Amtsenthebung Trump - es wird Zeit!

John Kasich, Republikaner und bis 2019 Gouverneur des Bundesstaates Ohio, ist jetzt für Impeachment:

After hearing Mulvaney's comments, I now believe that @realDonaldTrump
should be impeached by the US House and face a trial in the US Senate. This is not a decision I've made lightly, but it's clear now that a line was crossed. This is an abuse of power. Action must be taken.
https://twitter.com/JohnKasich/status/1185269590466727936

Schon interessant, wie viel es braucht bis sich diese bescheuerten Republikaner rational äußern und das die meisten es nur tun, wenn sie nichts mehr zu verlieren haben, denn man beachte das er bis 2019 Gouverneur von Ohio war. Aber, zumindest etwas...


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Interessanter ist: Bisher kein Wort von Trump zu dem Mulvaney-Problem. Insofern wird es dann auch interessant, inwiefern Trump auf Mr. Kasich losgehen wird oder nicht.... Denn er wird keine Aufmerksamkeit auf dessen Begründung lenken wollen.

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Trump wirkt wie der totale Irre.............. der er ist:

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Die Schlinge zieht sich zu enger zu:

Bill Taylor (Diplomat, f. Ukraine zuständig) hat heute ausgesagt, dass ALLES (Hilfsgelder, Treffen mit Trump) davon abhing ob die ukrainische Regierung Ermittlungen in Burisma (jene Firma f. die der Biden Sohn arbeitete) bekannt gibt.

Das "bekannt geben" ist ein bedeutender Punkt dabei. Denn wenn es Trump lediglich darum ginge Korruption zu bekämpfen dann wären ihm Ermittlungen wichtig, nicht aber inwiefern das öffentlich bekannt wird. Ihm ging es aber v.a. darum DASS es bekannt gemacht wird, denn damit lässt sich dann auch im Wahlkampf arbeiten - also im Sinne von "Seht her... ihr wollt jemanden wählen gegen den in der Ukraine ermittelt wird?!". Das würde im Übrigen auch dann funktionieren, wenn letztlich nichts bei den Ermittlungen herauskäme, was sehr wahrscheinlich so wäre - man muss dabei bedenken, wie talentiert Trump ist alles zu Dreck zu verarbeiten.

Die Information selbst ist nicht neu. Das tauchte schon in öffentlich gewordenen Nachrichten-Verläufen auf, u.a. ging es da sogar darum der Ukraine die Presseerklärung vorzuschreiben. Aber jetzt wurde es ausgesagt.


Der bedeutendste Aspekt dabei ist: Nur das Erbitten dieser Untersuchungen würde ein Impeachment bereits rechtfertigen, insofern braucht es kein "Quid pro Quo" zu sein, also eine Art Geschäft (geben und nehmen). Aber die Republikaner haben Trump bisher verteidigt indem sie laufend sagten: ES GAB KEIN QUID PRO QUO! Und das hat auch funktioniert. Viele haben es wiederholt, als sei es entscheidend.

Jetzt haben sie das Problem:

1. Mick Mulvaney hat es vor Kameras eingeräumt (einen Tag später dann gesagt er habe nicht gesagt was er gesagt hat).
2. Bill Taylor hat es heute nicht nur eingeräumt, sondern direkt mit den Bidens verbunden.




"In fact, Ambassador Sondland said ‘everything’ was dependent on such an announcement, including security assistance,” Taylor testified.
https://edition.cnn.com/politics/live-news/impeachment-inquiry-10-22-2019/index.html



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Edit: Gibt mittlerweile auch dt. Berichterstattung dazu:

Ukraineaffäre - US-Diplomat in der Ukraine belastet Trump schwer
Im Rahmen der Ermittlungen zur Ukraineaffäre hat der hochrangige US-Diplomat William Taylor in der Ukraine ausgesagt. Demnach soll Donald Trump gezielt Militärhilfen zurückgehalten haben, um Ermittlungen gegen die Bidens zu erreichen.
https://www.spiegel.de/politik/ausl...-ukraine-belastet-donald-trump-a-1292823.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Ernst: Glaubt hier jemand an ein Amtsenthebung von Trump?

Shimon
Das ist doch völlig egal.
Es ist spannend, ihn zu beobachten.
Und zu gucken, was dabei rauskommt.
Er könnte dann fester im Sattel sitzen als zuvor.
Und er könnte beschädigt werden - trotzdem.
Bin sehr gespannt :)

Die Demokraten hatten keine andere Wahl, als auf das Impeachment hinzuarbeiten, wenn sie sich nicht unglaubwürdig machen wollten.
Der Versuch - so unwahrscheinlich es sein mag, dass er glückt, musste gemacht werden, wenn sie ihre Wähler behalten wollten.
Ausserdem glaube ich, dass es den Demokraten nützt, sich zu profilieren - für den nächsten Wahlkampf. Sie merken, wer von ihnen wie auf die Wähler reagiert, sie spielen sich auf einander ein.....es ist wie eine Probe - und sei es auch erst für eine Wahl nach Trmp
 
Im Ernst: Glaubt hier jemand an ein Amtsenthebung von Trump?

Shimon

Ich würde keine hohe Summe darauf wetten, aber auch nicht dagegen.

Viele glauben: Weil der Senat das "Urteil" spricht und Republikaner im Senat eine Mehrheit haben, werden sie Trump schützen bzw. davonkommen lassen. Aber:

1) Die meisten Republikaner (also die Politiker) fanden Trump nie gut und das wird sich nicht geändert haben. Sie spielen das Spiel mit weil Trump viele Wähler mobilisiert und auf seiner Seite hat, weshalb die allermeisten bisher Angst haben sich gegen ihn zu stellen. Mehrere sagen aber auch, dass Trump bei geheimer Wahl sofort abgesetzt würde. Und Trump tut viel um es seinen republik. Kollegen schwerer zu machen für ihn zu sein und ihn zu verteidigen (manches wurde hier nicht mal erwähnt).

2) Direkt mit Punkt 1 verbunden: Es mag verrückt klingen, aber vermutlich werden Umfragen diese Sache entscheiden. Die Stimmung in der Gesamtbevölkerung ist für Absetzung. Die Stimmung bei republikanischen Wählern hingegen ist sehr überwiegend dagegen. Deshalb würde er momentan nicht abgesetzt, denn jeder republikanische Senator würde von seinen Wählern abgestraft sollte er für Absetzung stimmen. Das kann sich aber ändern. Schon jetzt haben sie keine objektive Verteidigung mehr, also keine echten Argumente. Sie kritisieren den Prozess insgesamt und versuchen es wie eine "Hexenjagd" aussehen zu lassen, denn die Voruntersuchungen sich nicht übermäßig transparent (was normal ist). Sobald es dann aber öffentliche Anhörungen gibt, passieren mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei Dinge:

a) Diese Verteidigung fällt auch weg, denn dann wird alles öffentlich und auch republikanische Wähler werden ihre Informationen direkt an der Quelle beziehen, und somit schwerer zu manipulieren.

b) Das kann eigentlich nur schlecht für Trump und dessen Mannschaft laufen, denn sie haben keine echte Verteidigung. Gleichzeitig sind die sich nicht einig. Das wird ja jetzt schon mehr als nur deutlich. Das ganze Ding läuft seit ein paar Wochen und würde es rein juristisch ablaufen würde Trump mit den bisherigen Informationen abgesetzt.


Dabei muss man beachten: Wenn nichts geschieht, dass Trump Oberwasser bringt, dann wird es sich für ihn verschlimmern. Was ich dabei im Interessantesten finde ist: Seine einzige Methodik ist Agitation. Und die funktioniert erstaunlich gut, aber nicht weil seine Fans ihn wirklich toll finden und zustimmen, sondern weil sie die Gegenseite hassen. Dieses einzige Werkzeug schleift er gerade ab und ich persönlich rechne damit, dass die Effektivität seiner Methode deutlich abnehmen wird.

Insofern sehe ich nicht viel was auf Trumps Seite ist und wenn sich das nicht ändert, müsste sich seine Situation noch mal deutlich verschlechtern.
 
Ich habe heute in der ZDF-Mediathek die Sendung v. Lanz von gestern gesehen
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz
Interessant dabei war die Teilnehmerin Maren Urner, eine Neurowissenschaftlerin, die auf Perspecktve Daily u. a. aktiv ist https://perspective-daily.de/article/author/5
Perspective Daily bringt Mo-Fr jeweils nur einen Artikel am Tag heraus.
Nun sagt Maren Urner, dass z. B. die Klimadebatte (aber auch andere) keineswegs mit Sachfragen entschieden werden, sondern durch "Stammesdenken". Solange Trump als zum "Stamm" dazugehörig empfunden wird, wird er geschützt werden. Trump selber hat Stammesdenken in hohem Masse, das wird auch honoriert.
Wer nicht zum "Stamm" dazugehört, wird weggebissen oder "getötet" .........das erklärt mir sehr gut den Hass im Netz, die Ausfälle, die Art der Angriffe - da geht es weder um Sympathie, noch um Ethik oder Anstand, auch nicht um Sachfragen. Da geht es nur um Stammesnzugehörigkeit. Wer nicht dazugehört, kann im schlimmsten Fall sogar getötet werden.
Ich finde das einen hoch interesasnten Ansatz - der mir sehr schlüssig vorkommt und mir vieles verständlich macht, was mir bislang zutiefst unverständlich geblieben ist. Wenn ich von Stammesdenken (also einem sehr archaischen Denken) ausgehe, wird es schlüssig. Dann wird auch Trump schlüssig für mich.
 
Das Impeachment ist eine riskante Sache. Scheitert es, wird das Trump in seinem Cäsarenwahn bestätigen, und er wird seinen Sieg dann im Wahlkampf bis ins Unermessliche ausschlachten. Die Wahl wird er wohl gewinnen, denn der Vollhonks sind im Amiland nicht unbedingt wenige, und sie lieben Siegertypen.

Man kann nur hoffen, dass das Impeachment funzt. Sonst haben wir den Irren für weitere vier Jahre an der Backe.
 
Das Impeachment ist eine riskante Sache. Scheitert es, wird das Trump in seinem Cäsarenwahn bestätigen, und er wird seinen Sieg dann im Wahlkampf bis ins Unermessliche ausschlachten. Die Wahl wird er wohl gewinnen, denn der Vollhonks sind im Amiland nicht unbedingt wenige, und sie lieben Siegertypen.

Man kann nur hoffen, dass das Impeachment funzt. Sonst haben wir den Irren für weitere vier Jahre an der Backe.

Es gibt sicherlich ein Risiko, aber das größere Risiko wäre kein Impeachment einzuleiten. Eigentlich hätte das schon einige Male und wegen vieler Gründe/Vergehen geschehen müssen. Ich glaube auch nicht unbedingt, dass es Trump in jedem Fall stärken würde falls er nicht abgesetzt wird. Denn es gibt ja auch dieses Szenario:

Öffentliche Anhörungen und jeder der nicht komplett bescheuert ist weiß, dass Trump schuldig ist. Aber: Die Republikaner im Senat schützen ihn trotzdem. Natürlich würde er, wie Du sagst, das im Wahlkampf auszuschlachten versuchen - ähnlich wie die Mueller-Ergebnisse die er als entlastend verkauft obwohl sie es nicht sind. Hier gäbe es aber einen Unterschied: Während kaum jemand den ganzen Mueller-Report gelesen und verstanden hat, würde wohl das ganze Land die öffentlichen Anhörungen verfolgen.

Dann kommt es aber natürlich noch auf den demokratischen Kandidaten an. Wird es Biden könnte das auf die nächste Katastrophe hinauslaufen - ähnlich wie bei Clinton. Wird es Sanders könnte es hingegen sehr gut laufen, denn der spricht in weiten Teilen die gleichen Wähler an wie Trump, nur erstens von links und zweitens mit Integrität.
 
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Ich habe heute in der ZDF-Mediathek die Sendung v. Lanz von gestern gesehen
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz
Interessant dabei war die Teilnehmerin Maren Urner, eine Neurowissenschaftlerin, die auf Perspecktve Daily u. a. aktiv ist https://perspective-daily.de/article/author/5
Perspective Daily bringt Mo-Fr jeweils nur einen Artikel am Tag heraus.
Nun sagt Maren Urner, dass z. B. die Klimadebatte (aber auch andere) keineswegs mit Sachfragen entschieden werden, sondern durch "Stammesdenken". Solange Trump als zum "Stamm" dazugehörig empfunden wird, wird er geschützt werden. Trump selber hat Stammesdenken in hohem Masse, das wird auch honoriert.
Wer nicht zum "Stamm" dazugehört, wird weggebissen oder "getötet" .........das erklärt mir sehr gut den Hass im Netz, die Ausfälle, die Art der Angriffe - da geht es weder um Sympathie, noch um Ethik oder Anstand, auch nicht um Sachfragen. Da geht es nur um Stammesnzugehörigkeit. Wer nicht dazugehört, kann im schlimmsten Fall sogar getötet werden.
Ich finde das einen hoch interesasnten Ansatz - der mir sehr schlüssig vorkommt und mir vieles verständlich macht, was mir bislang zutiefst unverständlich geblieben ist. Wenn ich von Stammesdenken (also einem sehr archaischen Denken) ausgehe, wird es schlüssig. Dann wird auch Trump schlüssig für mich.

Interessantes Konzept! Meins ist ähnlich oder passt zumindest dazu:

Sehr viel Wählerpotential liegt in der Opposition. Von der Einstellung her ist das fast schon eine rebellische Haltung und nicht wenige begreifen sich sogar als Revolutionäre - nicht wie Che Gueverara, aber der Wunsch nach Veränderung ist groß. Das bisherige System wird als derart korrupt und verlogen wahrgenommen, dass bei dieser Wählerschicht kein Mainstream-Kandidat eine Chance hat, egal welcher Partei er angehört. Trump wird nach wie vor als Außenseiter wahrgenommen, jemand der die Dinge vollkommen anders macht, er wird zudem als sehr konsequent wahrgenommen usw.

Trump ist da eine interessante Kombination, denn einerseits scheint er republikanische Ideale zu verkörpern (was in vielen Fällen nicht stimmt), v.a. aber bedient er Frustration. Und man muss ihm zugestehen, dass er in dem Bereich tatsächlich Talent bzw. Fähigkeiten hat. Es scheint manchmal als könne er die Stimmung in einem "Raum" aufnehmen und bedienen.

Das Traurige ist: Missstände die er anspricht sind oft genug echt. Die Gegenseite, Demokraten und Mainstream-Medien, machen es ihm oft viel zu einfach deren Heuchelei aufzudecken.

Beispiel: Vorgestern verglich er das Impeachment mit einem "Lynching". Dieser Begriff ist in den USA sehr belastet, weil er an die Lynchmorde an Schwarzen erinnert - insofern ist er rassistisch aufgeladen. Mainstream-Medien und Demokraten flippten aus weil er diesen Begriff verwandte. Wenig später stellte sich dann raus: Als Clinton das Impeachment durchlief haben sowohl demokratische Politiker, einschließlich Joe Biden, wie auch MM-Journalisten diesen Begriff verwendet. Und obwohl solche Situationen im Gesamtkontext letztlich irrelevant sind, bleibt diese Heuchelei im Gedächtnis.

Oder: Vor einigen Tagen tauchte die Oberschlange Hillary Clinton wieder auf. Sie beschuldigt sowohl Tulsi Gabbard (demokratische Präsidentschaftskandidatin) wie auch Jill Stein (Kandidatin der Grünen) "russian assets" zu sein. Tulsi Gabbard ist Soldatin und beide kritisieren die Kriege der USA, die Versuche Regime zu stürzen. Deren Ansicht weicht also in ein paar Fragen von dem der Kriegstreiber ab (und Clinton gehört zu dieser Kategorie, viele gehören dazu) und dann wird denen unterstellt den Russen zu helfen.

Ich habe mich sehr gewundert wer alles in diesen Chor einstimmte.

Und wer das mitbekommt und zwar eher links aber gegen diese Endlos-Kriege ist, gegen diese ganze verlogene Art wie diese Kriege begründet und geführt wurden und gegen die "Corporate Money Korruption", der kann eine Kandidatin wie Clinton nicht wählen und der kann auch einen Joe Biden nicht wählen. Und einige davon, obwohl sonst nicht auf Trumps Seite, wählen dann trotzdem Trump. Denn eines ist bei dem sicher: Der macht viel kaputt.
 
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