Ich möchte die Diskussion anregen, inwieweit jemand, der im Staatsdienst oder überhaupt einer Sache dient, die nicht der eigenen inneren seelischen Welt entspricht, gemäß der Dreiheit dem Geiste dient?
Bevor ich wieder ins Inhaltliche gehe möchte ich betonen, dass wir uns zwar hier im Thema Anthroposophie befinden und das Thema Dreigliederung ein Grundthema der Anthroposophie ist. Aber dass es für mich so ist, dass ich mich zwar an den Themen der Anthroposophie entlanghangele, aber dass es nicht so ist, dass dieses Thema Dreigliederung ein Thema ist, das nur mit der Antroposophie zu tun hätte und außerhalb der Anthroposophie nichts zu suchen hätte. Die Anthroposophie ist ein guter Ausgangspunkt eine sehr gut passende Brille umd damit die Welt zu betrachten, auch wenn man alle möglichen anderen Brillen (z.B. rosarote etc) benutzen könnte.
Und wieder zum Thema
Aus deinem obigen Text ergeben sich ein paar Fragen. Wie wichtig ist mein Arbeitsplatz in meinem Leben? Was kann er dazu beitragen , meine Aufgabe in dieser Welt zu erfüllen? Reicht es nicht, z.B. der Dreiheit zu dienen, wenn ich sie nur in meiner "freien" Zeit im Fokus habe?
Es gibt mit Sicherheit sehr viele Menschen, die ihren Beruf nur ausüben um Geld fürs Leben zu verdienen. Ich hatte es geschafft zwei Berufe auszuüben, die mir eine Berufung waren, das ist nicht jedem möglich. Oder meinst du das wäre eine Voraussetzung für ein erfülltes Leben? Auch als z.B . Frisör kann ich durch Gespräche mit anderen Menschen sehr viel für ein erquickliches Miteinander der Menschen tun.
Mit Leib sei gemeint, wodurch sich dem Menschen die Dinge seiner Umwelt offenbarten.
Mit Seele solle auf das hingedeutet werden, wodurch er die Dinge mit seinem eigenen Dasein verbinde, wodurch er Gefallen und Missfallen, Lust und Unlust, Freude und Schmerz an ihnen empfinde.
Als Geist sei gemeint, was ihm offenbar würde, wenn er, nach Goethes Ausdruck, die Dinge als „gleichsam göttliches Wesen“ ansehe.
Das sind die drei Bereiche, von denen Steiner nun meint, dass man sich vom zweiten Bereich lösen sollte um die Dinge im Sinne des dritten Bereiches zu schauen.
Wenn ich mir so meine Mitmenschen anschaue, dann ist es ganz oft so, dass die Menschen sich eher im ersten Bereich der Wahrnehmung ihrer Umwelt befinden. Wir lernen von klein auf, die Welt zu beurteilen von einer sehr materialistischen Seite her, die naturwissenschaftliche Beurteilung ist heute Ausgangspunkt. Es werden die rein physischen Eigenschaften der Umgebung betrachtet. Die emotionale Seite der Betrachtung wurde ins Unbewusste verdrängt, was vor der "Aufklärung" aber durchaus noch usus war. Dies hat zu einer emotionslosen Betrachtung der Umwelt geführt, die aber halt die Umwelt als "reines materielles Ding" ansieht, ohne den von Steiner angesprochenen Aspekt des "göttlichen Seins der Dinge" zu berücksichtigen.
LGInti