Loslasser und Gefühlsklärer?

Wenn ich vielleicht noch ein Gedicht der lieben Karoline von Günderrode zitieren dürfte, [ wenn ich dadurch Grenzen überschreite, dann holt mich belehrend zurück.] , es begleitet mich eigentlich von Anfang an:

Die eine Klage

Wer die tiefsten aller Wunden
Hat in Geist und Sinn empfunden,
Bittrer Trennung Schmerz;
Wer geliebt, was er verloren,
Lassen muß, was er erkoren,
Das geliebte Herz.

Der versteht in Lust die Tränen
und der Liebe ewig Sehnen.
Eins in zwei zu sein,
Eins im andern sich zu finden,
sodass der Zweiheit Grenzen schwinden
und des Daseins Pein.

Wer so ganz in Herz und Sinnen
Konnt ein Wesen lieb gewinnen,
O' den tröstet's nicht,
Das für Freuden, die verloren,
Neue werden neu geboren:
Jene sind´s doch nicht.

Das geliebte, süße Leben
Dieses Nehmen und dies Geben,
Wort und Sinn und Blick.
Dieses Suchen und dies Finden,
dieses Denken und Empfinden.
Gibt kein Gott zurück.
 
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mino.... ich verstehe wie es sich anfühlt. ich habe für mich allerdings auch verstanden.... das es um eigene innere heilung geht. deine seele scheint förmlich danach zu schreien.

vielleicht helfen dir folgende fragen. brauchst du seine liebe um dich selbst spüren und lieben zu können? mit all dem was dich ausmacht? mit all dem wodurch er durch DICH berührt wurde? brauchst du seine nähe/anerkennung durch partnerschaft um dich als frau vollwertig zu empfinden? was hast du an dir dir "neu" entdeckt durch eure begegnung?
darum geht es mino.... all das was sich in dir neues zeigt anzunehmen. DEINE liebe. dein zuhause bist also DU. nehme dich als geschenk an. alles was du ausdrückst...die art wie du es tust ( übrigens auf sehr schöne weise)... das bist alles DU :)

zumindest lohnt es sich... es mal aus diesen perspektiven zu betrachten. eigene heilung lindert schmerz ... den man glaubt von außen zu erfahren.
Natürlich. Losgelassen bzw. das Geschehene akzeptiert hatte ich schon damals. Im fünften oder sechsten Jahr nach unserer Begegnung begannen evtl. Gedanken an ihn, weniger schmerzhaft zu sein bzw. wurden plötzliche Gemütsregungen, zb. wenn ein Lied zu spielen begann, welches in irgendeiner Verbindung zu Ihm stand, weniger. Ich gewann Abstand. Stück für Stück immer mehr. Er war nicht mehr das Orchester was wild in meinem Herzen spielte sondern eine stille immerwährende Melodie die in mir klang. Man könnte meinen die dazugewonnene Reife macht einiges einfacher und leichter, aber das tut Sie nicht. Auch heute, unbedeutend wie taff und legere ich meinen weiteren Weg gegangen bin, beruflich etc., stehe ich vor eben jenem Loch, welches ich über die Jahre mit Reparaturkit versucht habe zu füllen & auch füllen konnte. Das erfühlen jenes Gefühles, das Umarmen dessen und dieses tiefe innerste Empfinden offenbaren in mir das einstige und schmerzliche Befinden. Ich weiss, dass ich unseren neuen, nicht gedachten, Erfahrungen in tiefer Dankbarkeit gegenüberstehen sollte und das tue ich auch, wir haben uns gegenseitig genährt und inneinander gefunden, wie wir es vor zehn Jahren nimmer hätten tun können bzw. erfahren hätten. Ich weiss aber auch, dass ich jetzt, nach all dessen, nicht so tun kann, als wäre dieser Mensch kein Verlust und das in seinem kompletten und stetem Sein.
Nun gut, theatralik hin oder her, ich schaue mal was die Spachtelmasse noch so her gibt...!
 
Danke für all eure Beiträge hier.
Ich bin dankbar, dass ihr so tief blicken lasst.
Diese Offenheit und Ehrlichkeit ist mutig.
Und auch das Mittel für Heilung und Hilfe.
 
Ich empfand es nie als Dauerschleife, sondern größten Entwicklungsprozess. Raus kam ich erst, als ich das Muster zwischen uns erkannt hatte. Dabei half mir das Erleben, aber auch die Literatur. So macht jeder seine eigenen Erfahrungen damit.
Du kritisierst vielleicht eher das Festhalten an starren Konzepten, kann das sein?
Auch, ja.

Und auch die Tatsache, dass (auch in der Literatur) Sachen weitergegeben und als Wahrheit dargestellt werden, die aus dem eigenen Erleben stammen und nicht auf andere übertragbar sind.



Konntest du bei euch auch Besonderheiten feststellen, die in anderen Beziehungen nicht auftraten? Glaubst du an die Idee Seelenpartnerschaft?
Besonderheiten, ja, auf jeden Fall.


Ob ich an diese Idee glaube, ist eine schwierige Frage. Zuerst müsste man klären, was man unter dem Begriff Seelenpartnerschaft versteht.
Was ich glaube, ist, dass die Menschen glauben wollen, dass sie mit jemanden auf eine besondere Art und Weise verbunden sind. Manchmal wollen sie das sogar so sehr, dass sie Verletzungen ertragen und zufügen.
 
Ob ich an diese Idee glaube, ist eine schwierige Frage.
Warum? Man glaubt an etwas. Oder glaubt es nicht.Falsch?
Zuerst müsste man klären, was man unter dem Begriff Seelenpartnerschaft versteht
Was verstehst DU denn darunter, wenn du sie selbst erlebt hast? :)
Was ich glaube, ist, dass die Menschen glauben wollen, dass sie mit jemanden auf eine besondere Art und Weise verbunden sind.
Das sind wir mit den meisten, oder? Ob Familie, Freunde, Partner...
Das hebt sie aber noch nicht auf das, was eine Seelenverbindung ausmacht.
 
was für mich neu war bei dieser art von verbundenheitsgefühl.... egal was passiert, ich spüre dennoch das wesen, hinter all den päckchen die der andere trägt oder man selbst. ich kann nicht mal genau sagen was... es ist einfach. vor allem in den momenten wo jeder von allem einfach mal weg ist.....in momenten wo nichts eine rolle spielt. jeder einfach nur er selbst ist und sein kann.
nun ja....allerdings besteht die realität nicht immer aus diesen momenten, irgendwann kehrt jeder in den alltag zurück und dann zeigt sich von was und wem man dort "noch" bestimmt ist oder nicht.
 
Warum? Man glaubt an etwas. Oder glaubt es nicht.Falsch?
Wenn man den fraglichen Begriff nicht eindeutig definiert, ist das eine nicht leicht zu beantwortbare Frage.
Und im SV-Bereich gibt es viele Definitionen (Was ist eine Dualseele und was unterscheidet diese von einem Seelenverwandten - nur um ein Beispiel zu nennen.)

Was verstehst DU denn darunter, wenn du sie selbst erlebt hast?
Ich kann mit dem Begriff Seelenverwandschaft nichts mehr anfangen.
"Verwandt" sind wir alle, wieso sollte man mit jemanden (der einen auch noch eindeutig von sich stößt) verwandter sein als mit anderen?

Ich kenne und kannte Menschen, die mir augenblicklich nahe waren, wo es einfach harmonierte. Diese Menschen waren einfach da und es klappte. Ohne Lernaufgaben oder sonst irgendwelches Gedöns. Denn so geht Liebe.
Wenn man jemanden liebt, muss man sich nicht erst irgendwie verändern.

Das sind wir mit den meisten, oder? Ob Familie, Freunde, Partner...
Das hebt sie aber noch nicht auf das, was eine Seelenverbindung ausmacht.
Nein. Mit den von dir genannten Menschen bin ich auf positive Weise verbunden. Ich muss weder irgendwelche Lernaufgaben bewältigen noch sonstwas werden oder sein, um diese Menschen um mich zu haben.
 
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Und im SV-Bereich gibt es viele Definitionen
Zum Glück gibt es ja auch noch das, was jeder erlebt. Und es gibt auch verbindende Erlebnisse darunter, die sich eben von allen anderen abheben.
Letzten Endes ist es vollkommen egal, wie man es nennt. Was es persönlich bewirkt macht den Unterschied aus.
Das kann ich jedoch erst erkennen, wenn es mir widerfährt.
Liebe ist auch wundervoll, WENN sie verändert.
 
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