Nächster Sonntag - Wahltag in Deutschland

Wir könnten hier mal eine vorerst fiktive Partei gründen, die knallharte Realopolitik manifestiert, links , rechts mal weglässt und schaut, was die Wissenschaft sagt und der Seele gut täte. Als bisher farbenfroh politischer Mensch wäre ich durchaus offen für konservative Elemente. So bin ich nicht so der Genderismustyp, o.ä.

Interessante Idee von dir....
 
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Was uns doch fast alle verbindet ist das Gefühl, so geht es nicht weiter. Das konservative Element wäre beispielsweise fehlende Identität, Sinnhaftigkeit, das liberale Element, sich gegängelt zu fühlen, usw.

Ja, da hast du Recht, jenseits der politischen Richtungen wie rechts oder links wäre dann auch Raum für neue Konzepte und Ideen.
 
Das war 1991 ein CDU Plakat zur Wahl der Bremer Bürgerschaft.
Wenn heute die AfD oder irgendein Bürger sowas äußerst ist sie/er rechts/braun/Nazi. Was genau ist also passiert im Denken unserer Gesellschaft und unserer Politik oder wurde/n damals die CDU sowie alle Wähler dieses Herrn Nölle auch schon als Nazis beschimpft?


Anhang anzeigen 40074

Um auf deine Frage "Was genau ist also passiert im Denken unserer Gesellschaft und unserer Politik oder wurde/n damals die CDU sowie alle Wähler dieses Herrn Nölle auch schon als Nazis beschimpft?" einzugehen:

Neben der CDU ist fast die gesamte rechtskonservative Mitte der Gesellschaft im laufe der letzten 25 Jahre nach grün-links ver-rückt.
Im Prinzip wurden so gut wie alle alten Forderrungen der Grünen erfüllt. Atomausstieg, Gleichgeschlechtliche Ehe ungezügelte Einwanderung (ich sage da nur offene Grenzen) und die damit einhergehende multikulturelle Gesellschaft. Ebenso wurde in den letzten 25 Jahren der Grünen Wünsche erfüllt Probleme zu negieren bzw. tot zu schweigen welche nicht ihrer Ideologie entsprachen. Es wurde von Jahr zu Jahr immer mehr gesamtgesellschaftlicher Konsens.
Der beste Steigbügelhalter dazu war die letzten 25 Jahre die SPD und nach der Ära Kohl hatte sich auch die CDU, um wieder wählbar zu werden, immer stärker sozialdemokratisiert, aber nie den Anspruch aufgegeben dass rechts von der CDU keine demokratische Partei existieren dürfe (obwohl die CDU vor allem unter Merkel durch ihre sozialdemokratiesierung diesen Anspruch verlor).
Die gesamtgesellschaftliche grün-links-verrückung geschah schleichend und es wurde kaum bemerkt, bis auf eine Minderheit von 15-20% der Gesellschaft, welche nach der €urokrise und vorallem dem Flüchtlingsjahr 2015 eine Triebfeder fand um sich artikulierend zu behaupten.

Die AfD ist nichts anderes als die logische Schlußfolgerung der grün-linken-verrückung der Gesellschaft und somit der gesamten Politik.

Eines möchte ich noch anmerken: Der Herr Bundespräsident Steinmeier hat sich ja darüber beschwert das AfD Anhänger Wahlkampfauftritte von Merkel vor allem, aber auch von der SPD massiv stört und stellt die demokratiefähigkeit dieser störenden Leute in Frage.
Der Herr Bundespräsident kritisiert auch dass diese Leute nicht Dialogbereit wären.
Da möchte ich mal an die letzten 25 Jahre erinnern, wo es neben der Partei Die Republikaner noch die DVU , die Schillpartei und die NPD gab die auch ständig zu Wahlen antrat, deren öffentliche Kundgebungen oftmals von so genannten Antifaschisten gewaltvoll gestört wurden.
Die von den Medien tot geschwiegen wurden nach dem Motto: "wenn wir nicht über die berichten weiss auch kaum jemand dass es sie gibt" und die auch nie zu irgendwelchen Diskussionen eingeladen wurden um ihnen ja nur nicht eine Plattform bieten zu können. Auch hier bestand nie wirklich Dialogbereitschaft.
An diese damaligen Verhältnisse mag sich der Herr Bundespräsident wohl nicht erinnern wollen !?
Aber heute das, was sie sogenannten Demokraten selber erfahren, kritisieren?
Naja Politiker hatten immer schon ein kurzes Gedächnis. Aber es zeigt ihre Heuchelei auf.
 
Die Wahlen, die Wahlen, die schaffen große Qualen :eek:


Moin! Grüß Gott! Servus!

Hab´ lang genug pausiert, die Wahlvorbereitung, also die Vorbereitung auf die Wahl hat mich so lange und intensiv beschäftigt .......
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich müsste es eine völlig neue Partei geben, denn jede aktuelle hat ein 'weiter so' im Kopf, die einen etwas mehr für die Arbeitgeber, die anderen etwas mehr für die Arbeitnehmer und die AFD ist ironischerweise dem konservativen Islam mit anderen Vorzeichen recht ähnlich. Deswegen fällt das Wählen schwer. Jeder intelligente Mensch weiß, das sich die Welt viel viel schneller ändert als die aktuelle Politik und das es sehr unliebsame Einschnitte geben müsste, welche wiederum unpopulär sind, weil es alle etwas ärmer macht. Ein Wertekonsens jenseits von Wohlstand müsste die Oberhand gewinnen und das auch noch weltweit. Das scheint unmöglich, obwohl ich vermute, das tief im Geist der Menschen das bewusst ist, aber sehr verschüttet .


Wieso sollen eigentlich ALLE ärmer werden?
Ich finde, die Armen sollten etwas reicher und die Reichen etwas ärmer werden, das wäre wenigstens mal ein Ansatz von Gerechtigkeit.
 
Ebenso wurde in den letzten 25 Jahren der Grünen Wünsche erfüllt Probleme zu negieren bzw. tot zu schweigen welche nicht ihrer Ideologie entsprachen.
Danke für deinen ausführlichen Text!
Die erste Reaktion auf das gepostete CDU Plakat von '91 war diese:
Ruhepol,
was ist in deinem Kopf passiert, dasxs du diesen Plakat postest???
Keine sachliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt den ich geschrieben habe, oder dem Inhalt des Wahlplakates, sondern ein persönlicher Angriff.
Mir fällt auf, dass die Menschen die am lautesten öffentlich nach Demokratie schreien, selbst über ein recht geringes Demokratieverständnis verfügen ..... im Großen wie im Kleinen.

R.
 
Im Prinzip wurden so gut wie alle alten Forderrungen der Grünen erfüllt. Atomausstieg, Gleichgeschlechtliche Ehe ungezügelte Einwanderung (ich sage da nur offene Grenzen) und die damit einhergehende multikulturelle Gesellschaft.

Ist das schlimm?

Die Kernkraft ist nicht ausreichend sicher zu beherschen, und das Problem, wohin mit den ausgebrauchten Brennelementen, ist auch (noch?) nicht gelöst. Das sind zwei gewichtige Gründe, aus der Kernenergie auszusteigen.

Nun kann man einwenden, dass die Kernenergie klimaneutral ist, und somit eine gute Alternative zur Verbrennung fossiler Energieträger. Das wendet z.B. auch der IPCC ein, allerdings auch mit dem Zusatz, dass die Atomkraft nur dann eine brauchbare Alternative ist, wenn oben genannte Problerme gelöst sind. So lange das nicht der Fall ist, ist der Ausstieg das Mittel der Wahl mMn.

Als Physiker bin ich von der Kernenergie fasziniert, und es gibt sehr interessante Ideen, wie z.B. das Atommüllproblem behoben oder zumindest stark entschärft werden könnte (hier ist tatsächlich ein Punkt, den ich der grünen Partei übel nehme: Sie will die Erforschung dieser Möglichkeiten nicht unterstützen). Das Ergebnis dieser Forschungen könnte allerdings auch sein, dass die Ideen eben praktisch doch unbrauchbar sind. D.h. die Probleme sind nicht wirklich gelöst.

Und, bevor Du bemängelst, dass ich weitere Probleme nicht sehe: Windkraftanlagen bringen natürlich auch neue Probleme, wie zum Beispiel, dass sie Vögel und Fledermäuse erschlagen können, weil diese leider nicht in ihren Flug-Instinkten rotierende Rotorblätter intus haben. Es gibt de Fakto derzeit keine 100% problemlose Energiegewinnung. Da müssen wir uns entscheiden, welche Probleme die geringsten sind.

Gleichgeschlechtliche Ehe... so what?

Multikulturelle Gesellschaft finde ich toll. In dem Institut, in dem ich gerade arbeite, ist in der Eingangshalle eine Weltkarte aufgehängt, auf der für jeden Mitarbeiter eine Nadel aus dem Herkunftsland eingepint ist. Es gibt kaum ein Land ohne Nadel. Als ich in Stockholm gearbeitet habe, war die Hälfte meiner Kollegen ebenfalls nicht aus Schweden - ich hatte auch da Kollegen u.a. aus dem Iran, aus China, aus (Süd-)Korea, aus Indien, aus der Türkei ... . Es war eine tolle Zeit. All das wäre nicht möglich, wenn wir uns anderen Kulturen ggü. nicht zumindest ein Stück weit öffnen würden... wenn wir nicht weltoffen wären. Das möchte ich nicht missen.
 
ja, aber die AFD hat auch von der Flüchtlingswelle profitiert....das hinterließ unglaublich viele unzufriedene..
Ja - indirekt. Ich glaube, in erster Linie hat die AfD profitiert, weil sie den Kontrollverlust der Regierung immer wieder thematisiert hat.
Und wie hätte das Deiner Ansicht nach verhindert werden können? Wie sieht eine nicht links-liberale Politik aus, die gleichzeitig verhindert, dass die Rechten hochkommen?
Ich glaube, ich muss dir nicht erklären, was mit links-liberaler Politik gemeint ist, die zwar dem derzeitigen politischen Zeitgeist entspricht aber offensichtlich nicht unbedingt den Zeitgeist großer Bevölerungsanteile.

Seehoffer hats mal so formuliert:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/populismus-csu-afd-vergleich-horst-seehofer
"Wir wollen nicht, dass sich etwas ändert", sagte Horst Seehofer in seiner Grundsatzrede auf dem Parteitag. Deutschland müsse Deutschland bleiben. Das mag man weltfremd finden, hinterwäldlerisch oder kaltherzig. Aber es ist, genau wie der linksliberale Wunsch nach Veränderung, eine berechtigte Position im Wettbewerb der Ideen.

Und wieso glauben diese Unzufriedenen, dass die AfD die Probleme lösen wird?

Da musst du schon die AfD-Wähler fragen. Ich persönlich glaube nicht, dass sie echte Lösungen haben - viele Vorschläge sind allerdings nicht schlecht. Die AfD ist m.E. eine reine Protestpartei. Sie sagen ja selbst, dass nicht mitregieren wollen, sondern das sie eine starke Opposition stellen wollen.
Damit dürfte die "gemütliche" Zeit für unsere Volksparteien vorbei sein und das kann der Dynamik im Bundestag eigentlich nur gut tun.
 
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All das wäre nicht möglich, wenn wir uns anderen Kulturen ggü. nicht zumindest ein Stück weit öffnen würden... wenn wir nicht weltoffen wären. Das möchte ich nicht missen.
Verständlich. Ich glaube, niemand hat was gegen Weltoffenheit. Wir leben in einer globalisierten Welt.
Das hat in meinen Augen allerdings nichts mit den Zuständen zu tun, die derzeit in Europa herrschen - bei aller Weltoffenheit.:cool:
 
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