Ärzte wollen Heilpraktiker entmachten

Ein wissenschaftlicher Beleg der Wirkung einer Therapie bedeutet immernoch (leider) nicht, dass gezeigt ist, dass die Therapie in 100% der Faelle wirkt, sondern, dass gut gezeigt wird, dass die Therapie die Wahrscheinlichkeit des Erfolges erhoeht.

Ah, jetzt sind wir wieder bei der Wahrscheinlichkeit.. also beim Würfelspiel...

Wenn du zuvor sagst, "Was wirkt, kann das auch in gut gefuehrten Studien reproduzierbar zeigen." und danach wieder relativierst, dass es ja nicht zu 100 proz. Wirkt, dann frag ich mich doch :Was jetzt? Wirkt es oder ist es nur ein Zufall, eine Wahrscheinlichkeit, die wirkt= Eine Wahrscheinlichkeit, dessen Anzahl du nicht weisst, bei wievielen die Ergebnisse der Studien wirklich auch so wirken, wie gewünscht.

Wieviele der von dir genannten Studien und Behandlungsmethoden hast du selbst nachgeprüft?
 
Werbung:
Der Artikel ist ja auch 5 Seiten lang. Ich habe beim ersten Ueberfliegen aber nichts gefunden, was meinen Ansichten grob widerspricht.



Haeh? Wofuer soll das jetzt ein Argument sein?

Für die Geistheiler, Joey,

denn meine Oma der ihr Freund ist auch Arzt und die hat eine ganz dolle Intuition, das sehe ich in ihrem Horoskop und bespreche dieses Horoskop regelmässig mit ihrem Freund, dem Arzt. Der hatte mir mal am Telefon Mumps diagnostiziert, wegen Halsschmerzen, aber Omi hat gesagt- nee, Kind, ne ordentliche Hühnersuppe, und dann löppt dat wieder! Und siehe da, Hühnersuppe getrunken.... und die Mumps war weg! Ohne Medikamente, einfach so dank der Intuition meiner Oma.
 

Der Artikel enthält leider schon in den ersten Absätzen erhebliche Mängel. "Natur gegen Chemie" - einfältiger geht es kaum.
Dass viele Phytopharmaka (also "was Pflanzliches") teil der etablierten medizinischen Methoden sind (sofern Wirknachweise bestehen), war dem Autor offenbar nicht geläufig. Dass Forschung an und mit Pflanzen ein wesentlicher Bestandteil des medizinisch-pharmakologischen Kanons ist, ebenso.
"Alternativ" sind Scheinmethoden wie Homöopathie, Kinesiologie, Bachblüten, Reiki, Bioresonanz, Healing Touch, Aurachirurgie, Heilsteine, ... und was es da noch an so phantasievollen Absonderlichkeiten gibt.
 
Ah, jetzt sind wir wieder bei der Wahrscheinlichkeit.. also beim Würfelspiel...

Wenn du zuvor sagst, "Was wirkt, kann das auch in gut gefuehrten Studien reproduzierbar zeigen." und danach wieder relativierst, dass es ja nicht zu 100 proz. Wirkt, dann frag ich mich doch :Was jetzt? Wirkt es oder ist es nur ein Zufall, eine Wahrscheinlichkeit, die wirkt= Eine Wahrscheinlichkeit, dessen Anzahl du nicht weisst, bei wievielen die Ergebnisse der Studien wirklich auch so wirken, wie gewünscht.\

Was wirkt, erhoeht die Erfolgswahrscheinlichkeit. Und DAS wird dann auch reproduzierbar gezeigt werden koennen.

Es gibt eben noch mehr Dinge zwischen "nur Zufall" und "100% Wirkung". Und, wenn etwas nicht 100% wirkt, ist es nicht automatisch gleich wieder mit "reinem Zufall" auf eine Stufe zu stellen.

Wir koennen gerne das Beispiel Wuefelspiel nochmal nehmen:

Eine Moeglichkeit die Wahrscheinlichkeit - die Erfolgsquote - zu erhoehehn, dass die Seite mit der 6 nach oben zeigt, ist es, eine 1-Cent Muenze auf die Seite mit der 1 zu kleben. Dann werden zwar auch immernoch nicht in allen Wuerfen die 6-Seite nach oben zu liegen kommen, aber in mehr als nur 1/6 aller Faelle (was die Zufallserwartung ist).

Eine Vergleichsstudie waere hier dann, dass Du eine Anzahl an Wuerfeln unbehandelt laesst und eine Anzahl mit einer 1-Cent-Muenze auf der 1 versiehst. Nun wirfst Du jeden Wuerfel und zaehlst fuer jede Gruppe die "Erfolge", also wie oft eine 6 nachoben zeigt. Mit einer statistischen Auswertung kannst Du dann errechnen, ob die Erfolgsquote bei der Wuerfelgruppe mit Muenze "statistisch signifikant" hoeher liegt, als in der Kontrollgruppe ohne Muenze. DAS waere dann ein positives Ergebnis. Und, wenn so ein positives Ergebnis in weiteren testdurchlaeufen reproduziert werden kann - wenn also weiter gezeigt werden kann, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit sich erhoeht, wnnn die "behandlung" durchgefuehrt wird - so ist das eben ein reproduzierbares positives Ergebnis.

Und das bedeutet nicht, dass man sich damit fuer alle Zeit zufrieden geben muss. Es wird weiter geforscht, wie man die Wahrscheinlichkeiten noch weiter guenstig beeinflusen kann. Bis man da Ergebnisse hat, ist eine gegebene Therapie, die schon solche Tests moeglichst gut bestanden hat, eben das Mittel der Wahl (sofern keine Contra-Indikatoren vorliegen).

Verfahren, fuer die hingegen nicht reproduzierbar gezeigt werden kann, dass sie die Erfolgswahrscheinlichkeit erhoehen, sind da facto wirkungslos. Im Beispiel des Wuerfelspieles waere es beispielsweise, die Wuerfel vor dem Wurf zu befehlen, die 6-Seite nach oben zu zeigen. Wenn Du da verchiedene Testlaeufe machst, wird es durchaus passieren, dass Du statistisch signifikante Ergebnisse bekommst - allerdings nur vereinzelt: in der Mehrheit der Studien wirst Du das Ergebnis haben, dass "Wuerfel befehlen" nichts bringt.

Wieviele der von dir genannten Studien und Behandlungsmethoden hast du selbst nachgeprüft?

Medizinische Studien habe ich persoenlich keine nachgeprueft - aber so einige andere statistische Auswertungen in meinem fachgebiet. Umso mehr will ich, dass Aerzte, die ich aufsuche, im Rahmen wissenschaftlicher Erkenntnisse arbeiten - basierend auf Studienergebnissen - und keinen (esoterischen) Phantastereien nachhaengen. Daneben gibt es dann auch Gruppen wie die Cochrane-Collaboration - eine gruppe vonmedizinischen Wissenschaftlern und Aerzten, die sich regelmaessig einen Ueberblick ueber alle moeglichen Studien erarbeiten, die Methodik bewerden (methodische Maengel aufzeigen) etc. um so dann den Stand des Wissens und der Forschung damit darzustellen und zu veroeffentlichen.
 
Der Artikel enthält leider schon in den ersten Absätzen erhebliche Mängel. "Natur gegen Chemie" - einfältiger geht es kaum.
Dass viele Phytopharmaka (also "was Pflanzliches") teil der etablierten medizinischen Methoden sind (sofern Wirknachweise bestehen), war dem Autor offenbar nicht geläufig. Dass Forschung an und mit Pflanzen ein wesentlicher Bestandteil des medizinisch-pharmakologischen Kanons ist, ebenso.
"Alternativ" sind Scheinmethoden wie Homöopathie, Kinesiologie, Bachblüten, Reiki, Bioresonanz, Healing Touch, Aurachirurgie, Heilsteine, ... und was es da noch an so phantasievollen Absonderlichkeiten gibt.

Homöpathie, da kann ich erfahrungsgemäss nichts zu sagen, finde aber nicht, dass man das unbedingt auf eine Stufe mit Aurachriurgie und Reiki usw.... stellen kann.

Akupunktur ist in meinen Augen defintiv wirksam, das habe ich einmal ausprobiert und es war wirklich klasse. Auch Osteopathie halte ich für wirksam... einfach aus Eigenerfahrung.
 
Homöpathie, da kann ich erfahrungsgemäss nichts zu sagen, finde aber nicht, dass man das unbedingt auf eine Stufe mit Aurachriurgie und Reiki usw.... stellen kann.

Wieviele Erkrankungen kennst Du, bei denen kleine gerollte Zuckerkügelchen helfen??? Selbst bei einem Hypo würd ich eher zu Traubenzucker od. Orangensaft greifen, aber wenn nix anderes im Haus ist, gut, dann helfen Zuckerkugerl sicher auch bei Unterzucker...

Im Ernst, homöopathische Zubereitungen enthalten ab ca. D6 nur mehr seeehr marginal Ursubstanz - 1 Tropfen auf das Volumen einer Mülltonne, ab D 30 hast Du einen Verdünnungsgrad der ca. 1 Tropfen Ursubstanz auf 50 Erdvolumen entspricht - die Chance, dass genau auf Deinen Kügelchen überhaupt eins der Atome gelandet ist ist SEEEEEHR gering (1: 1 Quintillion =1.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000).
Ohne Etikett weiß niemand, welches Zeug da drin ist (außer überteuerter Zucker). Es gab recht unterhaltsame Versuche, bei denen Homöopathen mit verschiedensten, selbstgewählten Methoden herausfinden sollten, um welche Ursubstanz es sich bei einer namentlich unkenntlich gemachten Zubereitung handeln könnte, nur die Potenz war bekannt - keine Überraschung, es gelang nicht.
Die Wirkerklärung mit dem "informierten Wasser" ist so hanebüchen, dass man am vernunftbegabten Homo Sapiens ernsthaft zweifeln kann. Dass flüssiges Wasser keine Infos dauerhaft speichern kann lässt Homöopathen dabei völlig unbefleckt.
Auch die homöopathische "Arzneimittelprüfung" ist ein Hohn. Wenn hier jemand über vermeintliche Qualitätsmängel in pharmazeutischen Unternehmen raunzt, der soll sich mal die "gefühlte" homöopathische Prüfung zu Gemüte führen. Bei soviel Humbug und Leichtgläubigkeit rollen sich mir die Nägel auf.
Und dieses ständige Lamento, Schulmedizin behandle "nur Symptome". Reine Symptombehandlung ist das, was sich Hahnemann ganz groß auf die Fahnen schrieb. Ihn interessierten die Ursachen nicht, es ging ausschließlich um die Symptome. Lies mal das Organon!

Und ja, aus meiner Sicht gehört Homöopathie in eine Reihe mit Reiki, Aurachirurgie und Konsorten. Vielleicht sogar auf die gleiche Stufe wie Einhornpulver und Feenstaub.
 
Reine Symptombehandlung ist das, was sich Hahnemann ganz groß auf die Fahnen schrieb. Ihn interessierten die Ursachen nicht, es ging ausschließlich um die Symptome. Lies mal das Organon
gerahmt
Und ja, aus meiner Sicht gehört Homöopathie in eine Reihe mit Reiki, Aurachirurgie und Konsorten. Vielleicht sogar auf die gleiche Stufe wie Einhornpulver und Feenstaub.
Damit wirst du Recht haben. Feenstaub und Aurachirurgie erfordern nunmal eine ganz besondere Zuwendung. Zweifellos wirkungsvoll.
 
Nö, das ist nicht Mist, wenn ein studierter FA das behauptet. Es ist in der Regel einfach ein erfreulicher Hinweis, dass bis dato keine körperlichen Ursachen für die Beschwerden ausgemacht wurden undoder werden konnten, nach- auch in der Regel- ausgiebigster Untersuchung.
was aber die grenzen der ausgiebigsten untersuchungen aufzeigt, wenn eine schwere erkrankung ihre vorboten schickt und schließlich ausbricht.
erst wenn dann die ausgiebigsten untersuchungsmethoden die erkrankung nachweisen können, erscheinen die vorangegangenen symptome auf einmal plausibel und werden auch als vorboten erkannt und anerkannt.
leidvoller weg.....
auch psychisch.
wobei ich nicht behaupte, dass alternative einen besseren durchblick hätten -
aber immerhin schmettert ein guter alternativer den hilfesuchenden nicht als eingebildeten kranken ab und verschreibt ihm auch noch psychopharmaka.
auch mit nicht nachgewiesener symptomatik ernst genommen zu werden, ist zumindest balsam für die seele.
 
Werbung:
Und ja, aus meiner Sicht gehört Homöopathie in eine Reihe mit Reiki, Aurachirurgie und Konsorten. Vielleicht sogar auf die gleiche Stufe wie Einhornpulver und Feenstaub.
na immerhin kann ich durch die zusätzliche einnahme eines homöopathischen mittels die dosierung der betablocker reduzieren -
sind allerdings zwei urtinkturen drin.
 
Zurück
Oben