Wie schon betont: In dem Video geht es mir nicht um das Thema an sich, sondern um das "Drumherum".
Ich könnte eine seitenlange Analyse anstellen, mit denen belegt werden kann, wie anti-demokratisch, verlogen, unfair und pseudo-wissenschaftlich die Homöopathie-Gegner mit den Befürwortern hier umgehen. Allein, in diesem Satz möchte ich nur mal das Augenfälligste aufgreifen; auf andere Faktoren kann ja ggf. immer eingegangen werden. Vielleicht bemerkt Ihr ja selber das eine oder andere Kriterium, das Euch an dieser unsäglichen "Diskussion" positiv bzw. negativ anmutet!
Gleich bei der Vorstellungsrunde war ich zunächst angenehm überrascht, denn die zahlen- und geschlechtermäßige Zusammensetzung zwischen Befürwortern und Gegnern ist ausgesprochen selten so harmonisch, wie sie sich in diesem Falle zeigte:
Pro: Zwei Männer, eine Frau - Contra: Zwei Frauen, ein Mann.
Zumeist werden als Befürworter alternativer und "esoterischer" Metiers überzählig
Frauen herangezogen - hier aber war es eben anders.
Ich werde aber aufzeigen, dass die offensichtlich demokratische Konstruktion des Pro-Kontra-Verhältnisses nur eine scheinbar gerecht und ausgewogen ist.
Wie sich im Lauf der Runde herausstellt, kann man im Argumentationsduktus und in der Umgangsform zwischen den Teilnehmertypen deutliche kompensatorische Divergenzen ausmachen:
Die
einzige befürwortende Frau argumentiert sehr dezent, sorgfältig gewählt und umgänglich, wodurch ihre eindeutig freundschaftliche, jedoch angemessen gesund kritische Haltung zum Homöopathie-Phänomen zutage tritt. Der
einzige ablehnende Mann gebärdet sich in völlig entgegengesetzter Weise: Seine Argumente sind scharf, sarkastisch und niederschmetternd, seine negierende Anschauung der Homöopathie gegenüber ist unüberhörbar, er muss das Niveau seiner Beleidigungskultur, teilweise subtil mit grenzwertigen Ausfälligkeiten gespickt, schon gehörig kontrollieren, um nicht den Moderator regulierend auf den Plan zu rufen. -
Und weiter: Die gesamte Runde (ausschl. d. Moderator) setzt sich aus
vier ausgewiesenen klassischen(!) Fachmedizinern (drei Männer, eine Frau) und
zwei Fach
laien zusammen - wobei just diese beiden Fachlaien ein
weibliches(!) Kontrahenten-Paar bilden! - Hier streiten also vier
Wissenschaftler über das Für und Wider der Homöopathie, wobei die
Befürworter dieses Quartetts mit
drei Diskutanten
in der Überzahl sind - aber es streiten
zwei weibliche(!) Laien im Verbund
für drei männliche(!) promovierte Mediziner bzw.
mit ihnen
gegen die Homöopathie. - Damit haben wir die scheinbare Ausgewogenheit des Diskussionskreises als eine subtile
Täuschung enthüllt: Obschon die beiden Lager des Pro und Kontra
quantitativ wirklich gleichwertig ausgerichtet sind, suggeriert die Runde gerade durch die
doppelt weibliche Gegnerschaft, dass die Sinnhaftigkeit der Homöopathie
durchaus in Frage gestellt werden müsse, schon allein weil die Zweifelhaftigkeit dieser Heilmethodik gerade von
Frauen betont wird, die ja mehrheitlich von ihr überzeugt sind bzw. fest an ihre Wirksamkeit glauben. Dass aber diese weibliche Gegnerschaft durch
medizinische Laien repräsentiert wird, scheint hierbei wohl keine Rolle zu spielen. -
Schließlich wird keinem unvoreingenommenen Beobachter
die frappante Schieflage des Interessengefälles entgehen: Inniges Interesse, stilles, waches, ehrfürchtiges Lauschen und Staunen entlocken dem Zuhörer die
Befürworter der Homöopathie, wenn sie von ihren Erfahrungen und Forschungserkenntnissen berichten, Hochachtung und Respekt bringt er diesen entgegen ob der einheitlich besonnenen, verstandesklaren und höflichen, niemals verletzenden Art, mit der sie souverän und sachlich objektiv den Kontrahenten begegnen; nahezu unerträglich hingegen das
permanent reizempfindliche, aggressive, provokatorische, vielfach unsachliche und überaus
populistisch hetzerische Argumentations-, wenn nicht gar eher
Agitationsgebaren und
-Geschrei der Gegner. Alles Gesagte, jedes Wort und jeden Satz der Befürworter durchpflügen sie nach Ungereimtheiten und Widersprüchen, zerschneiden, zerpflücken, sezieren und zerreißen es, und wo sie nichts dazu finden, da geben sie es dem Spott der Lächerlichkeit preis.
Hier also das gesittete und niveauvolle Auftreten der
Befürworter, geschlossen für eine sachliche, fruchtbare und zum Nach- und Weiterdenken anregende Diskussion
mit dem schulmedizinischen Flügel einstehend - und dort die von Anfang an gegnerische konträre und destruktive Haltung der hass- und neiderfüllten Besserwisser und Besser-Wissenschaftler, die jegliche Annäherung strikt verweigern - und mithin die so dringend notwendige Konferenz zwischen Homöopathie und klassischer Medizin, die gegenseitige Ergänzung und Vervollkommnung der Heilkunde anstrebend
, verhindern. -
Diese zunächst vielversprechende einstündige Gesprächsrunde hat sich einmal mehr als ein Mittel zur publikumswirksamen Behauptung und Rechtfertigung der gemeinschaftlichen Interessen von
Wissenschaft und
Kirche erwiesen - allerdings nach einer Methode, die trotz ihrer Ausgeklügeltheit dennoch offen durchschaubar ist - und dies desto häufiger und unschwerer werden, je mehr an unfehlbaren Erfahrungen zusammengetragen werden und die Gemeinde der Befürworter, der eindeutig durch die homöopathische Medizin Geheilten und unumstößlich Überzeugten weiter anwächst... -
Wie in bedeutenden Märchen und Mythen versichert ist der listigste und genialste Dämon bei höchster Verwandlungskunst nicht imstande, seine Blöße
so vollständig zu verbergen, dass nicht irgend ein Detail an ihm seine
wahre Natur verriete. Um dieses Details gewahr werden zu können, bedarf es beileibe nicht notwendig einer gewissen Hellsichtigkeit. Hier ist etwas gefordert, womit jede Menschenseele begabt ist und das es im Verbund mit einem echten lebendigen
Interesse an der Welt, der Natur und dem Geistigen gegenüber auf den Weg der Wahrhaftigkeit führt: Ein
waches, klares und
unvoreingenommenes Denken. Wo dieses dem Erkenntnissucher voranleuchtet, wird er nicht leicht betrogen und irre gehen, weil er die für das grobe Auge unsichtbaren und den oberflächlichen Geist unbedeutenden verräterischen Signale erkennen und somit vor dem Bösen warnen kann. -
Soviel einstweilen zur allgemeinen Begutachtung der "Diskussion".