Kleine Geschichten und Gedichte

Wege


Vielerlei Wege gibt's zu beschreiten,
sie sind mal dunkel, mal sind sie hell,
vielerlei Menschen, die uns begleiten,
manche die bleiben, andre geh'n schnell.

Auch wenn man Manches nicht gleich versteht,
von all' den Dingen, die so passieren,
ist dahinter ein Sinn, der niemals vergeht,
während wir.... immer weiter marschieren.

Und oft erst nach Jahren auf unserer Reise,
durch Hektik des Lebens, längst schon vergessen,
lässt uns das Leben auf seltsame Weise,
vergangene Dinge dann ganz neu bemessen.

Der Ein- oder Andere für sich mag erkennen,
ein Blick mal zurück macht durchaus dann Sinn,
statt immer nur weiter nach vorne zu rennen,
er schaut zwischendurch dann öfter mal hin.

So gehen wir weiter, den Weg unsres Lebens,
nicht wissend welch Richtung dieser nun nimmt,
vertrauend dem Fluss des Gebens und Nehmens,
den Weg welcher unser, so ist es bestimmt.




H.A. - hier genannt Tolkien
 
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Der Wanderer


Manchen Weg bin ich gegangen,
über Felder und durch Gassen,
hier und da auch nett empfangen,
doch mancherorts spürte ich Hassen.

Woanders dann, meist in den Dörfern,
die etwas abseits sind vom Wege dann,
dort spricht man noch in ruhigen Wörtern
und wartet ab die Antwort dann.

In den grossen Städten findet man dies nicht,
hektisch Treiben geht vonstatten
und immer mehr legt sich ein Schatten,
auf der Menschen Licht.

In den Städten ist's die Grösse,
sie läd' die Menschen zu sich ein
niemand gibt sich hier die Blösse,
klein und unscheinbar zu sein.

Doch gerade auf die Kleinen,
da bin ich sehr erpicht,
denn in ihren Augen, den reinen,
brennt ein wunderschönes Licht.

Viel Licht möcht' ich noch finden,
auf meinen weiteren Wegen,
mal in der Stadt, mal unter Linden,
beschenke sie mit meinem Segen.

So geh' ich meinen Weg,
die Hoffnung sammelt Licht,
ein einsam steiler Weg,
der manche Lanze bricht.



H.A. - hier genannt Tolkien
 
Windspiel

Mit Deiner leichten Hand,
umspielst Du meinen Bauch,
bist mir wohlbekannt
und Dein Wispern auch.

Bist manchmal leise,
manchmal auch laut,
auf Deine eigene Weise,
sprichst Du mit meiner Haut.

Drängst mich nach vorne,
hälst mich zurück,
einmal ein Dorne,
einmal mein Glück.

Ich kenne Dich,
schon lange Zeit,
bewegst Du mich,
ich bin bereit.




H.A. - hier genannt Tolkien
 
Licht

So mancher Mensch in seinem Leben,
hat so viel Zeit damit verbracht,
ihm einen rechten Sinn zu geben
und stets ans Licht dabei gedacht.

Er hat gesucht in allen Ecken,
bereist die Welt gar kreuz und quer,
wo mag es sich denn wohl verstecken,
nach vielen Jahren kam er wieder her.

Zuhause bei den Seinen dann,
inmitten prallen Lebens,
da fing das Spiel von vorne an,
doch Jahre war'n vergebens.

Vor Krampf und Wut ganz ausgelaugt,
zieht er sich still zurück
und fragt, was hätte es getaugt,
hätt' es gebracht ihm Glück?

Und dann, als hätt' das Leben ihn geneckt,
es war in einer stillen Stunde,
hat's Licht sein Köpfchen rausgesteckt,
und Staunen quoll ihm aus dem Munde.



H.A. - hier genannt Tolkien
 
Die Insel

Der Weg war lang, zu meinem Land,
vor langer Zeit den Weg beschritten,
so lag die Fahrt in meiner Hand,
manchmal war Freud' - manchmal gelitten.

Und unterwegs so viel gesehen,
der Sonne Schein - auch lange Schatten
und manchmal auch mir eingestehen,
die Reise kann ganz schön ermatten.

Umschifft, den Eisberg der Titanic,
nur knapp vorbei mit ganz viel Glück,
in beiden Augen stand die Panik,
dann der entspannte Blick zurück.

Auch mal auf Grund gelaufen,
den guten Weg verpasst,
und wieder weg vom Scherbenhaufen,
solch' Tage war'n verhasst.

Benommen noch, doch aufgerappelt,
das Steuerrad in beiden Händen,
mein Herz und mein Gemüt das zappelt,
dass wir doch neue Ziele fänden.

Ganz fern am dämmrig weiten Horizont,
dort muss es sein, das schöne Land,
drum steuere ich mein Schiff gekonnt,
den Traum ganz fest in meiner Hand.



H.A. - hier genannt Tolkien
 
Der Spruch

Ein Streit mit einem guten Freund beschäftigte mich schon seit Tagen. Ich hatte keine rechte Idee, wie ich die Sache bereinigen könnte. Wir kannten uns schon sehr lange und ich fand es schade, dass wir nun an einem Punkt waren, an dem es scheinbar kein Weiterkommen gab und die Fronten sich verhärtet hatten.

Manchmal wenn ich in schwierigen Situationen steckte, bat ich meine Engel um die rechte Führung auf einen Weg der zu einer guten Lösung führt und ging dann meist in den nahegelegenen Wald. So auch diesmal. Ich liebte diesen Wald. Er hatte irgendwie etwas Besonderes - und mir schon oft geholfen. Ich wählte einen der schmalen Fusswege, kaum mehr als einen Meter breit. Mächtige Eichen, Eschen und Buchen säumten meinen Weg und die prächtigen Farne ragten bis auf den Weg. Ich sog die frische Waldluft ein und atmete tief duch.

Nach der nächsten Biegung kam meine Bank, auf der ich meist eine kleine Pause einlegte, um auszuruhen und nachzudenken. Als ich sie sah, stutzte ich. Ein Mann sass darauf und schien eingenickt zu sein. Ich wollte ihn nicht stören und verzichtete auf meine Pause. Als ich gerade an ihm vorbei ging, öffnete er die Augen und sah mich an. Ein Lächeln huschte über sein faltiges Gesicht und seine gütigen Augen sahen mich an. Ich nickte ihm nur freundlich zu und ging weiter.

Nach ein paar Metern rief er mir nach. "Gehen Sie heute mal einen anderen Weg. Links herum gibt es heute interessante Dinge zu sehen."

Ich blieb stehen und drehte mich herum. Er hatte die Augen wieder geschlossen und döste vor sich hin. Naja, dachte ich, vielleicht hat er recht. Schliesslich wollte ich etwas heraus finden und ein neuer Weg war jetzt vielleicht genau das Richtige. Ich ging also nach links in den Weg hinein den ich sonst nie nahm.

Dies schien mir ein noch älterer Teil dieses Waldes zu sein. Die Stämme der Bäume waren mächtiger und ihre Kronen ausladender. Das Blätterdach wurde zusehends dichter und nur vereinzelt fanden die Sonnenstrahlen den Weg auf den Waldboden. Vor mir tauchte eine kleine Lichtung auf, die von riesigen Buchen umrandet wurde. Ein seltsames Gefühl beschlich mich plötzlich. Ich stellte mich in die Mitte der Lichtung und liess die Energie auf mich wirken. Diese Lichtung war besonders. Sie hatte etwas, das ich als heilig bezeichnen würde. Die Stille griff einem direkt in die Seele. Tiefer Frieden machte sich breit.

Ich ging zu Rand der Lichtung und auf die Buchenstämme zu. Zwei von ihnen waren mit Einkerbungen versehen. Jemand hatte etwas hinein geritzt. Neugierig wischte ich den bemoosten Stamm ab, um lesen zu können, was dort stand. Es traf mich wie ein Blitz.

"Eine echte Freundschaft verträgt auch eine Faust,"

Auf dem zweiten Stamm stand:

"Bevor Du eine Hand reichst, öffne zuerst Deine eigene Faust."

Schlagartig wurde mir bewusst, was zu tun war. Ich blickte noch einmal hoch in den Himmel und bedankte mich. Gerade als ich mich auf den Rückweg machen wollte, schellte mein Handy. Es war mein bester Freund.

"Mensch, lass uns noch mal reden....."

H.A. - hier genannt Tolkien
 
Du


Wo wär' ich wohl gelandet,
auf meiner Lebensbahn,
vielleicht wär' ich gestrandet,
ganz aufgelöst im Wahn.

Hätt' all das nicht gesehen,
was wichtig ist für mich,
nur seinen Mann zu stehen,
das reicht halt nicht für's Licht.

Wär nur marschiert in meinem Trott,
ohne nach Innen mal zu schauen,
verflucht hätt' ich vielleicht auch Gott,
ich weiss, ich hätte kein Vertrauen.

Mein Ziel - ich hätte es wohl nie erreicht,
daran vorbei gelaufen wär' mein Leben,
hast meine Starre so erweicht,
ich konnte Dir dann meine Liebe geben.

So gehen wir nun Hand in Hand,
gemeinsam unseren Weg zu Ende,
verbindet uns ein starkes Band,
wenn ich nur einen Blick Dir sende.

Durch Hoch und Tief sind wir gegangen,
uns lacht die helle Sonne zu,
die Liebe hat uns eingefangen,
der erste Grund warst....

DU!


H.A. - hier genannt Tolkien
 
Nebel

Was ist, wenn der Nebel flieht, grauer Vorhang löst sich auf,
was man wohl dahinter sieht, denn endlich ist des Lebens Lauf.

Wird man freudig dort empfangen, eine schöne neue Welt?
Oder wird man hin gelangen, wo kein schönes Himmelszelt?

Werd' ich die dann wieder sehen, die ich früher schon gekannt?
Oder ganz allein dort stehen, keinen Freund und keine Hand?

Ist dort in der grossen Weite, wie erhofft das helle Licht,
oder ist an meiner Seite, alles dies Erwünschte nicht?

Ist es Liebe, die dort wartet, mich umhüllt und mich empfängt,
oder ist es so geartet, dass es mich nach Rückwärts drängt?

Doch ist's Wärme die ich fühle, strecke aus ich meine Hand,
wenn ich bin mit dem Gefühle, in dem fernen, nahen Land.

Und auch Licht kann ich vernehmen, nur ganz schwach von hier,
und Hoffnung kann ich jedem geben, dort gibt es auch ein WIR.

So wird's nicht elend, wenn der letzte Vorhang fällt,
denn eher beseelend, weil das Licht den Geist erhellt.






H.A. - hier genannt Tolkien​
 
Lebenswege


Manchmal ähneln sich die Wege,
wenn wir durch das Leben gehen,
manchmal sind es schmale Stege
und dann ist weites Land zu seh'n.

Da sind Menschen denen wir begegnen,
die bescheren uns das grosse Glück,
und wenn sie dann die Zeiten segnen,
wünscht die Sehnsucht sie in uns zurück.

Manche Freundschaft wird geschmiedet,
ist sie echt, hält sie ein Leben lang
und auch wenn Ärger einmal siedet,
so hält sie dennoch immer weiter an.

Auch die Liebe kommt beizeiten,
manchmal blind, mal hebt sie an,
will zwei Herzen dann erweiten,
doch nicht immer hält sie auch an.

Das liebe Schicksal trifft uns alle Tage
und prüft dann stetig unsere eigene Saat,
stellt unser Tun so dann und wann in Frage,
fehlt die gute Ernte, suchen wir nach Rat.

So mancher Umweg wurde wohl gemacht,
es ging nicht weiter und dann musstest Du zurück,
vielleicht hat dann jemand Dich verlacht,
doch egal, denn mancher Rückweg führt zum Glück.

Doch eins ist allen unseren Wegen gleich,
egal, ob's darauf wenig gab, ob viel,
egal, ob sie nun hart war'n oder weich,
sie alle führen uns zu unserem Ziel.

Und Manchen füllt dann Staunen,
beim Schritt durch diese letzte Tür,
durch seine Seele geht ein Raunen,
der richtige Weg, was gäbe er dafür.


H.A. - hier genannt Tolkien
 
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