Anthroposophie

Immer *alles* hinterfragen zu müssen, ist der beste Weg , um sich unglücklich zu machen, zumal es oft keine Antworten auf Fragen geben kann...

Ich halte es einfach offen. Es kann so sein, schöne Vorstellung, wenn es so wäre, vielleicht ist es so oder ähnlich, vielleicht auch anders oder sogar besser.
 
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@Werdender
Kannst Du nicht konkret aus Rudolf Steiners Quellen im Kontext zitieren? Sekundärliteratur ist bereits eine neue Bedeutungsebene. Schön, wenn Steiners Aussagen humanistisch gehoben und in einen zeitgemäßen und verträglichen Sinnzusammenhang gegossen werden. Sieht hoffentlich meine Cousine auch so. Ich persönlich kann auch den Einseitigkeitstheorien von Steiner nichts abgewinnen. Auch das ist mir schon zu rassistisch, obwohl es abgeschwächt ist im Vergleich zu den Nazis.
Hier übrigens der Flyer zu den von Dir genannten Büchern: http://www.steinerschule-bergstedt.de/download/rassismus_flyer.pdf
Die Zitate entstammen dem erstgenannten Buch, dieses enthält die Quellen.
 
Ich hätte da noch eine Frage an die langjährig anthroposophisch Orientierten. Wie sucht ihr die gemeinsame religiöse Basis mit Andersorientierten? Ich möchte meine Cousine nicht verlieren. Ich spüre viel Zurückhaltung, aber auch Unmut bei ihr, weil ich doch einiges anders sehe, wie sie aus alltäglichen Unterhaltungen merkt. Wir diskutieren nicht zu religiösen Themen. Sie erzählt immer weniger von sich und fragt mich dafür ständig aus. Dabei wäre ich wirklich interessiert an ihrem Denken, auch dem Anthroposophischen, doch scheint ihr das zu gefährlich zu sein, weil sie eventuell nicht verletzt werden möchte. Gebt mir am besten einen Anthroposophen-Knigge! ;)
 
Wie sucht ihr die gemeinsame religiöse Basis mit Andersorientierten?
Gar nicht.Ein Anthroposoph ist nicht per se auch ein religiöser Mensch...jeder , der sich für A. interessiert, findet einen eigenen Zugang dazu, der sich völlig von einem anderen anthr. orientierten Menschen unterscheiden kann..es gibt Menschen, die spricht der wissenschaftliche Bereich an und es gibt solche, die sich mit dem christologischen verbinden, wieder andere interessieren sich für den medizinischen-, den landwirtschaftlichen, den heilpädagogischen Aspekt der Anthroposophie.
Ich weiß nicht, warum du deine Cousine verlieren solltest? Wenn es ihr nicht möglich ist, andersdenkende zu akzeptieren, so liegt es an ihr und nicht an der Anthroposophie.
 
@sibel
Na ja, sie wuchs komplett anthroposophisch auf. Wenn ich mich anthroposophisch synchronisieren könnte, wäre sie besser erreichbar. Ich spüre, dass sie leidet und sich isoliert fühlt. Genau das wollte sie durch das Finden ihres verlorenen Familienzweigs in sich füllen. Sie ist schon 70. Vielleicht braucht sie unseren Beistand, wenn sie z. B. krank ist. Aber dafür braucht es Vertrauen und gegenseitige Akzeptanz. Es fällt ihr schwer, uns zu akzeptieren, deshalb ihr Unmut. Sie hatte wohl große Erwartungen an uns. Wie auch immer: Ich möchte ihr Vertrauen gewinnen und ihr zeigen, wie wichtig sie mir ist, auch wenn ich eigene Ansichten habe. Das sollte doch kein Hindernis sein. Vielleicht finden wir gemeinsame Schnittstellen im Anthroposophischen.
 
Es fällt ihr schwer, uns zu akzeptieren, deshalb ihr Unmut.
Dann ist es um so erstaunlicher, daß du den Kontakt suchst. Ob das über Anthroposophie gelangen könnte, wage ich zu beezweifeln, denn sie wird dich sicher erst dann ernstnehmen, wenn du die steinersche Gesamtausgabe gelesen hast...;)...damit wärest du ein paar Jahre beschäftigt. Ich denke, du müßtest den Zugang zu der doch sehr verqueren Dame über die psychologische Schiene zu finden suchen, ansonsten sehe ich da eher schwarz. Manche Menschen möchten auch nicht zwangsbeglückt werden mit der Anwesenheit anderer Menschen. Ich würde es einfach ruhen lassen und von sie von ferne im Auge behalten., falls sie mal wirlich Hilfe benötigt.
 
Ich hätte da noch eine Frage an die langjährig anthroposophisch Orientierten.
Ich lese seit Jahrzehnten Bücher von R.Steiner, bin im Herzen ein Christ, aber meditiere am liebsten Za-Zen, Osho öffnete mir die Seele und Schamanen haben mir viel beigebracht, auch z.B. den Sinn und die Bedeutung des "betens" (was ja aus dem christlichen Raum stammt) habe ich erst erkannt mit der Hilfe des schamanischen Weges.

Von daher bin ich kein Christ im Sinne der christlichen Kirchen, kein Buddhist, kein Schamane, kein Sannjasin. Und ich bin auch kein Anthroposoph im dem Sinne, dass ich ein lupenreiner Steiner-Jünger wäre.
Wie sucht ihr die gemeinsame religiöse Basis mit Andersorientierten?
Ich berichte von mir und der Gegenüber berichtet von sich. Und entweder es passt zusammen oder nicht, Entweder man versucht sich gegenseitig zu verstehen, oder man hat den Eindruck, dass da Gräben ausgehoben werden.

Ich denke es geht beim Miteinander nicht darum, welche Religion, Weltanschauung, etc. ich verttrete oder der andere vertritt, sondern dass man versucht, sich wie sibel es auch sagt, sich auf einer menschlichen Ebene näherzukommen. Das kann man tun, indem man seine eigenen Wünsche, Hoffnungen, Erwartungen ans Leben, seine Ängste und Freuden dem anderen mitteilt.

LGInti
 
Danke @sibel und @Inti
Ihr habt Recht. Meine Cousine hatte beruflich mit genug unterschiedlichen Menschen verschiedener Religionen zu tun, sodass sie durchaus fähig wäre, mich so zu nehmen, wie ich bin. Das tue ich ja bei ihr auch. Ich habe ihr rein gar nichts getan. Sie ist nicht meine Mutter. Sogar meine Mutter ließ mich meinen Weg gehen. ich bin 50! Was erwartet sie bloß von mir? Sie fragt mich ständig aus und ist enttäuscht, wenn ich nicht von weiß was für großartigen Neuigkeiten innert Wochen berichte. Mein Leben ist genauso langweilig wie ihres, zumindest dramaturgisch gesehen. Aber für mich selbst ist es genug spannend. Wär einfacher, wenn sie von sich erzählen würde, aber genau das tut sie nicht, auch wenn ich dezent nachfrage. Seltsam auch, dass sie manchmal nicht glaubt, was ich erzähle. Offenbar macht sie sich von mir ein Bild, das mir komplett fremd ist. Ich finde es schade, aber wenigstens lernte sie noch meine Mutter kennen, ihre Tante, womit vielleicht dieser Lebensabschnitt mit uns ausklingt. Ich muss es so annehmen, auch wenn es weh tut. Ich hab das schon öfter erlebt, dass nach einer gemeinsamen Lebenslektion das Gegenüber nicht mehr ganz da war und innerlich kündigte, sodass ich dann den Schlussstrich zog, als ich es spürte.
 
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Ich weiß jetzt, was ich tun werde: Ich werde ihr ein schönes Familienalbum zusammenstellen und ihre Stammbaumforschung vervollständigen. Dann wird sie zufrieden sein und wieder ihr bisheriges Leben ohne uns führen. Sie kam in unser Leben, aber uns will sie gar nicht in ihrem Leben, deshalb erzählt sie nichts, lädt uns nie ein, nicht einmal in ihre Stadt, auch wenn es Erinnerungsorte meiner Mutter waren. Ich hab das in der Form nie erlebt, dass ein Mensch so einseitig in mein Leben spaziert, alles wissen will, unbedingt zu mir nach Hause will, aber selbst so abschottet.
 
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Ich weiß jetzt, was ich tun werde: Ich werde ihr ein schönes Familienalbum zusammenstellen und ihre Stammbaumforschung vervollständigen.
Das ist, finde ich, eine gute Idee, du tust etwas für sie, was sicher auch ihr Interesse findet und zeigst damit von dir aus Nähe.
Sie kam in unser Leben, aber uns will sie gar nicht in ihrem Leben, deshalb erzählt sie nichts, lädt uns nie ein, nicht einmal in ihre Stadt, auch wenn es Erinnerungsorte meiner Mutter waren.
Dass sind deine Erwartungen, hast du ihr diese schon genannt?
Dann wird sie zufrieden sein und wieder ihr bisheriges Leben ohne uns führen.
Wer weiß - Vielleicht wird das noch der Beginn einer wunderbaren Freundschaft
:)

LGInti
 
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