Welche Rolle spielen bei euch Emotionen während der Trance, gibt es da überhaupt welche? Ich mache die Erfahrung, dass ein Trancezustand sehr emotionslos abläuft und Emotionen nicht typisch für eine Reise sind. Es sei denn es handelt sich um Themen die einen selber betreffen und aufgearbeitet werden möchten, bzw um eine Rückführung, wo Emotionen sich über die Gezeiten manifestiert haben und aufgelöst werden möchten. Sprich Begebenheiten zu lösen die einen sehr beansprucht haben und dafür sorgen, dass man im hier und jetzt diverse Stolpersteinchen auf seinen Wegen vorfindet...Vielleicht habt ihr mal darauf geachtet.
Emotionen bei der schamanischen Reise sehe ich durchaus als Teilaspekt zur übl. VAKOG-Wahrnehmung, wesentliche Infos können darin verborgen sein, allerdings im Gesamtkontext und nicht alleinstehend zu betrachten...ich schildere mal eine Reise aus der rein emotionalen Sicht für eine Klientin mit Geisterproblem aus meiner Zeit bei der FSS:
Ich habe meine Geister gebeten, mich direkt zu den Problemgeistern zu bringen, die im Wohnbereich der Klientin zu Tag- und Nacht-zeit stören; das zögern der Verbündeten, meiner Bitte nachzukommen irritiert mich, aber die Reise beginnt - das Schweigen und der sorgenvolle Blick der Verbündeten erzeugt ein wenig (Ehr)furcht, aber auch erhöhte Achtsamkeit...wir kommen in einen Bereich, der jenseits des Zwischenzustandes liegt, wortlos machen mir die Geister klar, daß hier kein Lebender verweilen sollte, beim Betreten der Ebene des Todes überkommt mich eine Grabeskälte, die sich ganz trocken anfühlt und eher von innen als von aussen auf mich einwirkt - vollkommene Stille, die Verbündeten gehen nicht weiter, weisen nur den Weg hin zu ganz bestimmten Geistern, zu denen ich alleine vordringen muss...ein starkes Gefühl ich sollte nicht hier sein, doch weiß ich mein Auftrag berechtigt mich dazu und um ganz ehrlich zu sein war da auch ein gewisser emotionaler Ehrgeiz mich vor den Top-Leuten der FSS-Riege zu beweisen.
Ein ganzer Cocktail an Informationen (in Bezug auf emotionale Stimmung) liegt im Raum und keine davon ist friedlich - ich spreche die Geister direkt an, denen ich zunächst Rede und Antwort stehen muss, weshalb ich sie störe.
Diese Frage entgegnete ich, daß ich für jene Klientin da bin, die sich durch die Geisterpräsenz bei Tag und Nacht gestört fühlt und was das ganze nun soll- Mit einer leichten Arroganz, überheblich und trocken entgegneten die Geister, daß ich diese Frage der Klienten selbst stellen soll, denn sie weiß es ganz genau.
Und nun sollte ich gehen...und das war keine Bitte. Keine Angst, das wäre schlecht gewesen, das hätten sie gespürt. Klares Bewusstsein, so als würde ein Dompteur das Raubtiergehege gereizter und unzähmbarer Tiere langsam verlassen, da ansonsten...
Die Grabeskälte habe ich mitgebracht und es dauerte ca. eine Stunde id. AW, bis die von mir gewichen ist.
Eigentlich wollte ich nicht als erster das Wort erheben, aber nachdem die anwesenden Vollzeit-Schamanen alle ihre Blicke auf mich gerichtet haben und darauf warteten, daß ich etwas sage, blieb mir wohl nichts anderes übrig...
Ich habe also von meiner Reise erzählt und jene nicht unbekannte Schauspielerin und Künstlerin lief kreidebleich an...dann hat sie eingestanden, daß sie immerschon den Tod in ihrer Kunst anders darstellen wollte, anders im Sinne der Authentizität und dazu auch eine Bildserie hat.
Nachdem sie hier so intensiv den Kontakt zu den Toten gesucht hat, fragte ich sie, wo sie denn glaubt, daß die Inspiration herkommt?
Damit habe ich ihr alle ihre schauspielerischen Masken abgenommen und Madame wurde immer stiller und verletzlicher...obwohl keine Reise mehr, habe ich die Emotionen des Gegenüber gespürt, als wären es die eigenen.
Ergo dessen war ich viel behutsamer als ich es sein wollte...Fazit beim Aufzeigen der Möglichkeiten...inspiriert bleiben und mit den Konsequenzen leben (im Sinne von Geben und Nehmen) oder die Toten in Ruhe lassen und nicht so genau hinschauen.
Dabei musste ich sehr an Nietzsche denken..."wenn du lange genug in den Abgrund blickst...
Die Madame bedankte sich, wollte aber keine Intervention und hat sich sehr lange nicht mehr bei der FSS blicken lassen...sie war dann wiedermal da, hat aber mich gemieden wie den Teufel...dabei hab ich sie garnicht damit konfrontiert, daß sie nicht alles erzählt hat, was sie weiß...^^
Sowas hab ich bei der FSS öfter erlebt...Leute die mit einer Bitte in einer ganz bestimmten Sache kommen, nur die Hälfte erzählen und hinterher so tun wollen, als wüssten sie nichts...und wenn man sie dann hart konfrontiert, fangen die Knie zu zittern an.
Ein Grund, weswegen ich nur mehr in Ausnahmefällen für andere was mach und ansonsten nur in der eigenen Familie oder im Freundeskreis...da weiß auch jeder wenigsten sofort, daß Schamanismus keine Bespaßung ist, sondern daß es da ans Eingemachte gehen kann.
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In Kurzfassung, falls das zu viel Text war, liefern mir Emotionen einen guten Einblick über die Gesamtsituation/Verhältnisse, denn erzählen kann man ja viel...es gibt auch Geister, die nicht gesehen werden wollen und blickt man die direkt (seitlich vorbei, ähnlich wie bei der Betracht. d. Siebengestirns) an, so taugt denen das garnicht.
All das liefert klare Hinweise über bestehende Beziehungen...und zum Ende stellt sich zumeist heraus, daß die armen Opfer garkeine armen Opfer sind, sondern...
Keine Emotionen treten bei meinen Reisen nur dann auf, wenn die Verhältnisse klar und bedürfnislos sind im Sinne von so ist es und passt so...
Allderdings können Emotionen, die während einer Reise auftreten vollkommen anders aussehen, als zuvor Empfundenes im alltägl. Bewusstsein.
Auf diesem Weg habe ich mir so "einiges Bewusstsein" aus anderer Perspektive angesehen aber auch "hineingefühlt".
Stichwort versteckte Verbündete, Aufhebung von emotional unerwünschten Dauerzuständen etc...
So wie sich andere oft selbst im Weg stehen...(Das sind keine Steine, die in deinem Weg liegen, das bist du selbst
) ...tun wir das auch...Gewohnheiten lassen sich aber ganz schnell ändern, doch dazu braucht es meist auch einen Perspektivenwechsel, da aus der gewohnten Blickrichtung immer alles richtig erscheint^^
Aus den Reisen nichts mitzunehmen einfach so im Sinne einer Gesetzmässigkeit, dazu zähle ich eben auch Emotion, auch wenn es sich gut anfühlt.
Wenn sich auch gewisse Veränderungen ohnehin nicht verhindern lassen, meditiere ich nach der Rückkehr gelegentlich um ganz wieder (ich selbst) zu sein, mit Ausnahme von allem, was durch Verbündete ins Leben gerufen wurde.
Mal ganz ehrlich...Geister haben doch viel öfter ein Problem mit Menschen, als umgekehrt...aber das - wär schon wieder ein ganz anderes Thema und muss nicht strapaziert werden...das Ergebnis wäre mir ohnehin schon bekannt xD
LG Tiger