Ab wann ist man Esoteriker?

Sofern man sich über das Bewusstsein Gedanken macht, stellt man den Grund seiner Existenz nicht in Frage; stellt man aber den Sinn des Bewusstseins selbst in Frage, dann steht man entweder ganz am Anfang seiner eigenen Existenz - oder ganz am Ende derselben...

Mag sein - allerdings habe ich noch nie jemanden getroffen, der den Sinn des Bewusstseins in Frage stellt, der ist doch offensichtlich.
Ohne würde man ja nicht das Geringste erfahren, man könnte nicht fühlen, nicht wahrnehmen, nicht nachdenken und auch keine Fragen stellen.
Hat aber mit meiner Aussage wieder nichts zu tun, denn die lautet, dass wir nicht wissen und nicht wissen können, wieso überhaupt irgendetwas existiert und nicht nichts.
 
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Dieser Frage scheint - wenn sie denn ernst zu nehmen wäre - aus einer nihilistisch intendierten Todes-Sehnsucht heraus gestellt werden zu wollen; denn indem man inmitten des Bewusstseins sich erlebend die Bewusstseinsfrage stellt, stellt man damit zugleich den Sinn des Bewusstseins an sich in Frage. Wenn ich meinem Freund ein paar Bücher leihen möchte und ich sie ihm vorbeibringe, frage ich mich unterwegs sicher nicht, wieso ich eigentlich gesunde Beine und kräftige Arme besitze...:rolleyes:
Ich wollte mit meinen Beispiel nur verdeutlichen, dass das Bewusstsein an sich nicht Gegenstand der Betrachtung sein, sondern es selbst die Gegenständlichkeit der Welt, ihrer Dinge und Erscheinungen ins Auge nehmen soll. Denn - um beim Beispiel zu bleiben - in dem Maße, wie ich mir Gedanken um meine Beine und Arme mache, wird es mir schwer fallen, z.B. aus Furcht stürzen oder aus Schwäche die Bücher nicht tragen zu können, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen...
 
Mag sein - allerdings habe ich noch nie jemanden getroffen, der den Sinn des Bewusstseins in Frage stellt, der ist doch offensichtlich.
Ohne würde man ja nicht das Geringste erfahren, man könnte nicht fühlen, nicht wahrnehmen, nicht nachdenken und auch keine Fragen stellen.
Hat aber mit meiner Aussage wieder nichts zu tun, denn die lautet, dass wir nicht wissen und nicht wissen können, wieso überhaupt irgendetwas existiert und nicht nichts.
Zur Erinnerung: Du mutmaßtest, dass man nicht wisse, ob es Bewusstsein überhaupt gebe. (#171)
 
Denn - um beim Beispiel zu bleiben - in dem Maße, wie ich mir Gedanken um meine Beine und Arme mache, wird es mir schwer fallen, z.B. aus Furcht stürzen oder aus Schwäche die Bücher nicht tragen zu können, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen...
Bei diesem Beispiel sehe ich nicht den Zusammenhang mit der Frage.

Ein Bewusstsein weiß dass es existiert, sonst wäre es nicht bewusst, aber es weiß nicht unbedingt woher es kommt, wie es entstanden ist.

LGInti
 
Zur Erinnerung: Du mutmaßtest, dass man nicht wisse, ob es Bewusstsein überhaupt gebe. (#171)

Tat ich nicht:

Das würde aber höchstens die Frage beantworten, was Gott (oder irgenetwas) ist und was er/es will.
Wieso es Bewusstsein gibt, weiß man dann immer noch nicht.

Zu sagen, dass man nicht weiß, wieso es Bewusstsein und irgendetwas gibt, heißt doch nicht, dass man bezweifelt, dass es das gibt.
 
Zu wissen, was es will, heißt aber nicht, dass man weiß, wieso es das Göttliche gibt und wieso es überhaupt etwas will...

Die Natur mag überreich an Bildern sein, die uns auf Fragen hinweisen, die entstehen, wenn die Unmöglichkeit ersürt wird, hinter dem Vorhang blicken zu können. Der uns nämlich den Blick verwehrt, zu erkennen, was das Göttliche ist, wieso es das Göttliche gibt, wieso es überhaupt etwas will und sie mag uns auf ihre Weise unsere Fragen nach dem Göttlichen auch beantworten. Ich meine, hier beginnt das Dasein des Esoterikers. So zeigt ihm das Bild der Entstehung einer Wolke aus einem infinitesimalen Punkt, wie aus einem für unsere physischen Blicke scheinbaren Nichts etwas entsteht. An der Wolke erkennen wir Raum, Zeit und innerhalb beider Phänomene Gestaltbildung. - Und was bedeutet das nun für den Punkt?
 
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Die Natur mag überreich an Bildern sein, die uns auf Fragen hinweisen, die entstehen, wenn die Unmöglichkeit ersürt wird, hinter dem Vorhang blicken zu können. Der uns nämlich den Blick verwehrt, zu erkennen, was das Göttliche ist, wieso es das Göttliche gibt, wieso es überhaupt etwas will und sie mag uns auf ihre Weise unsere Fragen nach dem Göttlichen auch beantworten. Ich meine, hier beginnt das Dasein des Esoterikers. So zeigt ihm das Bild der Entstehung einer Wolke aus einem infinitesimalen Punkt, wie aus einem für unsere physischen Blicke scheinbaren Nichts etwas entsteht. An der Wolke erkennen wir Raum, Zeit und innerhalb beider Phänomene Gestaltbildung. - Und was bedeutet das nun für den Punkt?

Der Punkt als erste geometrische Emanation ist ein Bild des "All-in-Einem", der kon-zentrischen Fixation des All-Möglichen. Diese Tatsache ist dem wirklichen(!) Esoteriker voll bewusst - und er nimmt sie theoretisch und praktisch ernst. Deshalb gelingt es dem hellseherisch Fortgeschrittenen, beim konzentrativ meditativen Betrachten z.B. eines Samenkorns das Bild des ihm innewohnenden Gattungswesens in sich aufsteigen sehen...
 
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