Anschlag auf Synagoge in Halle

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Ja, der Autor fragt de facto nach einer Grenze zwischen Antisemitismus und Antiisraelismus... aber der Schuster spricht trotzdem von der klaren Grenze zwischen dem, was für ihn innerhalb der Israelkritik legitim ist und was nicht. Ich glaub sogar, dass er den Begriff "Antiisraelismus" bewusst vermeidet.

Abgesehen davon:
Antikommunismus ist Ablehnung des Kommunismus und nicht einfach nur Kritik an einzelnen kommunistischen Handlungen.
Antifaschismus ist Ablehnung des Faschismus und nicht einfach nur Kritik an einzelnen faschistischen Handlungen.
Antikapitalismus ist Ablehnung des Kapitalismus und nicht einfach nur Kritik an einzelnen kapitalistischen Handlungen.
Antirassismus ist Ablehnung des Rassismus und nicht einfach nur Kritik an einzelnen rassistischen Handlungen.
Antisemitismus ist Ablehnung von Juden und nicht einfach nur Kritik an Handlungen einzelner Juden.

Warum soll also Antiisraelismus dann plötzlich NICHT Ablehnung von Israel, sondern nur Kritik an einzelnen israelischen Handlungen sein?
 
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@Elfman
Mit Deinem Leseverständnis haperts heute aber arg. Schau Dir die Frage an. Es geht um Antisemitismus in Form von Antiisraelismus. Die Frage ist also: Wo beginnt dieser Antisemitismus in Form von Antiisraelismus? Normale Kritik an einzelnen Aspekten der israelischen Politik ist kein Antiisraelismus, weil Antiisraelismus eine Form des Antisemitismus ist.

Frage des Interviewers:
Antisemitismus, das zeigen Studien, äußert sich heute häufiger in Form von Antiisraelismus. Wo würden Sie die Grenze ziehen und gibt es überhaupt eine Grenze?

Antwort von Schuster:
Es gibt eine ganz klare Grenze. Es ist absolut legitim und hat mit Antisemitismus nichts zu tun, wenn ich konkret an Entscheidungen der israelischen Regierung Kritik übe. Genauso legitim ist es, Entscheidungen der deutschen Regierung zu kritisieren. Das gehört zum Wesen der Demokratie. Wenn ich aber pauschal Israel, seine Bewohner oder gar alle Juden in Generalhaft nehme, ist die Grenze überschritten, dann handelt es sich um Antisemitismus.
 
Naja, wenn man rein nach den Worten geht, kann man den ersten Satz von Schusters Antwort natürlich schon so interpretieren, dass der Schuster damit "Ja" zur Frage des Autors sagt. Aber aus der eigentlichen Aussage wird doch klar, dass er sein eigenes Prinzip der Unterscheidung in dieser Angelegenheit hat und diese Unterscheidung eben woanders trifft als es in der Frage formuliert worden ist.
 
Ja, der Autor fragt de facto nach einer Grenze zwischen Antisemitismus und Antiisraelismus... aber der Schuster spricht trotzdem von der klaren Grenze zwischen dem, was für ihn innerhalb der Israelkritik legitim ist und was nicht. Ich glaub sogar, dass er den Begriff "Antiisraelismus" bewusst vermeidet.

Abgesehen davon:
Antikommunismus ist Ablehnung des Kommunismus und nicht einfach nur Kritik an einzelnen kommunistischen Handlungen.
Antifaschismus ist Ablehnung des Faschismus und nicht einfach nur Kritik an einzelnen faschistischen Handlungen.
Antikapitalismus ist Ablehnung des Kapitalismus und nicht einfach nur Kritik an einzelnen kapitalistischen Handlungen.
Antirassismus ist Ablehnung des Rassismus und nicht einfach nur Kritik an einzelnen rassistischen Handlungen.
Antisemitismus ist Ablehnung von Juden und nicht einfach nur Kritik an Handlungen einzelner Juden.

Warum soll also Antiisraelismus dann plötzlich NICHT Ablehnung von Israel, sondern nur Kritik an einzelnen israelischen Handlungen sein?
Wieso trotzdem, er spricht doch deshalb über die mögliche Grenzüberschreitung, hin zum Antisemitismus.
 
@Hagall
Wir haben uns gekreuzt. Lies meinen Beitrag nochmal. ;)
Das ist jetzt aus meiner Sicht nicht ganz so eindeutig, worauf der Fragesteller wirklich hinaus wollte. Weil er ja auch fragt ob es überhaupt eine Grenze gibt. Daher kann er die Frage schon auch wörtlich gemeint haben. Für mich ist nur das in der Antwort erkennbare Prinzip eindeutig. Und für mich ist auch eindeutig, was Antiisraelismus bedeutet - ganz unabhängig davon, wie man das Interview jetzt versteht.
 
Wieso trotzdem, er spricht doch deshalb über die mögliche Grenzüberschreitung, hin zum Antisemitismus.
Ja, die Grenzüberschreitung der Israelkritik, und er vermeidet eben den Begriff Antiisraelismus. Aus meiner Sicht ganz bewusst. Weil er sich vielleicht eben nicht an dem Begriff aufhängen will, sondern lieber davon redet, was konkret seiner Meinung nach geht und was nicht.
 
Das ist jetzt aus meiner Sicht nicht ganz so eindeutig, worauf der Fragesteller wirklich hinaus wollte. Weil er ja auch fragt ob es überhaupt eine Grenze gibt. Daher kann er die Frage schon auch wörtlich gemeint haben. Für mich ist nur das in der Antwort erkennbare Prinzip eindeutig. Und für mich ist auch eindeutig, was Antiisraelismus bedeutet - ganz unabhängig davon, wie man das Interview jetzt versteht.

Der Fragesteller weist auf Studien hin, die Anriisraelismus als Form des Antisemitismus beschreiben. So unklar ist es also nicht.
 
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Ja, die Grenzüberschreitung der Israelkritik, und er vermeidet eben den Begriff Antiisraelismus. Aus meiner Sicht ganz bewusst. Weil er sich vielleicht eben nicht an dem Begriff aufhängen will, sondern lieber davon redet, was konkret seiner Meinung nach geht und was nicht.
Kann ja alles sein. Jedenfalls sagt er aber auch nicht, er fände den Begriff nicht passend – oder ersetzt ihn durch einen anderen Begriff.
 
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