Das ist ja schon die falsche Frage. Nicht ein Embryo hat eine Seele, sondern eine Seele ein Embryo. Und hier ist kein Umkehrschluß erlaubt.
Es ist ja auch nicht zack, "so ist es", sondern ein Prozeß.
Der Prozeß setzt lange vor der Zeugung ein. Führt zur Zeugung. Zum heranwachsen in der Gebärmutter. Und zur Geburt.
Verschiedene Kulturen nehmen verschiedene Zeitpunkte als relevant an: Mayas z.B. den Moment der Zeugung. Oder siehe meine Lieblingsgeschichte unten.
Viele Kinder, Babys sind noch nicht voll inkarniert, was oft erkennbar ist, dass diese sehr viel schlafen. Es ist doch Willkür, da einen Punkt als Entschiedungsgrundlage rauszunehmen, nur um Recht zu haben (z.B. wenn das Herz schlägt).
Auch einige sehr spannende Facetten z.B. in Meurois Givaudan "Die neun Schritte ins Leben" oder in den Büchern der Reihe Anastasia von Wladimir Megre.
Meine nächste Geburt sieht in etwa so aus:
Ein Lied für ein Leben
Eine afrikanische Tradition bewusster Elternschaft
von Jack Kornfield
Wenn Kinder geschätzt werden, profitiert die gesamte Gesellschaft davon. Aus einer solchen Einstellung heraus lebt ein Stamm in Afrika, dessen Mitglieder den Geburtstag eines Kindes von dem Tag an zählen, an dem das Kind als Gedanke im Geist der Mutter aufgetaucht ist.
An dem Tag an dem das Kind als Gedanke im Geist der Mutter auftaucht, geht die Frau nach draußen; sie setzt sich unter einen Baum, lauscht in Stille und wartet, bis sie das Lied ihres Kindes hören kann. Wenn sie das Lied gehört hat, kehrt sie in ihr Dorf zurück und bringt es dem Mann bei, den sie als den Vater des Kindes ins Auge gefasst hat, so dass sie dieses Lied singen können, wenn sie sich lieben, und ihr Kind einladen können mitzumachen.
Die werdende Mutter singt dann dieses Lied dem Kind in ihrem Leib vor, und sie bringt es auch den Hebammen bei, die es singen, wenn das Kind geboren wird. Und alle Dorfbewohner lernen das Lied des Kindes, damit sie es, wann immer es weint oder sich verletzt, hochnehmen können, es in ihren Armen halten und das Lied singen können. Das Lied wird auch gesungen, wenn der junge Mann oder die junge Frau durch einen Übergangsritus hindurchgeht, wenn er oder sie heiratet, und dann zum letzten Mal, wenn er oder sie stirbt.
Was für eine schöne Art und Weise, wie Menschen anderen Menschen zuhören und sie trösten können! Das ist der Geist bewusster Elternschaft dem Lied des Kindes, das man vor sich hat, zu lauschen und dem Kind sein eigenes Lied vorzusingen. Wenn ein Kind weint, dann müssen wir fragen, warum dieses Kind das Weinlied singt und welchen Schmerz oder welche Frustration es empfindet.
Ich finde das echt stark.
Segen unserer Geburt
Andreas