleiche Vorgang zu bemerken wäre …


So viel zur Seelenwanderung an sich, und der möglichen Seelenkommunikation anderseits.
Die Begründung warum die Seele allein nicht materielle Dinge manipulieren kann.


… und ein :zauberer1

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Mag sein, aber der Zitierende sollte schon selbst die Quelle angeben. Solange das nicht der Fall ist, ist es unbelegt und erfunden. Dazu fügen sich die vor Antipathie durchsetzten Behauptungen, ebenso ohne belegende Begründung, es ist nur eine aus Antipathie entstandene Meinung. Ist jetzt das Herablassende in der Kommentierung aber plötzlich wahr, weil jetzt das Zitat von einem anderen als authentisch bestätigt worden ist?
Nicht gleich wieder zimtig werden! :LOL: Sollte schlicht ein bestätigender Hinweis sein.
 
Den Begriff kenne ich nicht. Jedenfalls übe ich Kritik und davon lasse ich nicht ab, solange ich als freier Mensch meine, sie sei angemessen. Es heißt, der Meister Steiners soll Edouard Schure' gewesen sein. Von ihm können auch viele andere lernen.


Der aber bequem das Übrige übergeht.
"Zimtig" ist münchnerisch und bedeutet "überempfindlich". Und übergehen kann man den Gegenstand des Themas bedenkenlos, sofern man ausschließlich einen für sich selbst sprechenden realen Fakt darin bestätigt. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kommst du darauf dass er Materialist und Atheist war?
Schon als Kind hatte er hellsichtige Erlebnisse und beschäftigte sich mit Fragen, die eher der Geistes- als der Naturwissenschaft galten. Mit 20 begann er die Erforschung der Naturbetrachtungen von Goethe, was völlig neu war, da Goethe bis dahin nur als Dichter gesehen wurde, aber Goethe war ein Mensch, der die Natur aus einer Perspektive betrachtete, die zur damaligen Zeit gerade am untergehen war. Als Jugendlicher las er die Philosophen u.a. Kant.
Zwischen 20 und 30 studierte er nicht nur Mathematik und Naturwissenschaft sondern vor allem dann Philosophie. Er befasste sich vor allem mit Erkenntnistheorie und schrieb "Wahrheit und Wissenschaft" was er dann zu dem Buch "Philosophie der Freiheit" ausarbeitete - ein sehr theoretisch-geistiges Produkt. Zwischen 20 und 30 Jahren lernte er die Theosophen kennen und wurde deutscher Sektionsleiter. Als dann die Theosophen Krishnamurti als neuen Messias und Weltretter aufbauen wollten, verließ er die Theosophen und gründete die Anthroposophen. Grundlage dieser sind sehr theoretische Konzepte, wie "Geheimwissenschaft im Umriss". Aber er beließ es nicht bei der Theorie sondern begründete in vielen Sparten von einem ganz anderen Denken getragene praktische Konzepte. So bewegte er viel in Pädagogik, Landwirtschft, Architektur, Heilwesen, sozialem Miteinander usw. Er begründete auch die Christengemeinschaft, die den christlichen Gedanken auf ganze neue Art interpretiert.

Ich sehe das als ganz klare Entwicklung, die von Anfang an getragen war von geistigem Sein, weit und breit kein materialistischer oder atheistischer Ansatz.

LGInti

Hallo Inti,

wie ich dazu komme, ergibt sich aus meinen Recherchen. Ich habe hier einige Auszüge zusammengestellt, da das Material wirklich umfangreich ist. Mir ist schon klar, dass Rudolf Steiner sein Werk der Jahre ab 1900 als konsequente Weiterentwicklung seines bis dahin entstandenen philosophischen Werks verstanden wissen wollte. Es bestehen aber bei näherer Analyse einige Widersprüche, die hier unten aufgelistet sind. Was mich persönlich betrifft, finde ich seine spirituelle Wandlung hervorragend, daran ist nicht zu rütteln. Ich frage mich nur, wie diese Zäsur so schnell und radikal geschehen konnte.

Viele Beobachter sehen bei Rudolf Steiner um 1900 eine tiefe geistige Zäsur, die sich unter anderem an seiner veränderten Haltung gegenüber dem Christentum zeigen lässt. Ein Zeitgenosse sprach rückblickend von einer „halsbrecherischen Kurve seines Geisteslebens“, der Biograph Gerhard Wehr von „Krise und Wandlung“.
Der frühe Steiner war als Individualist, Positivist und Freidenker hervorgetreten. Sein Freidenkertum gipfelte in einer Verächtlichmachung von Religion und Glauben. Dem Christentum maß er geradezu pathologische Züge bei. Der Glaube an Gott und Christus erschien Steiner als Zeichen krankhafter Schwäche, der er ein „gesundes menschliches Denken“ gegenüberstellte.

An anderer Stelle (Methodische Grundlagen der Anthroposophie. Gesammelte Aufsätze zur Philosophie, Naturwissenschaft, Ästhetik und Seelenkunde 1887–1901, 1961, S. 559) hatte er geschrieben, der Mensch der Zukunft werde „nicht mehr glauben, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat, ihn von sündiger Schmach zu befreien, er wird aber einsehen, daß unzählige Himmel da sind, um ihn zuletzt hervorzubringen und sein Dasein genießen zu lassen“. Solche Sätze erscheinen wie ein Nachhall von Nietzsches Kritik am christlichen Glauben, wie dieser sie unter anderem in Der Antichrist – Fluch auf das Christenthum niedergeschrieben hatte.


Dort hieß es etwa: „Das Christentum war bisher das größte Unglück der Menschheit“ oder: „Das Christentum hat die Partei alles Schwachen, Niedrigen, Mißratenen genommen, es hat ein Ideal aus dem Widerspruch gegen die Erhaltungs-Instinkte des starken Lebens gemacht.“ Dieser Angriff Nietzsches auf das Fundament christlicher Glaubensinhalte hatte den jungen Steiner tief beeindruckt. Einer Briefpartnerin schrieb er: „Ist Ihnen Nietzsches Antichrist vor Augen gekommen? Eines der bedeutsamsten Bücher, die seit Jahrhunderten geschrieben worden sind? Ich habe meine eigenen Empfindungen in jedem Satze wiedergefunden. Ich kann vorläufig kein Wort für den Grad der Befriedigung finden, die dieses Werk in mir hervorgerufen hat.

Im Magazin für Litteratur veröffentlichte Steiner noch 1898 den bekenntnishaften Satz: „Wir wollen Kämpfer sein für unser Evangelium, auf daß im kommenden Jahrhundert ein neues Geschlecht entstehe, das zu leben weiß, befriedigt, heiter und stolz, ohne Christentum, ohne Ausblick auf das Jenseits.“ Nur zwei Jahre später trat ein gewandelter Steiner vor die Theosophen und sprach über die „mystische Tatsache des Christentums“.
 
Diese Fehlurteile wurden nach dem Austritts Steiners aus der TG seitens Besant in Umlauf gebracht, die auf dessen unerwartet großen Erfolge hin sehr eifersüchtig wurde. Mit dem Prädikat des Materialismus wollte sie Steiners durchaus bodenständiges und weltoffenes Verhältnis zu den Dingen des Alltags verunglimpfen und den öffentlichen Eindruck suggerieren, Steiners "Geisterkenntnisse" seien allein auf die - wenn auch übersinnliche - Beschäftigung mit der Materie zurückzuführen - und mithin ohne authentisch spirituellem Wert wären. Und "Atheist" sei er, weil er nahezu vollständig dem Christentum, wie es die RKK(!) lehrte, widersprach - womit sie freilich der feindlichen Propaganda des Vatikans gegen die Anthroposophie mächtig in die Hände gespielt hatte...

Mir fällt schwer zu glauben, dass dieses Urteil lediglich auf eine wie immer geartete Verunglimpfungsaktion von Annie Besant zuzuschreiben ist. Es sind einfach zu viele Forscher, die diese unerklärliche Zäsur im Steiners Leben beobachtet haben. Siehe Dir meine ausführliche Antwort an Inti an.
 
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Mir fällt schwer zu glauben, dass dieses Urteil lediglich auf eine wie immer geartete Verunglimpfungsaktion von Annie Besant zuzuschreiben ist. Es sind einfach zu viele Forscher, die diese unerklärliche Zäsur im Steiners Leben beobachtet haben. Siehe Dir meine ausführliche Antwort an Inti an.
Besant hat noch manch anderes Ungereimte über Steiner ins Gerede gebracht. Und ich denke dabei auch an eine typisch weibliche Eigenart vieler Frauen, deren Sympathie, wenn sie jäh enttäuscht wird, rasch in Antipathie und Hass umschlagen kann. Da würde Frau Besant als Mensch, der sie nach wie vor war, vielleicht keine besondere Ausnahme machen...
 
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