Amalthea22
Mitglied
- Registriert
- 11. April 2022
- Beiträge
- 42
Es war Ende der Neunziger im Sommer. Ich sass an der Isar in München und genoss meinen freien Nachmittag. Das Wetter war schön und die Kirche in der Auenstrasse spiegelte sich in der Sonne. So sass ich da und wollte gerade mein Buch aus der Tasche holen, als ein grossgewachsener, dunkelhaariger Mann mit längeren Haaren zu mir kam. Er sprach mich an und er hatte eine längliche Narbe an einer Wange. Irgendwie gefiel er mir und ich liess mich auf ihn ein. So ging ich mit M. den ganzen Nachmittag und auch noch Abends spazieren. Es war sehr harmonisch und ich fühlte mich wohl bei ihm. Lass uns zu mir gehen, sagte er. Ich wohnte damals in einer Studenten Wg und teilte mein Zimmer mit einer Freundin. So konnte ich auch nie Besuch mit bringen. Einverstanden sagte ich. Er wohnte in der Nähe der Tegernseer Landstrasse und hatte dort ein bescheidenes Zimmer. Damals war er 23. Wir legten uns in sein Bett und kuschelten. Dann schliefen wir ein. Die nächste Zeit verbrachte ich immer wieder mit M. Er war sehr verschlossen und ich wusste nichts über ihn. Er erzählte mir nur, dass er aus Augsburg kommt. Ich fragte ihn auch nicht aus. Er mochte Filme über den Watzmann und sah ich diese mit ihm gerne an. Oft kam ich am Abend zu ihm und da sass er frustriert in seinem Zimmer und hatte den ganzen Tag nichts gemacht. Dann kritsierte ich ihn und sagte er solle doch etwas arbeiten gehen, wenn er sich unwohl fühlt. Ich kritsierte ihn oft und er nahm es hin und wurde oft recht klein laut. irgendwann nach 2 Monaten, ich war mittlerweile halb bei ihm eingezogen, sagte ich ihm, dass er es als Mann nicht bringen würde, denn er hatte weder Fantasie noch Temperament. Das missfiel ihm sehr und er sagte nichts. Ich hatte mittlerweile einen Anderen kennengelernt und lobte diesen vor ihm. Er wurde weder wütend noch sagte er irgendein Wort. Er hatte eben kein Temperament. Dann war ich weg. 2 Monate später kam ich aus dem Kino in der Schillerstr. und er lief dort vor den Nightclubs herum. Was machst du denn hier, fragte ich. Er ging darauf nicht ein. Dann sah er meine Freundin Kerstin, die mit uns in der Wg wohnte und sprach mit ihr. Kerstin war am nächsten Tag in seinem Zimmer und dann sah man sie 2 Tage nicht. Als sie zurückkam berichtete sie, dass M. sie eingesperrt hätte und sie durch das Fenster geflüchtet wäre. Ich wunderte mich damals, denn bei mir hatte er sich so etwas nie erlaubt. Auch Kerstin machte Schluss und dann verloren wir M. aus den Augen. Einige Jahre später stand er in der Zeitung. Er hatte eine 18 Jährige überfallen, vergewaltigt und erwürgt. Ich war damals tief getroffen und ich las dann auch, dass er schon vor er mich kannte 3 Jahre lang eine Jugendstrafe wegen Vergewaltigungen abgesessen hat. Die Jahre vor dem Mord hatte er einige Frauen vergewaltigt, aber er war nie angezeigt worden und wenn er angezeigt wurde, kam er wieder schnell auf freiem Fuss. Meine Freundin sagte, sei froh, dass er Dir nichts getan hat. Ich sagte, ich hätte nie gedacht dass der so sein kann. Zu mir war er nie ausfällig. Ich habe M. eigentlich gemocht. Er hatte als ich ihn kannte eine liebevolle und beschützende Art an sich. Ich weiss aber nicht, wie der dann geworden ist. Er war 30 als er die Studentin umbrachte. Manchmal kommt mir das noch in den Kopf und dann werde ich traurig und verabscheue diesen Mann. Ich hoffe, dass er lebenslänglich mit Sicherheitsverwahrung bekommen hat. Nur 2 Tage vor dem Mord hat er eine 44 jährige angegriffen und ihm ist nichts passiert. Das ist schade, denn man hätte ihr Leben retten können, wenn man die Frau ernst genommen hätte. Ich habe den Prozess nicht mitverfolgt und weiss nicht was er für eine Strafe bekommen hat. Ich hoffe eine sehr hohe.