Das Leben selbst ist die Bestimmung und der Weg das Ziel ...

spiritofheart

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Bottrop
> Das Leben selbst ist die Bestimmung und der Weg das Ziel <

Ich begegnete vor kurzer Zeit einem sehr verzweifelten, jungen Mann. Er war ca. Ende Zwanzig, hatte gerade seinen Job verloren und bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich. Zu allem Übel, gab es noch Streitigkeiten um das Besuchsrecht für seine kleine Tochter und auch seine Gesundheit war schon ein wenig angeschlagen. Unser Gespräch begann vollkommen spontan und scheinbar ohne einen bestimmten Grund. Die obligatorische Frage nach der Uhrzeit, eine kurze Bemerkung zum Thema Stress, Jobsuche und dann das einfache Bedürfnis doch ein wenig mehr zu erfahren…

In unserer Unterhaltung fragte er mich plötzlich, ob ich mir tatsächlich noch vorstellen könnte, dass es einen Gott geben würde und wo dieser denn bitte sein sollte. Er meinte dann auch ganz nebenbei, dass er von diesem Allmächtigen auch sehr gern ein paar Antworten bekommen würde, ähnlich wie sie zahlreiche, esoterische Spinner ja angeblich haufenweise parat hätten. Ich fragte mich in diesem Moment, ob ich für ihn wohl auch nur noch so ein Spinner wäre, wenn er nur ahnen würde, dass ich bereits mehrere Bücher zu spirituellen Themen verfasst hatte. Doch das würde wohl maßgeblich von meinen Antworten abhängen, dachte ich so bei mir und als ich dann die Tränen in seinen Augen sah, die er mit aller Kraft verbergen wollte, war mir irgendwie klar, dass ich ihm eine Antwort schuldig war. Ich sagte ihm aber zunächst, dass ich nichts mit Kirche und dem ganzen Umfeld am Hut hätte und sicher nicht der Weise aus dem Morgenland wäre, der mal eben schnell ein paar Antworten aus dem Ärmel schütteln konnte. Dennoch fragte ich ihn spontan, ob er denn in seiner Not schon einmal versucht hätte, den sogenannten Allmächtigen um Hilfe zu bitten oder ob er auf ähnliche Weise nach Antworten gesucht hätte.

Eigentlich rechnete ich in diesem Moment damit, dass er sich umdrehen und gehen oder mir sogar seine Bierflasche an den Kopf werfen würde. Aber er wurde ganz still und nachdenklich, sah irgendwie durch mich hindurch oder vielleicht auch an mir vorbei, lächelte und meinte zu meiner Überraschung, dass er es ständig versuchen würde. Zumindest seitdem alles in seinem Leben einfach zerbrach. Er fügte hinzu, dass er einmal in der Kirche gebetet hätte und sogar einen Pfaffen, wie er es nannte, angesprochen hätte, obwohl er selbst keiner Kirche angehören würde und nie wirklich gläubig war. Selbst mit seiner verstorbenen Großmutter, die auf jeden Fall in den Himmel gehören würde, wenn es denn einen gäbe, suchte er in seiner Verzweiflung manchmal Kontakt, obwohl sich das wohl sehr verrückt anhören müsse, fügte er mit gedämpfter Stimme hinzu. Doch weder sie, noch Freunde oder der sog. Pfaffe in der Kirche hätten ihm bisher hilfreiche Antworten geben können, obwohl ihm doch schon wenige davon ausreichen würden. Zum Beispiel darauf, warum er überhaupt hier ist, wenn ihn doch niemand wirklich brauchen würde. Warum das Schicksal in seinem Leben so plötzlich und mit aller Härte zuschlagen würde und was man schon daraus lernen könnte, wenn man immer nur am Boden wäre, ohne wenigstens einmal das berühmte Licht am Ende des Tunnels zu erblicken. Er offenbarte mir sogar, dass er einmal im Wald gezeltet hätte. Er nahm sein kleines Zelt und verschwand einfach für einige Tage, um wenigstens kurz allen Sorgen zu entfliehen.

Als ich ihn fragte, was der Trip in die freie Natur für ihn denn so gebracht hätte, sah er mich ganz entnervt an und meinte, es wäre bescheuert gewesen, ausgerechnet dort nach Erleuchtung zu suchen, weil es einfach nur ungemütlich und kalt dort war. Außerdem, so fügte er hinzu, hätten die Hasen und Rehe ihm schließlich auch keine Antworten geben können. Ich dachte kurz darüber nach und musste schmunzeln. Mein Gegenüber sah mich ungläubig und gleichzeitig fragend an. Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, wie ich ihm mit meinem bescheidenen Rat zur Seite stehen könnte und was ich, in Anbetracht der Sorgen und Nöte des jungen Mannes, mit all meinem Tun zu den alltäglichen Problemen der Menschen überhaupt beitragen konnte. Ohne es zu ahnen, gab mir ausgerechnet dieser, von Sorgen geplagte junge Mann, darauf eine entscheidende Antwort. Nachdem mir kurz und blitzschnell alle meine Bemühungen, all die Kritik, die Tiefen und Höhen meines bisherigen Schriftsteller- Daseins, meiner Arbeit als spiritueller Berater und das ständige Ringen um die richtigen Worte durch den Kopf geschossen waren, erinnerte ich mich plötzlich wieder an die eigentliche Botschaft die hinter allem steht und auch die wichtigste ist. Als ich ihm letztendlich sagte, dass er bei all seinen Bemühungen um Antworten nur einen Menschen vergessen und an einem besonderen Ort nie gesucht hätte, wurde er stutzig und seine Augen sahen mich fragender an als zuvor…

Ich sagte: „Es gibt nur einen einzigen Ort an dem Du alle Antworten finden kannst. Suche in Dir selbst und höre auf Deine innere Stimme! ...


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