KingOfLions
für mich ist die Esoterik eine Ersatzreligion ein Sammelsorium von Zeugs, dass sich nicht in etablierte Religionsgemeinschaften packen lässt, weil sich manche Menschen da einfach nicht einfügen und ihre eigene Suppe kochen wollen.
Man könnte da auch von Wichtigmacherei der Unzufriedenen reden.
Fakt ist da findet sich einfach alles. Das geht über die brilliantesten Ideen bis hin zum größten Schwachsinn. Für jeden Spinner eine Schublade, mit dem Hintergrund einer pseudofreizügigkeit nach der, allerdings nur vorgeblich, keine Gruppierung die andere angreift oder in Frage stellt.
Frei nach der Devise, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, aber alle Krähen ..immer druff auf die Etablierten, wie Christen oder andere religiösen Gemeinschaften.
Das ist die Esoterik für manche Menschen tatsächlich. Natürlich liegt der Grund darin, dass sehr viele Menschen mit dem Verein katholische Kirche unzufrieden sind (nicht grundsätzlich mit dem Glauben), dass sich aber auch sehr viele Werte der Gesellschaft leider aus dem christlich-ethischen (und noch weiter aus dem menschlich-ethischen) Spektrum heraus verschoben haben, wodurch natürlich eine Gegenbewegung erfolgt (leider halt wiederum mit sehr krassen Auswüchsen).
Esoterik hat nur etwas mit Methoden, nicht aber mit Glauben zu tun. Die Methoden können aber aus einem Glaubensgebäude kommen, das man für sich selber übernehmen kann oder auch nicht. Um z.B. Reiki (weil's bekannt ist) anwenden zu können, muss ich nicht chinesisch lernen und mit Stäbchen essen. Wenn ich allerdings natürlich den Bedarf spüre, meine bestehende Religion ersetzen zu wollen, dann wird es mich vielleicht - so das überhaupt möglich und sinnvoll ist - zu buddhistischen Grundsätzen hinziehen. Das ist aber auch schon alles. An der Methode ändert sich dabei gar nichts.
Was diverse Spinner betrifft, so liegt es eher an der Gesetzeslage, die uns die Wissenschaft eingebrockt hat. Denn durch sie ist dieser Tenor enstanden, auf dem die Regelungen basieren ... es ist ja eh nur Wellness, und kann eh nichts bewirken. Deshalb keine Verpflichtung zu eine dokumentierten und abgestimmten Ausbildung (ausser die Fachgruppen erlassen selber Regeln, und selbst die werden oft durch den Gesetzgeber und seine Einflüsterer oft unwirksam gemacht).
Nehmen wir z.B. Reiki. Bis Mitte der 2000er Jahre war im österreichischen Gewerberecht verankert, dass man Reiki gewerblich erst ab Stufe 2 anbieten darf (was bedeutet: mindestes 2 Kurswochenende, Übungsabende, etwa 1/2 Jahr Betreuung und Supervision durch den Lehrer). Was macht der Gesetzgeber? Er streicht das einfach ... jeder darf sich Reiki nennen ... was im Endeffekt eine Flut von "irgendwas-Reiki" nach sich gezogen hat ... weil es bekannt ist, damit eine gute Werbung, wenn man "irgendwas" machen will ... und dadurch wird es natürlich wertlos und für den Kunden nicht durchschaubar.
Anders sieht es z.B. in Sparten wir Kinesologie, Pranic Healing etc. aus, wo die Fachverbände selber auf die Ausbildung den Deckel drauf halten, und die einzelnen Mitglieder nur mit einer entsprechenden Ausbildung zertifizieren. Und in solchen Bereichen ist dann halt auch die Qualität entsprechend höher.
Und der deutsche Heilpraktiker ist noch einmal ein anderes Thema. Die staatliche Prüfung ist ein (leider schleichter) Witz wie ich bereits von vielen Seiten gehört habe, und die Breite des HP vom "nichts-können" bis zu medizinischen Behandlungen ist halt auch nicht gerade hilfreich.
Das Thema Spinner muss man natürlich etwas relativieren. Denn es gibt natürlich in jeder Branche Pfuscher, z.T. sogar offiziell sanktioniert. Egal ob das der Installateur, der Arzt, der Priester ist (was befähigt den z.B. Eheberatung zu machen?).
Dass sich die Wissenschaft so gegen die Alternativmedizin wehrt, liegt ja weniger daran, dass gepfuscht wird (das macht sie selber ja ausreichend). Sondern daran, dass sie einfach lästig ist, weil sie schon viele Erfolge errungen hat, und auch noch weiter erringen wird, die der Medizin Arbeit und dem Gesundheitssystem Geld und vor allem Macht kosten. Und damit steht natürlich der ganze Medizinkomplex mit seiner finanziellen und Manpower gegen die Esoterik. Andere Wissenschaftszweige sind dann da eher Mitläufer auf Grund gleicher Glaubensvorstellungen. Wo würden wir denn hinkommen, wenn jeder Patient eine wertschätzende Behandlung, klare Diagnosen und vielleicht irgendwann sogar eine vernünftige Prävention verlangen würde?